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LKW Maut in Wirklichkeit noch viel zu niedrig?


Sustainable Transport Logistik SCM: Nachhaltiger Transport, grüne Logistik und Sustainable Supply Chain Management SSCM. Ideen, Lösungen und Best Practices für umweltfreundliche Transporte und nachhaltige Lieferketten. Unser Forum behandelt Fragen wie, wie können Unternehmen ihre Lieferkette nachhaltiger gestalten? Wie können Unternehmen die Nachhaltigkeit ihrer Lieferkette messen und bewerten? Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung von grüner Logistik und wie können sie gemeistert werden?


Carsten Geschrieben am 10 Januar 2009



Dabei seit
18 Januar 2005
801 Beiträge
Vor ein paar Tagen ist eine niederländische Studie veröffentlich worden, nachder die durch LKW verursachten Schäden deutlich höher liegen als bisher angenommen.

Ein paar Zahlen:

- Der Anteil der LKWs am Gesamtaufkommen im Strassenverkehr liegt zwar "nur" bei sieben Prozent, jedoch erzeugen sie 23% des Gesamtaustosses an CO2.

- Auch in der Unfallstatistik schaut es nicht so prickelnd aus. Auf die Fahrleistung umgerechnet sind LKW für doppelt soviele Verkehrstote verantwortlich wie PKW, Vans oder Motorräder.

- Dazu kommt der Kostenfaktor der überdurchschnittlich durch LKW verursachten Strassenschäden. Gemäß der Studie sind das EU-weit 144 Milliarden Euro wobei die Steuern und Abgaben der Transportunternehmer nur ein Drittel der durch sie entstandenen Kosten deckt. Zweidrittel, rund 90 Milliarden Euro zahlt der Steuerzahler, also wir. Somit Subventionieren wir alle

Entgegen den LKW-Unternehmen zahlen die Transportträger Schiff und Flugzeug Ihre Wegekosten aus eigener Tasche. Hier muss der Steuerzahler nicht subventionieren.

Deine Meinung ist gefragt?

Würden wir auf diesem Weg den ganzen "Konsummüll" im Nonfoodbereich aus den Regalen der Discounter bekommen, der meist nur aufgrund der Billigstpreise der Produkte, mitentstanden durch zu niedrige Transportkosten aufgrund unserer Steuersubventionen in die Infrastruktuerhaltung, gekauft wird?

Brauchen wir eine weitere angemessene Mautherhöhung um die tatsächlichen Wegekosten der LKW dem Verursacher zuzuordnen?

Was ist eure Meinung?

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oleda Geschrieben am 10 Januar 2009



Dabei seit
10 April 2008
365 Beiträge
Ja, ich bin fuer eine verursachergerechte Zuordnung der Wegekosten!

LKW Maut hoch, PKW Maut einfuehren aber dafuer entsprechend die KFZ-Steuer anpassen, speziell im Transportgewerbe.

frogge Geschrieben am 27 März 2009



Dabei seit
01 Dezember 2005
17 Beiträge
@Carsten

Vermutlich würde es vollkommen reichen, wenn man die Einnahmen der LKW Maut nicht zweckentfremden würde, sondern dieses Geld in die Erweiterung / Reparatur der Straßen stecken würde. Aber das kennen wir doch schon, oder ? Rauchen für den sog. "Anti Terror" Kampf, Tanken für die Rente a la "Öko-Steuer" "weder Öko noch logisch" (G.Westerwelle).
@ Oleda ...und damit würde ich heute schon wetten, dass a) die PKW Maut kommt, und das diese b) nicht Steueraufkommensneutral sein wird ! Aber da die Wahlen für den neuen Bundestag erst im Herbst sind, wird das Thema dem blöden Wahlvolk natürlich erst in der nächsten Legislaturperiode zum Fraß vorgesetzt. Der Wähler vergißt ja so schön schnell...

