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Bananenrepublik Russland??


Außenhandel und Zoll: Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Abwicklung im internationalen Handel. Unser Forum Außenhandel und Zoll, allgemeine Themen, behandelt Fragen wie, welche Rolle spielen Zollformalitäten beim Außenhandel? Wie läuft die Zollabfertigung beim Außenhandel ab? Welche Dokumente sind im Außenhandel für die Zollabfertigung erforderlich? Welche Rolle spielen Freihandelsabkommen im Außenhandel?


Thomas Geschrieben am 01 Juni 2005





Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr im Aussenhandel mit Russland gesammelt habt :?: Mir geht es jetzt weniger um alte Anekdoten als vielmehr um neue Eindrücke und Erfahrungen. Veranlasst zu der Frage hat mich das aktuelle Urteil gegen Michail Chodorkowski. Klingt arg nach Bananenrepublik die noch Meilenweit von dem entfernt ist, das wir Demokratie nennen.

Thomas

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kotschi Geschrieben am 01 Juni 2005



Dabei seit
10 März 2005
40 Beiträge
Hallo Thomas,

ich bin der Automobil-Zulieferbranche tätig und wir beliefern einige Kunden bzw. eigene Fabs in Rußland mit div. Elektronikteilen.

Laß es mich mal so sagen: es gibt die zollrechtlich definierten Zollabwicklungprozedur auf Papier und daneben das reale Leben, will heißen, wenn man nicht mehrere Tage oder Wochen auf die Importfreimachung warten will, ist es immer ratsam einen erfahrenen und "flexiblen" Zollagenten zu haben, der eine "Portokasse" hat. Es kommt schon ab und zu vor, daß die in Anspruch genommen wird.

Ausserdem ist es ratsam, Verträge mit Akkreditiv (Letter of Credit) / Bank- oder Hermesbürgschaft oder Vorkasse abzuschließen. Das hängt vom Vertragsgegenstand und Volumen ab.
Wobei man darauf achten sollte, daß die Hausbank des Kunden ein renomiertes und wenn möglich international agierendes Kreditinstitut ist.


Kotschi

RD Geschrieben am 01 Juni 2005



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15 April 2005
402 Beiträge
seh ich auch so.

"BAGSCHISCH" is all you need

FMOler Geschrieben am 10 Juni 2005



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02 Juni 2005
41 Beiträge
naja, ich habe gelernt, dass die extrem kleinlich sind wenn man den "normalen" dokuementarischen weg geht. Die lehnen die Sendungen schon wegen dem allerkleinsten grund ab, aber wenn der empfänger/agent mal da vorbeischaut ist die sendung meist innerhalb von 10 minuten verzollt, wenn ihr versteht, was ich meine. Es ist ja doch schon ein offenes geheimnis, wie das in Russland läuft. Entweder man ist gut kumpel mit den zöllnern dann reicht eine Flasche Wodka. ansonsten nur bares ist wahres (divisen gern gesehen).

schlimm ist das schon, aber man muss einfach damit leben und es akzeptieren... so scheiße es auch ist

Sales Geschrieben am 11 Juni 2005



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27 Januar 2005
115 Beiträge
Natürlich ist es so, wie ihr beschrieben habt, aber es zu verurteilen steht uns wohl eher nicht zu. Erstens ist der Lebens- und Einkommensstandard eines russischen Zöllners sicherlich nicht gerade besonders hoch, somit ist er sicherlich anfälliger für Zuwendungen und zweitens ist die Korruption und Vetternwirtschaft sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft auch nicht ohne, höchstens besser verpackt. Ich wüsste zu gerne, wer von uns in derselben Situation tatsächlich auf die Möglichkeit des "dazuverdienens" verzichten würde.

Grüsse
Sales

FMOler Geschrieben am 13 Juni 2005



Dabei seit
02 Juni 2005
41 Beiträge
da hast du sicher recht sales, aber es ist schon unangenehm wenn man als spediteur einfach nur einen tippfehler im awb hat und deswegen wichtige und wertvolle sendungen nicht verzollt werden können. Sowas ärgert schon. UNd genauso geht es ja auch den Verladern, die doch das selbe problem mit rechnung oder Lieferschein haben.

