Richtlinie zur Stapelhöhe von Seefracht Containern

Guten Morgen, ich bin vor einigen Tagen am Hamburger Hafen gewesen und habe dort die vielen gestapelten Container gesehen. 20ft und auch 40ft Container die gestapelt schon fast Hochhaushöhe erreichen. Wie hoch, oder wie oft darf man 20ft Container und 40ft Container eigentlich maximal stapeln? Und jetzt bitte nicht antworten "bis sie umfallen".

Hallo Christine,
es gibt die ISO 668:2013, die sich mit Klassifizierung, Abmessungen und Gesamtgewichte von Seecontainern auseinandersetzt. Hiernach müssen Container eine Mindeststapellast vorweisen können. Sind nach meinen derzeitigen Informationen 6 Stapelungen.
Diese können natürlich jederzeit überschritten werden (die Mindestanforderungen), sodass schon wesentlich mehr Container (evtl 8-10) übereinander gestapelt werden dürfen.
Ist auch teilweise abhängig von der Zuladung, denn mit weniger/mehr Gewicht kann sich die Stapelhöhe ändern.
Aufgrund falscher Gewichtsangaben des Verladers kann da schon so einiges passieren.
Die Stapelhöhe sollte auf dem jeweiligen Container vermerkt sein. Allerdings wird auch in den modernen Containerschiffen nicht so oft gestapelt, bei Bedarf können eine Art "Zwischendecks" ausgeklappt werden, auf die dann neu gestapelt wird.
Wichtig ist vor allem für eine gute Lastverteilung im Container zu sorgen, da diese sich evtl in den Containerführungen auf dem Schiff verhaken könnten.
Gelegentlich sieht man einmal Container auf Firmengeländen, die als Vorratslager o.ä. herhalten. Hierbei wird teilweise alles mögliche auf dem Dach des Containers geladen. BITTE VORSICHT. Die Dachfläche kann in der Regel mit max. 200 kg / qm (jeweilige Herstellerangabe beachten) belastet werden. Die Stapelung von Containern erfolgt ausschließlich über den Containerrahmen.
Hier noch ein Hinweis:
Derjenige der den Container packt, ist für die Ladungssicherung im Container verantwortlich. Dies regelt zur Zeit noch die CTU-Packrichtlinie, hier gibt es teilweise höhere Anforderungen als im normalen Straßenverkehr. Diese Richtlinie gilt allerdings im gesamten kombinierten Verkehr, also auch für Fahrzeuge (Auflieger, Wechselbrücken, Container), die mit der Bahn weitertransportiert werden.
Hier bitte vormerken, dass die CTU-Packrichtlinie in Kürze (ca. 6 Monate) durch den neuen "Code of practice" ersetzt wird. Dieser ist wesentlich umfangreicher und hält dann eine Fülle von Informationen vor.

Schöne Grüße

Hallo Christine,

was Du in Hamburg vermutlich gesehen hast, waren Leercontainerdepots, die - wie Berater geschrieben hat - aus Platzgründen versuchen, möglichst viele Leercontainer auf "kleinsten" Raum unterzubringen. Die Containerterminals selbst werden i.d.R. versuchen, die beladenen Container nicht höher als 3-lagig zu stapeln, da ansonsten die Umstapelbewegungen stark zunehmen und dies erhöhte Kosten und Produktivitätsverlust bedeutet.

Gruß

Danke euch. Das leuchtet ein. Aber bei sieben leeren Containern übereinander bedarf es doch nur eines leichten Sturms und der ganze Turm fällt wegen des hohen Schwerpunkts um. Dachte ich zumindest. Oder sind die im Boden verankert?

Die Ausrüstungen für Containerschiffe gibt es z.B. bei www.sec-bremen.de .

Hallo Christine,

nein in den Containerdepots werden die Container egal ob Voll oder Leercontainer nicht gesichert

Christine,

der Terminal geht ja davon aus das der Containerumlauf recht zügig von statten geht. Heisst, die Container verbleiben nicht lange auf dem Terminal. Oft werden die noch am selben Tag abgeholt. Die Container, die so hoch gestaut werden, sind entweder gerade gelöscht worden oder zur Verladung bereitgestellt. Aber Du hast recht, bei Sturm besteht die Gefahr des Umkippens. ist auch schon vorgekommen. Aber die Terminals wissen eigentlich schon was so ein Block and Windkräften aushält.
Verankert werden die im Boden aber nicht. Oftmals noch nicht mal zwischen den Lagen.