Die Bezeichnung "Konsummüll" ist auch eine sehr subjektive Wahrnehmung ezeichnung. Auch ich kaufe keine Pullover für 2,49 € bei namenhaften Textildiskontern (man beachte die Schreibweise ! ;-) ). Jedoch scheinen Teile der Bevölkerung diese Artikel zu konsumieren. Vermtlich aufgrund Ihrer privaten / finanziellen Situation. Nachfrage verursacht halt ein Angebot. Die unsichtbaren Hände von Herrn Smith schlafen nicht....

Wo ziehst du denn dann die Grenzen ? Darf ein Pullover nicht unter 10 € kosten ? Oder ein Malbuch darf nicht unter 2 € liegen ? Und was ist im Food Bereich ? Muss ein Joghurt mindest 0,50 € kosten, damit er es wert ist, transportiert zu werden ? Ich denke, die Frage der wirtschaftlichen Transportfähigkeit soll man dem Markt überlassen. Wir sind doch nicht in Planwirtschaft! Zum Glück !!!!!!

Um den modal split wirklich zu verändern, müssen mal fair und offen die Bedingungen geändert werden. Stichwort Kerosin und Ökosteuer, echte Privatisierung der Bahn (Trassenpreise!!!), u. s. w. Aber überall wo der Staat seine gierige Hand dran hat, scheitert es halt. Siehe Postmonopl, Mindestlöhne Briefzusteller u. s. w. Schon mal aufgefallen, das auf Briefmarken keine Mehrwertsteuer ist ?

Nordlicht010208 Geschrieben am 29 April 2009



Dabei seit
01 Februar 2008
192 Beiträge
also ich denke mal, daß die die Sache kaum so einfach ist

neben den direkten Einnahmen durch die Maut, erhält der Staat
über Steuern und Abgaben ebenfalls erhebliche Summen

insgesamt gibt der Staat weniger für Erhaltungsmaßnahmen
aus, als er einnimmt

ich bin entschieden dagegen, den Wirtschaftsstandort Deutschland und
insbesondere den Automobilbereich weiter zu belasten

also ein klaren Nein zu der o.g. These
die Folgen wären - auch und gerade angesichts der Krise - unabsehbar

Stichwort Kosummüll : ob die inländischen Transportkosten wirklich so
preiserheblich sind stelle ich in frage - da spielen andere Faktoren
eine wesentlich größere Rolle

stattdessen gäbe es andere Bereiche in denen man massiv sparen
könnte (Entwicklungshilfe, Bundeswehrauslandseinsätze etc.)

die eingesparten Gelder könnten dann z.B. in Bildung und Kinderbetreuung
eingesetzt werden

dem Vorschlag, Fliegen teurer zu machen, schliesse ich voll an

oleda Geschrieben am 29 April 2009



Dabei seit
10 April 2008
365 Beiträge
frogge wrote:

@ Oleda ...und damit würde ich heute schon wetten, dass a) die PKW Maut kommt, und das diese b) nicht Steueraufkommensneutral sein wird ! Aber da die Wahlen für den neuen Bundestag erst im Herbst sind, wird das Thema dem blöden Wahlvolk natürlich erst in der nächsten Legislaturperiode zum Fraß vorgesetzt. Der Wähler vergißt ja so schön schnell...

Ich gebe Dir recht, auch ich glaube nicht das es aufkommensneutral kommen wird. Habs mir halt nur gewuenscht... :-)


frogge wrote:

Die Bezeichnung "Konsummüll" ist auch eine sehr subjektive Wahrnehmung ezeichnung. Auch ich kaufe keine Pullover für 2,49 € bei namenhaften Textildiskontern (man beachte die Schreibweise ! ;-) ). Jedoch scheinen Teile der Bevölkerung diese Artikel zu konsumieren. Vermtlich aufgrund Ihrer privaten / finanziellen Situation. Nachfrage verursacht halt ein Angebot. Die unsichtbaren Hände von Herrn Smith schlafen nicht....

Wo ziehst du denn dann die Grenzen ? Darf ein Pullover nicht unter 10 € kosten ? Oder ein Malbuch darf nicht unter 2 € liegen ? Und was ist im Food Bereich ? Muss ein Joghurt mindest 0,50 € kosten, damit er es wert ist, transportiert zu werden ? Ich denke, die Frage der wirtschaftlichen Transportfähigkeit soll man dem Markt überlassen. Wir sind doch nicht in Planwirtschaft! Zum Glück !!!!!!

