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Kostenverantwortung des Shippers / Spediteurs bei FOB


Schifffahrt und Seefracht: Erfahrungsaustausch, Tipps und Tricks für Import und Export. Unser Forum Schifffahrt und Seefracht behandelt Fragen wie, wie kann ich als Unternehmer den Transport per Schifffahrt und Seefracht organisieren und optimieren? Welche Faktoren beeinflussen den Preis für den Transport per Schifffahrt und Seefracht und wie kann ich die Kosten minimieren? Welche Risiken gibt es bei der Schifffahrt und Seefracht? Welche Möglichkeiten gibt es, den Transport per Schiff zu beschleunigen? Wie entwicklen sich die Seefrachtraten? Wie staue ich einen Container und optimiere die Beladung?


scheffelino Geschrieben am 06 November 2014



Dabei seit
06 November 2014
4 Beiträge
Hallo zusammen,

ich habe hier einen für mich komischen Fall und stehe echt auf dem Schlauch, wer hier für was verantwortlich ist.
Bitte daher mal durchlesen und um eure Hilfe.

Es geht um eine Sendung aus China in die Schweiz.
14 Pal. / 2175 KGs / 21 cbm (Angaben vom Lieferanten)
Incoterm des Käufers (mein Kunde) ist FOB Shenzhen
mein Kunde beauftragt mich mit dem Transport ab FOB Shenzhen
er hat von uns eine normale Offerte über div. Seefracht-Importe (FCL / LCL)

Ich beauftrage meinen Partner Spediteur Seefracht, dass er einen 20ft FCL dafür buchen soll. (wir hatten den gleichen Auftrag schonmal und hatte genau gepasst)

Mein Partner kontaktiert dann sein Büro in China, um mit dem Lieferanten einen Ladetermin zu vereinbaren.

So weit so gut, aber nun....

Der Lieferant teilt seinem Büro in China dann mit, dass diesmal ein 20ft platzmässig nicht reicht ist und sagt dem Büro, sie sollen deshalb einen 40ft FCL buchen.
Mein Partner bucht brav einen 40ft ein und verschifft dann einfach die 21 cbm als FCL 40ft.

Erst nach Verschiffungsmeldung sehe ich dann auf dem B/L dass hier mit 40ft FCL verschifft wurde.
Ich frage meinen Partner, warum er 21 cbm als FCL 40ft verschifft hat und mit wem er dies denn abgesprochen hat.
Ich hätte erwartet, dass er mit uns als Auftraggeber und Frachtzahler vorher Rücksprache hält, ob er z.B. einen 20ft + Rest LCL oder alles LCL in einem eigenem 40ft Sammler machen soll, so dass wir die preislich günstigere Variante vorher prüfen und entsprechend beauftragen können.

Nach meiner Rückfrage daraufhin, erhalte ich folgende Antwort:
Shipper = Lieferant
---------------------------------------------
Die Buchung der Ware erfolgt durch den Shipper – wie Sie aus u.e. email ersehen können erfolgte die Buchung des Shippers für 1x40‘
Nach Erhalt der Verschiffungsdokumente (Bill of lading) hat unser Büro in Shenzhen beim Shipper nachgefragt, warum für diese Buchung 1x40‘ Box gebucht/verladen wurde.
Der Shipper hat diese auf Grund der Palettierung der Ware (14 Pal) so verlangt, da diese Menge nicht in 1x20’Box Platz gehabt hätte.
Auf die Wahl des Containers ob 20‘/40‘ nehmen wir keinen Einfluss. Wenn der Shipper 1x 40’Box bucht, dann stellen wir entsprechend 40’box frei. Bitte nehmen sie diesen Punkt direkt mit ihrem Shipper auf.
---------------------------------------------


Ich bin der Meinung, dass der shipper wenn er auf Basis FOB verkauft, doch nicht einfach buchen kann was er will.
Oder besser noch, sich mein Partner komplett aus der Kosten-Verantwortung nimmt.

Letztendlich müssen wir ja die Frachtkosten bezahlen und es kann doch nicht sein, dass wir nun für einen 40ft zahlen müssen, weil der Lieferant dies so gebucht hat und unser Partner der Meinung ist, er müsse mit uns hier keine Rücksprache halten.

