Werkzeugcontainer im Russischen Zoll

Hallo Forum Gemeinschaft

ich bin grad neu hier und hoffe das mich jemand bei meinem Thema unterstützen kann.
Ich muss vorab dazu sagen das ich kein ausgebildeter Logistiker bin bin also relativ unbedarft was das Thema angeht.

Ich arbeite in einem Projekt in dem wir in Russland eine Montage durchführen müssen.
Wir haben eine Firma damit beauftragt unseren Montagecontainer mit Werkzeug einzuführen, da diese Firma vor Ort auch damit arbeiten sollte.

Leider wurde der Container von dem Beauftragten Lieferanten und seinem Spediteur / Zollbroker DAP an unseren Kunden geliefert, weil dieser es anscheint nicht besser wusste (soviel zu dem Thema Jahrelange Russland Erfahrung). Unser Kunde hat lt. Vertrag allerdings nichts mit diesem Container zu tun noch will er etwas mit diesem zu tun haben.

Nun steht der Container im Zolllager und wir benötigen diesen um jeden Preis vor Ort.

Gibt es eine Möglichkeit diesen Container legal in das Werk zu bekommen.
Der Container muss nach der Montage (ca. 6 Monate) auch wieder nach DE zurück.
Wir haben keine Niederlassung in RUS.
Ich denke das ganze hätte, laut dem was ich mir angelesen habe, per Carnet A.T.A geschickt werden müssen.
Muss der container erst wieder nach DE zurückgebracht werden um dies durchzuführen?

Ich bin für jede Unterstützung dankbar.

Gruß Destri

Hi Destri,

in solch eine verzwickten Fall ist es besser, die holst die Ware komplett zurück und legst nochmals mit richtiger Vorbereitung los.

Bevor überhaupt irgendwas bei uns als Spediteur losgeht nach z.B. St. Petersburg, sollte der Empfänger eine Zollnummer eine Vertretung durch einen Zollagenten etc. nachweisen.

Carnet ATA solltest Du mal mit Deiner IHK besprechen.

Es gibt gute und legale Wege, nur werden die gerade politisch ein wenig erschwert.

Je länger der Container im Zoll festsitzt um so teurer und um so schwieriger wird es, den herauszuholen.

Verbrauchsmaterial darf dann nicht mit Carnet Ware gemischt werden.

Viel Glück, BO

Moin

super dank Dir für den Tip.
Hatte gerade eben nochmal IHK/AHK/ZOLL am Telefon. Die empfehlen mir zur Zeit schriftlich alles auf null zurückzusetzen und ein Verfahren in Russland zur vorübergehenden Einfuhr neu zu starten.

Der Tip mit dem Verbrauchsmaterial ist sehr gut das wußte ich noch nicht. Ich hoffe die Kollegen aus der Fertigung haben dort nur Werkzeug drin.

Gilt der Zollagent dann als Empfänger in Russland oder ist es nötig dort einen Firmensitz/Lieferadresse zu haben?

Gruß Destri

Hier noch ein paar Basisinfos zum Import in Russland :
1. Importeur muss eine beim Zoll -genauer beim Abfertigungszollamt- registrierte russische Firma sein. DDP funktioniert nicht.
2. Neben der Rechnung ist zwingend ein Außenhandelsvertrag erforderlich und vorzulegen.
3. Wie betterorange schon sagt, ist es empfehlenswert, sich vor Transportbeginn mit dem Empfänger bzw. dessen Customs Broker über die Anforderungen zu informieren. Noch besser: alle Dokumente vorprüfen lassen, bevor Ware raus geht.
4. Ware aus RU zurückzuholen, ist nicht einfach. Die Motivation des Zolls, Vorgänge zu bearbeiten, die keine Einnahmen mit sich bringen, ist gering.

Moin

nochmal eine Verspätete Rückmeldung für alle die es interessiert.

Der Container steht immer noch in Russland.
Aber wir sind ein paar Schritte weiter.
Die Teilelisten sind erneut erstellt worden wir haben inzwischen den dritten Broker. Dieser bringt die Ware hoffentlich mit den alten Dokumenten zurück.
Das hin und her zwischen der letzten Email und jetzt gleicht einem Roman.
Am Montag wird die Zolldeklaration für den Re Import nach DE fertigestellt .... mit etwas Glück.

Vielen Dank nochmal für die Tiops