Die Frage ist doch eher ob ich in Hamburg Almigurt/Muellermilch kaufen muss anstatt Milram. Die Entscheidung steht jedem frei, allerdings, da die Wegekosten nicht Verursachungsgerecht verteilt werden, fallen fuer beide fast identische Kosten an.

Wenn die Wegekosten gerechter verteilt werden, steigen die Kosten fuer laengere Transportwege und der Markt findet entsprechend einen neuen Preis.

frogge wrote:

Um den modal split wirklich zu verändern, müssen mal fair und offen die Bedingungen geändert werden. Stichwort Kerosin und Ökosteuer, echte Privatisierung der Bahn (Trassenpreise!!!), u. s. w. Aber überall wo der Staat seine gierige Hand dran hat, scheitert es halt. Siehe Postmonopl, Mindestlöhne Briefzusteller u. s. w. Schon mal aufgefallen, das auf Briefmarken keine Mehrwertsteuer ist ?

Beim Kerosin muessen zu viele Leute/Laender an einem Strick ziehen, wird wohl noch etwas dauern. Das der Staat generell nur schwer loslassen kann steht wohl ausser Frage.

funker Geschrieben am 02 März 2010



Dabei seit
15 Februar 2010
4 Beiträge
Wir wissen doch alle was passiert wenn wir einen Kfz Maut einführen ....


Die Maut wird bezahlt und die Stzeuern bleiben.....


ihr werdet sehen...

JanFRA Geschrieben am 25 März 2010



Dabei seit
22 Januar 2010
19 Beiträge
Der Thread ist zwar etwas älter, das Thema aber weiterhin aktuell, daher...

Zitieren::
Die Frage ist doch eher ob ich in Hamburg Almigurt/Muellermilch kaufen muss anstatt Milram. Die Entscheidung steht jedem frei, allerdings, da die Wegekosten nicht Verursachungsgerecht verteilt werden, fallen fuer beide fast identische Kosten an.

Wenn die Wegekosten gerechter verteilt werden, steigen die Kosten fuer laengere Transportwege und der Markt findet entsprechend einen neuen Preis.

Die Aussage verstehe ich so, dass höhere Transportkosten durch die Maut zu höheren (regional variierenden) Preisen führen sollen. Halte ich persönlich für fragwürdig. Es liegt doch an der unternehmensinternen Preisgestaltung, wie sich der Preis im Regal zusammensetzt - der Einzelhandel hat dabei nicht viel mitzubestimmen.
Höhere Transportkosten werden somit aller Wahrscheinlichkeit nach einheitlich auf das Produkt umgeschlagen, sodass der "Almigurt" letztendlich überall wieder gleich viel kosten wird - einzigst das Preisniveau würde angehoben werden.

Die mangelnde Zweckgebundenheit der Mauteinnahmen ist bekannt. Ob sich das Problem in naher zukunft ändert bleibt abzuwarten.
Das Kerosin nicht besteuert wird lässt sich heute sicherlich nur noch schwer rechtfertigen. Dieses Probelm national anzugehen halte ich allerdings aus wirtschaftlicher Sicht für falsch. Hier müssen, wie schon oben erwähnt, internationale Entscheidungen getroffen werden. Für die nächsten 10-15 Jahre erwarte ich diesbezüglich aber keine wirksame Regelung.

Da ich kein Freund von zu viel Regulierungen bin, finde ich die Ansatzweise, entstandene CO2-Emissionen auf der Produktverpackung anzugeben, sehr interessant. Es darf allerdings nicht nur als "Kleingedrucktes" am Verpackungsboden, sondern klar ersichtlich ausgewiesen werden.
Auf diese Weise kann zumindest indirekt der Konsument in seiner Kaufentscheidung beeinflusst werden. Könnte mir gut vorstellen, dass sich bei Substitutionsgütern viele Menschen sicherlich für das "CO2-ärmere" Produkt entscheiden würden.

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