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Zoll, Steuern, FOW/CIF/FOB - Wer kann mir helfen?


Außenhandel und Zoll: Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Abwicklung im internationalen Handel. Unser Forum Außenhandel und Zoll, allgemeine Themen, behandelt Fragen wie, welche Rolle spielen Zollformalitäten beim Außenhandel? Wie läuft die Zollabfertigung beim Außenhandel ab? Welche Dokumente sind im Außenhandel für die Zollabfertigung erforderlich? Welche Rolle spielen Freihandelsabkommen im Außenhandel?


tweedy Geschrieben am 28 Juni 2006



Dabei seit
28 Juni 2006
4 Beiträge
Hi @ all,

ich bin neu hier und habe am 1. August 2005 meine Ausbildung in einem großen Unternehmen angefangen. Das Unternehmen handelt mit Agrarprodukten. Leider habe ich noch nicht sehr viele Erfahrungen gesammelt und bräuchte Hilfe in vielen Punkten. Könnte mir jemand in folgenden Punkten helfen?? :

Was ist ein Agent?
Was ist der Zoll? Was hat er mit Export und Import zu tun?
Wann muss man Steuern zahlen?
Was ist CIF, FOW und FOB?

Das ist erst mal alles. Ich habe noch Fragen zu Analysen, wenn sich jemand da gut auskennt, bitte melden... Ich hoffe Ihr könnt mir helfen!

lg tweedy

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RD Geschrieben am 29 Juni 2006



Dabei seit
15 April 2005
402 Beiträge
hallo tweedy,

agent? - in welchem bereich

zoll: zoll muß dann bezahlt werden, wenn ware importiert oder exportiert wird. also außerhalb der eu bzw. in drittländer. du kannst es grob so sagen, daß der zoll die funktion einer strafe hat um die eigene wirtschaft zu "schützen". wenn du etwas z.b. nach frankreich sendest, fällt der zoll weg (EU = 1 wirtschaftsraum).

steuern: steuern mußt du generell immer zahlen, nur kann ein unternehmen diese wieder abführen und bekommt das geld wieder. als privatperson geht das nur bedingt, z.b. bei einer weiterbildung. hier kannst du km-kosten steuerlich absetzen.
es gibt direkte und indirekte steuern. direkte steuern sind z.b. lohnsteuer. indirekte steuern sind z.b. tabaksteuer. außerdem ist die steuer ein einnahmequelle des staates.

für die incoterms siehe hier (ohne schleichwerbung, aber die seite ist gut):
www.kn-portal.com/__to...php?ID=243

ich hoffe das hilft dir ein bisserl.

gruß, RD

p.s. was weiß mein freund zeemo noch zum zoll?

tweedy Geschrieben am 29 Juni 2006



Dabei seit
28 Juni 2006
4 Beiträge
hallo RD,

erstmals vielen Dank das du mir so schnell eine antwort gegeben hast.

mit agent meine ich: wenn ich jetzt im Bereich destination sitze, sprich wo die ware hingeht. ist die ware angekommen wird dies von unserem spediteur überwacht.. aber manchmal reden die auch von agenten. ich weiß das agenten die sind die im namen anderer handeln dürfen, aber ist das in dem fall denn unser spediteur? kann ja eigentlich nicht sein, wenn man von spediteur und agenten redet. theoretisch könnte ich auch die leute in meiner abteilung fragen, aber ich versteh mich nicht mit den so gut und würde dann gleich wieder ein aufm deckel kriegen.... :(

lg tweedy

kotschi Geschrieben am 29 Juni 2006



Dabei seit
10 März 2005
40 Beiträge
Hallo Tweedy,

Zoll, Definition der Europäischen Commission:
"Abgabe, die von den Zollbehörden eines Landes auf Einfuhren erhoben wird. Sie werden entweder als Wertzölle (anteilig am Wert einer Ware) oder auf spezifischer Grundlage (z.B. 7$ je 100 kg) erhoben. Zölle verschaffen lokalen Erzeugnissen Preisvorteile und erhöhen die Staatseinnahmen. Zölle sind zugelassen, um die einheimische Industrie zu schützen. Sie werden jedoch im Wege von Verhandlungen zwischen den Ländern im Rahmen der WTO gesenkt und dann als "konsolidiert" bezeichnet. Das bedeutet, dass sie nicht erneut angehoben werden können, es sei denn, den hauptsächlich betroffenen Ausfuhrländern, welche das Zugeständnis ausgehandelt haben, wird durch Zugeständnisse bei anderen Waren ein Ausgleich verschafft (Artikel XXVIII des GATT). Die Zölle wurden in den acht vergangenen Handelsrunden gesenkt, so dass der Zoll auf gewerbliche Waren in der EU nunmehr bei rund 3 % liegt im Vergleich zu 35 % im Jahr 1947."

