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VMI Konsignationslager


Außenhandel und Zoll: Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Abwicklung im internationalen Handel. Unser Forum Außenhandel und Zoll, allgemeine Themen, behandelt Fragen wie, welche Rolle spielen Zollformalitäten beim Außenhandel? Wie läuft die Zollabfertigung beim Außenhandel ab? Welche Dokumente sind im Außenhandel für die Zollabfertigung erforderlich? Welche Rolle spielen Freihandelsabkommen im Außenhandel?


diplomand Geschrieben am 06 März 2008



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18 Dezember 2007
12 Beiträge
Irgendwie scheine ich derzeit den Wald lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass VMI und Konsignationslager das selbe sind bzw., dass das Konsignationslagerkonzept zum VMI zählt?

Konsignationslager:

- Bewirtschaftung durch Abnehmer
- Bestandsführung durch Lieferant
- Fakturierung und Eigentumsübergang der Ware erst ab Abruf

Kann mir jemand meine Aussagen bestätigen?

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betterorange Geschrieben am 06 März 2008



Dabei seit
02 April 2007
1271 Beiträge
Wikipedia gibt u.a. her:

Vendor Managed Inventory (VMI), auch Lieferantengesteuerter Bestand oder Supplier Managed Inventory, ist ein logistisches Mittel zur Verbesserung der Performance in der Lieferkette, bei dem der Lieferant Zugriff auf die Lagerbestands- und Nachfragedaten des Kunden hat.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]

* 1 Grundlagen
* 2 Konzept
* 3 Kritik
o 3.1 Vorteile
o 3.2 Nachteile
* 4 Siehe auch
* 5 Literatur

Grundlagen [Bearbeiten]

Beim VMI übernimmt der Lieferant die Verantwortung für die Bestände seiner Produkte beim Kunden. Der Bestand beim Kunden wird vollständig vom Lieferanten veranlasst. Häufig wird dem Kunden im Gegenzug das volle Retourenrecht eingeräumt. Grundlage für die Berechnung der Lieferungen sind z. B. Verbrauchs- oder Abverkaufszahlen, die entweder bei der regelmässigen Aufstockung durch den Lieferanten erfasst aber auch elektronisch übermittelt werden.

Konzept [Bearbeiten].......
-
Das Konsignationslager ist ein Warenlager eines Lieferanten oder Dienstleisters, welches sich im Unternehmen des Kunden (Abnehmers) befindet. Die Ware verbleibt solange im Eigentum des Lieferanten, bis der Kunde sie aus dem Lager entnimmt. Erst zum Zeitpunkt der Entnahme findet eine Lieferung als Grundlage der Rechnungsstellung statt. Siehe auch: Konsignation

Vorteile des Konsignationslagers für den Abnehmer:

* Da das Material bereits qualitätsgeprüft und jederzeit in der vereinbarten Menge erhältlich ist, liegt höchste Versorgungssicherheit vor.
* Es entsteht nur ein geringer Abwicklungsaufwand, da die Berechnung häufig monatlich (auf Basis der Entnahmebedingungen) abgewickelt wird.
* Da das Material erst nach Entnahme aus dem Lager berechnet wird, verringert sich die Kapitalbindung.

Befinden sich Lieferant und Konsignationslager in unterschiedlichen Ländern der EU, sind abweichende Bedingungen zu beachten: Während Deutschland das Standard-Verfahren verwendet, benutzt z.B. Österreich das verschärfte Verfahren, bei dem folgendes gewährleistet sein muss:

* Der Lieferant muss in Österreich eine eigene Umsatzsteuer-Identifikationsnummer haben.
* Bei der Lagerfüllung wird eine Rechnung mit der Mwst-Ausweisung des Landes des Lieferanten erstellt.
* Bei der Lagerentnahme wird eine Rechnung mit österreichischer Mwst-Ausweisung erstellt.

Lieferanten-Logistik-Zentrum (LLZ) [Bearbeiten]

Das Lieferanten-Logistik-Zentrum ist ein gemeinsames Konsignationslager mehrerer Zulieferer in unmittelbarer Nähe zu einem Großkunden. Der Lagerinhalt bleibt auch hier bis zur Auslagerung / Anlieferung an den Kunden Eigentum der Lieferanten. Der Sinn eines LLZ ist das "Ein-Lager-Prinzip" mit kurzer und sicherer Anbindung an den Kunden. Für die Lieferanten liegt der Vorteil in der Einsparung von Kosten und Lagerfläche. Andere EU-Länder benutzen abweichende Verfahren.

Abgrenzung [Bearbeiten]

Konsignationslager werden von Kommissionslagern abgegrenzt. Während bei Konsignationslagern der Lieferant das Lager für den Verbraucher (Kunden) führt wird das Kommissionslager von einem Agenten geführt, dem Ware von einem Lieferanten zur Verfügung gestellt wird, welche zum Verkauf an Dritte bestimmt ist (Kommissionsgeschäft).

Literatur [Bearbeiten]

Schulte, Christof: Logistik. Wege zur Optimierung der Supply Chain. 4. Auflage. Verlag Franz Vahlen GmbH (2005): München


--

somit kann man Dir Recht geben

MagNet-99 Geschrieben am 06 März 2008



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16 Juni 2006
2708 Beiträge
betterorange wrote:
Wikipedia gibt u.a. her:....bei dem der Lieferant Zugriff auf die Lagerbestands- und Nachfragedaten des Kunden hat.

