Cargoforum Forum für Transport, Logistik, Spedition, Zoll und Außenhandel
Cargoforum.de in Zahlen: 13.030 registrierte User - 0 User online - 39 Gäste online - 61.022 Beiträge - 1.756.692 Seitenaufrufe in 2022



Zuordnung Incoterms DDP, FOB und DDP


Nadine01 Geschrieben am 27 Februar 2014



Dabei seit
27 Februar 2014
3 Beiträge
Hallo zusammen,

ich habe folgende Szenarien und muss jeweils die Incoterms Ex-Works, Free-on-Board und Delivery-Duty-Paid zuordnen:

a) Käufer in Singapur importiert Elektronikprodukte von zehn verschiedenen Zulieferern aus China
b) Käufer in Singapur importiert zum ersten Mal Bergbau-Material aus Afrika
c) Käufer in Singapur importiert Kautschuk aus Indonesien und der Käufer besitzt seine eigenen Schiffe.

Hat jemand eine Idee, wie man die drei Fälle am besten den Incoterm zuordnen kann?

Viele Grüße

CARGOFORUM PARTNER

Schaf Geschrieben am 27 Februar 2014



Dabei seit
03 Mai 2010
91 Beiträge
Welchen Hintergrund hat die Frage? Hausaufgaben aus der Berufsschule?

Bei C) würde FOB wohl Sinn machen.

Bei A) vielleicht FCA bzw. EXW wie du schreibst.

Bei B) bleibt ja nur DDP. Kann mir jedoch nicht vorstellen wie die DDP Lieferung aus Afrika organisiert werden soll. Vielleicht haben da andere mehr Erfahrung.

Das wären meine Antworten - ohne Garantie und frei aus dem Bauch heraus.

Nadine01 Geschrieben am 27 Februar 2014



Dabei seit
27 Februar 2014
3 Beiträge
Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort!
In der Schule bin ich schon länger nicht mehr ;) Ich arbeite gerade in Singapur an einem Projekt, bei dem ich auf diese Frage gestoßen bin.

Meine Lösung war bisher, dass man für B) DDP nehmen sollte, da noch keinerlei Erfahrung besteht und zum ersten Mal geliefert wird. Und mit ddp das geringste Risiko für den Käufer vorhanden ist.

Bei A dachte ich, dass FOB besser wäre, weil es 10 verschiedene Zulieferer sind und ein zentraler Ort am Hafen organisatorisch besser wäre.

Und C wäre dann EXW weil die Strecke von Singapur nach Indonesien sehr kurz ist (Freihandelszone, geringes Risiko, geringe Transportkosten).

Irgendwelche Denkfehler? Welche Probleme siehst du mit ddp und Afrika?

Schaf Geschrieben am 27 Februar 2014



Dabei seit
03 Mai 2010
91 Beiträge
Ok, das hört sich interessant an :). Du sitzt gerade tatsächlich in Singapur?

A und C kannst du natürlich auch tauschen. Hängt auch von deinem Spediteur ab, der das alles für dich organisiert.

Denkfehler sehe ich so keine. In der Theorie hört sich das auch gut an.

Zu DDP ex Afrika: Wenn du dort einen Verkäufer sitzen hast, der DDP Singapur liefern kann - sprich die Zollabwicklung auch hinbekommt sehe ich kein Problem.

Wenn du den Verkäufer jedoch nicht kennst und der Verkäufer noch nie DDP ins Ausland geliefert hat, kann es schnell zu Problemen in der Abwicklung kommen.

Ich hatte einmal ein Geschäft auf Basis FOB China nach Lateinamerika abgewickelt, weil der Kunde gerne billig kaufen wollte. Schlussendlich war sich der Kunde aber nicht darüber im Klaren, was er bei "FOB" alles zu beachten hat (bisher kaufte er immer CIF) und es endete im Chaos. Ärger gab es auch noch, weil der Spediteur neben der billigen Seefracht auch noch weitere Gebühren haben wollte... am Ende wurde es für den Kunden dann noch viel teurer als wenn er von mir auf Basis CIF gekauft hätte.

Das ist nur ein Beispiel dafür, was passieren kann wenn sich einer in der Lieferkette nicht auskennt.

Nadine01 Geschrieben am 27 Februar 2014



Dabei seit
27 Februar 2014
3 Beiträge
Ja genau, ich sitze momentan in Singapur :)
Vielen Dank für die Antwort! Das hilft mir sehr!

waldorf Geschrieben am 28 Februar 2014



Dabei seit
23 Juli 2007
1705 Beiträge
Eine Anmerkung zu DDP. DDP ist aus zollrechtlicher Sicht mit äusserster Vorsicht zu geniessen. In vielen Länder scheitert DDP daran, dass nur ansässige Unternehmen Zollanmeldungen abgeben dürfen. Ausserdem entstehen häufig Probleme mit der VAT. Mein Tipp - den auch die ICC in ihren Kommentaren zu den Incoterms bestätigt: Finger weg von DDP.

In Singapur ist das vielleicht eher unproblematisch, da zollrechtlich eines der einfachsten und modernsten Länder der Welt.

Schaf Geschrieben am 28 Februar 2014



Dabei seit
03 Mai 2010
91 Beiträge
Als Zusatz zu Waldorfs Kommentar:

Sehe ich auch so.

Statt DDP würde ich eher zu CIP bzw. CPT (Luftfracht) bzw. CIF / CFR (Seefracht) raten.

So erfüllt der Verkäufer seine Pflichten (Zoll, Versandabwicklung, etc...) in seinem Land (hier Afrika) und der Käufer übernimmt ab der Ankunft in seinem Land (hier Singapur). Das ist in meinen Augen in der Praxis die einfachste Abwicklung.

Neues Thema eröffnen    Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1







Deutschlands führendes Transport & Logistik Forum. Alles Wichtige zu Themen wie Spedition, Speditionsforum, Logistik, Logistikforum, Transport, Ausbildung, Studium, Karriere, Weiterbildung, Binnenschifffahrt, Existenzgründung, Transportforum, Luftfracht, Bahnfracht, Bahncargo, Seefracht, Schifffahrt, LKW, Güterkraftverkehr, Maut, Ladungssicherung, Gefahrgut, Charter, Eisenbahn, KEP, Kurier, Express, Paket, Multimodal, kombinierte Verkehre, Transportrecht, Transportversicherung, Zoll, Zollforum, RFID, Lagerlogistik, Warehouselogistik, AWB, Luftfrachtbrief, Container, Frachtflugzeug, Güterzug, Spediteure, Verlader, Fracht, Frachtforum, Transporte
© eine Onlinepublikation der VOCA media carsten vollenbroich