Steuern nach Wikipedia:
Das Hauptunterscheidungsmerkmal zu anderen öffentlichen Abgaben liegt darin, dass die Zahlung von Steuern grundsätzlich keinen Anspruch auf Gegenleistung begründet. Während also der Beitrag für die bloße Möglichkeit, eine Leistung in Anspruch zu nehmen und eine Gebühr oder Maut für die tatsächliche Leistungsinanspruchnahme erhoben wird, gilt bei der Steuer das Nonaffektationsprinzip. Demnach erkauft man sich mit Steuern keinen Anspruch auf eine konkrete staatliche Gegenleistung (die Mineralölsteuer ist keine Gebühr für die Nutzung von Straßen).


Zu Deiner Frage "Agent":
Ob Dein Spedi "Agent" ist oder nicht, hängt davon ab, welche Handlung er durchführen wird bzw. in welchem Zusammenhang er eine Tätigikeit ausführt.
Es gibt z.B. sog. Zollagenten oder Fiskalvertreter, deren Handlungstätigkeit (z.B. Verzollung vornehmen oder Steuermeldungen im Namen von Dritten durchzuführen) von einer lokalen Behörde genehmigt sein muss.
Im internationalen Gebrauch, wird oft auch der "forwarder agent" = Spediteur gesehen, dessen Dienstleistung es ist auch für den lokalen Transport im Empfangsland einen Frachtführer (Subunternehmer) für den Transport zu beauftragen. Dir gegenüber rechnet er dann die gesamten Verbringungskosten ab (= Kosten seiner Subunternehmer + seine eigene Kosten).


Kotschi

Stefan1531 Geschrieben am 30 Juni 2006





Hallo Tweede,

ich vermute, mit "Agent" meinst Du "Zollagent" ?

Das ist dann einfach ein Unternehmen, daß sich (mehr oder weniger ausschließlich) mit Zollangelegenheiten befasst.

Zu Analysen: auch hier mußt Du genauer beschreiben, was Du meinst. Vielleicht Gesundheitszertifikat ? Das wird immer benötigt, wenn man Lebensmittel importiert.

Nachdem Du nun schon fast ins 2. Lehrjahr kommst.... halt Dich mal ran. Solche Fragen sollte Dir aber auch Dein Ausbildungsleiter beantworten können.

michaelm Geschrieben am 30 Juni 2006



Dabei seit
12 Dezember 2005
904 Beiträge
Im Falle Agent wäre es schon wichtig zu erfahren, in welchem Bereich Du Informationen bekommen möchtest. Der Agent ist hauptsächlich eine beauftrage oder bevollmächtigte Person.

Zeemo Geschrieben am 01 Juli 2006



Dabei seit
28 Januar 2005
381 Beiträge
Hi Tweedy!

So, ich biete Dir dann mal einen Schnellkurs "Überblick über das Zollwesen" an, drei Wochen lang, 40 Stunden pro Woche, wenn wir uns ranhalten!! *g*

Nee, im Ernst: das ist - die meisten hier werden diese Antwort von mir erwartet haben - ein sehr komplexes Thema, und ich kann auch verstehen, dass es für "Einsteiger" sehr verwirrend sein kann, vor allem, wenn man von sogenannten "alten Hasen" im Betrieb mit dummen Aussagen abgespeist wird; man denkt dann, die könnten einen nicht leiden oder man wär selbst zu doof, dabei liegt es bloß daran, dass die "alten Hasen" zwar ein bisschen AHNUNG davon haben (im wahrsten Sinne des Wortes), aber nicht im Entferntesten in der Lage sind, es zu erklären. Das weiß ich aus eigener, mehrfacher, leidvoller Erfahrung.

So, mal zum Inhaltlichen: natürlich wär es hilfreich, wenn Du Deine Fragen etwas konkretisieren würdest. Abgesehen davon waren die vorigen Antworten schon mal sehr gut als Einstieg, aber vermutlich wirft das für Dich weitere Fragen auf; die solltest Du dann mal stellen.