Ich würde das nicht so einfach sehen. Oder hat bei einem Standard-Konsi-Lager der Lieferant Zugriff auf die Nachfragedaten des Kunden ?

Ich würde VMI da schon eher mit einem futuristisch mutierten KanBan System vergleichen.

Gruss
MagNet-99

Thorsten82 Geschrieben am 07 März 2008



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15 September 2007
25 Beiträge
Da muss ich MagNet-99 recht geben.
Es gibt zwar Überschneidungen zwischen, aber das Gleiche ist Konsi und VMI nicht. Mit Kanban hat das Ganze aber auch nix zum tun.

Beispiel Normalbestellung: Eine Firma disponiert und bestellt Ware bei einem Lieferanten. Der Lieferant liefert an und der Kunde bezahlt nach Ablauf des Zahlungsziel die Rechnung.

Beispiel Konsi: Eine Firma disponiert und bestellt die Ware bei einem Lieferanten. Der Lieferant liefert die Ware in ein Konsilager (Lager wird entweder vom Kunden oder Lieferanten verwaltet). Die Zahlung erfolgt erst wenn der Kunde Ware aus dem Lager entnimmt.

Beispiel VMI: Nicht die Firma disponiert sondern der Lieferant übernimmt die Disposition. Entweder der Lieferant hat direkt Zugriff auf die Lagerbestandsdaten und zukünftige Bedarfe im ERP-System seines Kunden oder er kann den Lagerbestand über eine Messvorrichtung ablesen (z.B. bei Flüssigkeiten oder Kunststoffgramulat welche in einem Silo gelagert sind, Füllmenge wird dann über eine ISDN-Leitung übertragen). Ob jetzt der Kunde erst bei Entnahme aus dem Lager zahlt oder nach dem Zahlungsziel ist Verhandlungssache zwischen den beiden. Erfolgt die Zahlung erst bei der Entnahme könnte man von einem Konsilager reden welches über VMI gesteuert wird.

Es sind zwar Überschneidungen da. Wie groß die Überschneidungen sind hängt von der Abwicklungsart des Konsilagers und der VMI Abwicklung ab, aber grundsätzlich muss man schon zwischen Konsi und VMI unterscheiden.

diplomand Geschrieben am 09 März 2008



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18 Dezember 2007
12 Beiträge
..."(Lager wird entweder vom Kunden oder Lieferanten verwaltet)."

Genau das ist jetzt meine Frage. Die Literatur gibt mir irgendwie widersprüchliche Angaben über die Verantowrtung der Lagerverwaltung.

Ist es also richtig, dass ein Konsilager sowohl in Eigenbewirtschaftung, als auch durch einen Dienstleister betrieben werden kann?

Thorsten82 Geschrieben am 09 März 2008



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15 September 2007
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Genau es gibt die zwei Möglichkeiten, hängt halt immer von der Situation ab welches Modell vorteilhafter ist.

Ein klassisches Beispiel für die Verwaltung durch den Lieferanten oder einen Dienstleister ist die Fa. Würth.
Die Fa. Würth hat Lager-Container mit ihren Artikeln (Werkzeuge usw.) die Sie auf einer Baustelle oder bei einer Firma abstellen. Mitarbeiter von Würth verwalten diesen Container (Lager). Das ist dann eigentlich wie ein Kiosk für Werkzeuge. Aber das hat nix mit VMI zu tun!

diplomand Geschrieben am 10 März 2008



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18 Dezember 2007
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Also wenn es hiernach geht, dann wird ein Konsignationslager immer durch den Lieferanten betrieben:

de.wikipedia.org/wiki/...tionslager
www.wirtschaftslexikon...slager.htm

Ein VMI-Lager ist demnach die eigenverantwortliche Abwicklung mit Steuerung der Bestände durch den Lieferanten.

Thorsten82 Geschrieben am 10 März 2008



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15 September 2007
25 Beiträge
Dann ist das wohl einer dieser Themen, bei denen es unterschiedliche Auffassungen gibt. Unter Kanban und SCM versteht ja auch jeder was anderes ;-)

Am besten du suchst dir ein Buch auf denen sich viele andere Autoren stützen und definierst Konsi nach der Meinung / Ansicht des Autors.
Ein Buch was in dieser Hinsicht immer gut ist, ist
Logistik / Wege zur Optimierung der Supply Chain von Christof Schulte

Onasis Geschrieben am 19 März 2008



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20 Februar 2008
60 Beiträge
Konsignationslager:
Ist vom externen Beschaffungslager zu unterscheiden oder auch kombinierbar, da es ein vom Lieferanten gehaltenes Lager ist.
Der Lieferant bevorratet darin ein vertraglich vereinbarten Lagerbestand aus dem der Abnehmer seinen Bedarf entnimmt. Die Räume werden meistens von dem Abnehmer zur Verfügung gestellt.
Die Ware bleibt aber bis zur Entnahme Eigentum des Lieferanten.

VMI: Die Verantwortlichkeit der Beschaffungslogisitk wird auf den Lieferanten übertragen und dieser entscheidet eigenständig über Lieferrhythmen und Liefermengen. Der Abnehmer hat dann garnichts mehr damit zu tun. In abgeschwächter Form heißt das CMI ( Co Managed Inventory) Hier gibt der Lieferant noch sein okay für die Lieferung des Herstellers.

Das VMI daher gehört schon zum unternehmensübergreifenden Ansatz zur Optimierung der Warenflüsse (ECR) wobei das Konsignationslager lediglich eine Beschreibung eines Beschaffungslagers ist.

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