Verurteilen kann man niemanden, das steht uns nicht zu, aber anmerken was einem nicht passt kann man auch ohne zu verurteilen

grüßle

Michael

Sales Geschrieben am 13 Juni 2005



Dabei seit
27 Januar 2005
115 Beiträge
Hi Michael,

das es stark verbesserungswürdigist, dem widerspreche ich ja auch nicht. Was mich gestört hat, war u. a. der Begriff Bananenrepublik und die allgemeine "Aburteilung". Wir müssen gar nicht so weit weg gehen. Schaut mal nach Frankreich. Tagtäglich kämpfe ich mit DGR-Sendungen via Paris, die nach den englischen (und verbindlichen) DGR-Version i.O. sind und aufgrund französischer Arroganz nicht verladen werden. Ein konkretes Beispiel ist z.B. die Einheit kg in der Shippers. Es gibt einige Programme, die dies ausschließlich groß schreiben, was auch seit Jahren überall anerkannt wird, ausser in Frankreich. Check-Sheets aus Frankreich sind (entgegen allen Bestimmungen) häufig nur in Französisch. Das finde ich "Banane" :!: Schließlich handelt es sich ja hier um ein "zivilisiertes" Mitglied der EU. Wen wundert es dann wirklich, dass Russland, Nigeria oder Brasilien sowie viele andere (nicht aus Arroganz, sondern aus "nachvollziehbarem" finanziellen Interesse) versuchen Kapital daraus zu schlagen. :wink:

Grüsse
Sales

Benjamin Geschrieben am 13 Juni 2005





Hi Sales,

ich würde mich freuen wenn du deine Erfahrungen diesbezüglich auch im Forum DGR/Luftfracht posten würdest. Da kann ich auch einiges dazu sagen. Vielleicht nennen wir den Thread "Erfahrungen mit Luftfracht DGR"? Was meinst du? Fängst du an?

FMOler Geschrieben am 13 Juni 2005



Dabei seit
02 Juni 2005
41 Beiträge
Hey sales,

da gebe ich dir recht aber ganz ehrlich, die Franzosen haben doch die Arroganz erfunden. Und ehrlich gesagt, ich mag das russische Volk eher als das französische. Die sind so dämlich im kopf, dass die meinen jeder könnte französisch. In meiner Ausbildung in der Landfracht habe ich viel mit Frankreich zu tun gehabt und es gab nur einen Ansprechpartner bei unserem Agenten in Paris, der Englisch konnte (und das auch nicht gerade gut) der rest hat einfach nicht mit dir gesprochen, wenn du kein französisch konntest.

Von daher, ich bin deiner Meinung! Aber die Ammis sind genauso schlimm wie die Franzosen (siehe AMS / Shipper tel.)

von daher

Nieswurz Geschrieben am 13 Juni 2005



Dabei seit
09 März 2005
35 Beiträge
Moin,

diese französische/Amerikanische und übrigens auch englische Eigenart würde uns aber in punkto Kaufkraft im eigenen Land ausüben. z.B. auch ganz gut zu Gesicht stehen.

Jeder Euro, der ins Ausland fließt ist nicht grade gut für unsere eigene Wirtschaft.

Das haben die Enländer schon vor Jahrzehnten erkannt und mit "Buy british" eine gute Wirtschaftsstütze geschaffen damals.

Die Franzosen erreichen immerhin auch, daß ihre Sprache nicht in englischen Flosken aufgeht, so wie unsere....

Bin aber trotzdem für Europa!!!

Michael

RD Geschrieben am 14 Juni 2005



Dabei seit
15 April 2005
402 Beiträge
@ benjamin: gefahrgut luftfracht forum gibts dafür :)

Sales Geschrieben am 14 Juni 2005



Dabei seit
27 Januar 2005
115 Beiträge
@FMOler

sorry, aber wie kommst Du auf solche Zusammenhänge????

Die amerikanischen Regelungen haben in erster Linie etwas mit ihrem Sicherheitsbedürfniss zu tun, ob es übersteigert ist oder nicht, bleibt mal dahingestellt. Aber es hat nichts mit ihrer Aussenhandelspolitik zu tun.

Die Franzosen haben die selben EU-Beschlüsse unterzeichnet wie wir, somit auch die selben Aussenhandelsbedingungen. Ein DGR-Check oder ähnliche Schikanen haben wohl auch weniger damit zu tun.

Und um mal vor der eigenen Haustür zu kehren: Deutschland ist ja nun mal, wie allgemein bekannt, der Export-Weltmeister. D. h. wenn wir die ganzen Export-Überschüsse im eigenen Land behalten würden, hätten wir nur eins erreicht: Eine exorbitante Inflationsrate. Unser Geld wäre nichts mehr wert, denn dass passiert, wenn die Geldmenge die Gütermenge in einem Land überschreitet.

Was die Sprache angeht, hat man sich international nun mal auf Englisch geeinigt und nicht auf Deutsch oder Französisch. Was die "Floskeln" angeht ist das wohl kaum über eine Regierung oder Vorschriften zu regeln, sondern Sprachentwicklungen finden in der Bevölkerung statt.

Fazit: Nicht alles in einen Topf schmeißen :wink: Das funzt nur Samstags bei Muttern in der Küche und heißt Eintopf

Grüsse
Sales

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