Seefracht LCL Lieferung Shanghai Hamburg

Guten Morgen Kollegen,

ich benötige mal Eure Hilfe zu nachfolgendem Thema.

Wir haben 2 Elektromotoren bei einem Chinesischen Lieferanten CIF - like bestellt. Stückgewicht 17.000 kg. Diese wurden verpackt in 4 Packstücken zu meinem Schreck LCL verschifft, Gesamtgewicht 34.000 kg !!!!

Bin gerade dabei mir auszurechen wo denn der Punkt ist, bei dem der Kostenfaktor in Hamburg negativ zu unseren Lasten gegenüber einer FCL Lieferung ausfällt. Bis dato kein Problem.

Mich würde mal die monetäre Motivation interessieren, wie unser Lieferant auf die Idee kommt, solches Equipment LCL zu verschicken, welches Vorteil hat er daraus ? Bin im Oktober im Rahmen eines Business Trips in derem Hause und möchte zu diesem Thema "sattelfest" sein !

Vielen Dank im Voraus,- Pia !

Hallo,

da mach dich mal auf eine gesalzene Rechnung gefasst. Wenn Du an den Falschen gerätst, wovon ich ausgehe, dürften mit Sicherheit mehrere tausend Euro "Hafenkosten" auf Dich zukommen. Solche unorganisierten Sendungen sind für die in Übersee wie ein 5er im Lotto. Die monetäre Motivation deines chinesischen Lieferanten besteht ganz einfach darin, dass er von den vorgenannten Euros einen ordentlichen Anteil abbekommt. D.h. er zahlt nichts an Seefracht, sondern bekommt obendrein noch Geld vom chinesischen Spediteur zurück.

Mich würde brennend interessieren, wie viel sie Dir dafür abknüpfen.

Gruß

Hallo Cobra9.0

vielen Dank für die prompte Antwort.

Die reinen Hafenkosten sind relativ leicht zu überschlagen, waren in diesem Fall 2.733,09€. ( + Zollabfertigung, Nachlauf etc. ) Rechnung ist schon da !

Wenn ich jetzt diese LCL Lieferung, als FCL verschifft gegenreche, komme ich an Hand unserer pauschalen Fixkosten ( THC, Containerentladung etc.) auf eine Differenz von ca. 1.533,-€.

Was ich einfach nicht verstehe ist, auf welchem Wege er von der dieser Lieferung einen ordentlichen Teil abbekommt. bzw. nichts für die Seefracht bezahlt und obendrein noch Geld zurück erhält !


Viiiielen Dank , Pia !

Hallo Pia,

mit dem Betrag bist du ja noch gut weggekommen. Ich hätte deutlich mehr erwartet. Der chinesisches Spediteur nominiert im Bestimmungshafen einen Auslieferagenten und von diesem möchte er einen Betrag X (i.d.R. per to/cbm) haben. Das ist sozusagen das Entgelt dafür, dass der Auslieferagten für ihn tätig werden darf.
Der Auslieferagent im Bestimmungshafen muss dann zusehen, wie er neben den tatsächlich anfallenden Kosten (z.B. THC, Trucking, Auspacken des Containers, Gewinn etc.) noch die Rückvergütung an den überseeischen Spediteur reinholen kann. Deshalb tauchen in den Rechnungen dann Fantasie-Entgelte wie z.B. China import service fee, delivery order fee, Zession, Lieferscheingebühren, release fee, Exchange Rate Surcharge, General Surcharge Compensation usw. auf.
Wenn wir mal unterstellen, dass die von Dir ermittelte Differenz richtig ist, dann kannst Du ja ungefähr erahnen, um welche Beträge es dabei geht. Wenn jetzt noch weitere Sendungen in den Sammelcontainern waren, wird die Marge entsprechend noch größer.

Eine Spediteure beschreiben die Praxis auch auf ihren Homepages: www.cargo-seal.de/china_import.htm oder www.cis-logistics.de/p..._cif.html.

Viel Spaß beim Lesen.

Gruß