CIF, FOW und FOB - das sind einige der Incoterms (s. Antwort von RD). Gaaaanz grobe Erklärung (wirklich stark vereinfacht!!):

- CIF (cost, insurance, freight): eigentlich nur bei Seefracht, Verkäufer/Lieferant zahlt die Fracht bis zum Bestimmungshafen inkl. Versicherung, den Rest zahlt der Empfänger/Käufer
- FOW (free on waggon, gibt's eigentlich nicht mehr, wäre heute z.B. FCA = free carrier): Verkäufer/Lieferant zahlt nur die Fracht, bis die Ware auf einen Eisenbahnwaggon verladen ist; der Rest geht an den Empfänger.
- FOB (free on board): bei Seefracht: wie bei FOW, nur halt auf's Seeschiff bezogen

Beim Rest... wie gesagt, ohne Konkretisierung könnte ich mir jetzt hier die Finger wundtippen, was ich aber nicht möchte. *g*

Aber abgesehen davon würde ich Dir wirklich raten, Deine Ausbilder bzw. ggf. auch Deinen Ausbildungsleiter mit Fragen zu löchern. DENN: dafür sind die da, die MÜSSEN Dir antworten! Schließlich hast Du dort einen AUSBILDUNGSvertrag abgeschlossen, und eine der Verpflichtungen Deines Ausbildungsbetriebes ist es, Dir Wissen zu vermitteln! So einfach ist das.

Sonst sind wir hier zwar auch noch da, aber es ist ja ungemein wichtig, das unter den tatsächlichen Gegebenheiten in Deinem Betrieb beleuchtet zu sehen, das können wir hier ja nicht.

Also: tschakka! ;-)

LG
Zeemo

Zeemo Geschrieben am 21 Juli 2006



Dabei seit
28 Januar 2005
381 Beiträge
Hi nochmal,

in Verbindung mit Deiner PN komme ich so langsam zu dem Schluss, dass Du mit Agent den Agenten des Reeders in Rotterdam meinst. Die Reeder haben in der Regel keinen Bock, sich mit der ganzen banalen Abwicklung der einzelnen Seefrachtverträge rumzuschlagen und lassen sich dann durch Agenten vertreten. Geh mal auf die Seite www.hhla.de (durchklicken zu Linienabfahrten o.ä.), da kannst Du z.B. Kontaktadressen von Agenten abrufen und siehst dann auch die Reederein, die sie vertreten. Manche Reedereien haben auch eigene Büros in den Häfen, die für die Abwicklung zuständig sind.

Der Agent ist in dem Fall also NICHT gleichzusetzen mit dem Spediteur; der Spediteur organisiert (bei CIF- oder auch FOB-Käufen) für Euch dann den Weitertransport und auch die Zollabwicklung. Um aber an die Ware überhaupt erstmal ranzukommen, muss er sich natürlich mit dem Agenten in Verbindung setzen.

Zu Definitionen im Seefrachtbereich empfehle ich Dir auch das Seefrachtlexikon von cargoforum.de, links in der Leiste unter "Dictionary & Lexika", da steht ne Menge drin!! *g*

Außerdem ist im HGB, 5. Buch (Seehandel, ACHTUNG: bei den dtv-Ausgaben des HGB ist das 5. Buch meistens nicht mit drin, sondern u.a. separat erhältlich!!), ziemlich genau definiert, was ein Agent ist, was er kann, muss, darf, soll, will usw. usf.

Außerdem ein guter Link für Gesetzestexte, allerdings ohne Kommentar oder Erklärungen: bundesrecht.juris.de

Gruß
CH

Alex9920 Geschrieben am 20 Juli 2008



Dabei seit
20 Juli 2008
2 Beiträge
Hallo,
Wenn ich Ware aus USA imprtiere und innerhalb von 1-2 Monaten nach Osteuropa(kein EU Land) verkaufe,muss ich Trotzdem die Zollgebühren und Umsatzsteuern in Deutschland bezahlen?

Bitte schnell helfen

Danke im voraus!

Alex

msniehotta Geschrieben am 21 Juli 2008



Dabei seit
21 Juli 2008
78 Beiträge
Hallo Alex,

mein mußt du nicht. Du kannst die Waren in einem Zolllager (Bei einem Spediteur) einlagern (was auf Kosten aufwirft) und dann auf T-Papier ausführen.

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