Bitte sagt mit, dass ich nicht falsch damit liege.

CARGOFORUM PARTNER

der_chri_ger Geschrieben am 06 November 2014



Dabei seit
14 Juni 2012
51 Beiträge
Lieber scheffelino!
Ich sehe das so:
Der VK ist für der Transport bis aufs Schiff verantwortlich (Kosten und Haftung), wenn er der Meinung ist, er kann die bestellte Ware nicht in einen 20" Cont. verstauen sondern braucht einen 40" dann sehe ich Ihn im Recht. Das er diese Info nicht weitergibt, ist Pech für Euch aber haftbar machen, so denke ich, kann man ihn dafür nicht.
FOB wird für Containertransport lt ICC Publikation auch nicht sehr empfohlen.
Würde hier FCA Werk Verkäufer empfehlen und ihm den Container hinstellen lassen, dann würde sich sowas vermeiden lassen.

scheffelino Geschrieben am 06 November 2014



Dabei seit
06 November 2014
4 Beiträge
Hallo der_chri_ger,

danke dir für die Info.
Dem VK (also Lieferant) will ich ja auch keinen Vorwurf machen. im Gegenteil, ist ja gut wenn er es weiss und vorher so angibt.

Es ist aber so, dass mein beauftragter Partner, einfach ohne mit uns Rücksprache zu halten, ob es OK ist direkt mit einem FCL 40" geladen und verschifft hat.
Normalerweise hätte er doch mit uns vorher abklären müssen, ob wir nun die 21 cbm mit 40" laden oder uns lieber für LCL entscheiden.

Schliesslich haben wir ihm ja den Auftrag gegeben einen 20" zu laden und sind ja auch Frachtzahler dafür.

Wenn ich es mal mit einem Beispiel im LKW Bereich vergleiche wäre dies praktisch so:
Wir erhalten einen Auftrag vom Kunden bei seinem Lieferanten 1 Palette abzuholen und beauftragen einen Partner dazu.
Der Partner ruft den Lieferanten an und der sagt dann er solle bitte mit einem kompletten LKW zum Laden kommen.
Da würde doch kein Spediteur die 1 Pal. einfach ohne Rückversicherung mit seinem Auftraggeber mit einem kompletten LKW laden und dann einfach abrechnen.

Was meinst du?

danke dir

Cargoblog Geschrieben am 06 November 2014



Dabei seit
01 März 2011
195 Beiträge
scheffelino wrote:
Es ist aber so, dass mein beauftragter Partner, einfach ohne mit uns Rücksprache zu halten, ob es OK ist direkt mit einem FCL 40" geladen und verschifft hat.
Normalerweise hätte er doch mit uns vorher abklären müssen, ob wir nun die 21 cbm mit 40" laden oder uns lieber für LCL entscheiden.

Hallo scheffelino, hast Du deinen Partner/Spediteur denn mal darauf angesprochen, warum er das ohne Rücksprache entschieden hat? Wieviele Freiheiten gewährt Ihr ihm denn normalerweise? Vielleicht war ihm das gar nicht so bewusst. Oder vielleicht hatte er triftige Gründe sich für den 40ft FCL zu entscheiden. Bin mal gespannt was er sagt.

scheffelino Geschrieben am 06 November 2014



Dabei seit
06 November 2014
4 Beiträge
Hallo Cargoblog,

danke dir für die Info.

Normalerweise bekommen wir immer Rückinfo, wenn irgendwas unklar läuft.
Und ja ich habe ihn darauf angesprochen, warum er das ohne Rücksprache entschieden hat.

Seine Antwort war:
---------------------------------------------
Die Buchung der Ware erfolgt durch den Shipper – wie Sie aus u.e. email ersehen können erfolgte die Buchung des Shippers für 1x40‘
Nach Erhalt der Verschiffungsdokumente (Bill of lading) hat unser Büro in Shenzhen beim Shipper nachgefragt, warum für diese Buchung 1x40‘ Box gebucht/verladen wurde.
Der Shipper hat diese auf Grund der Palettierung der Ware (14 Pal) so verlangt, da diese Menge nicht in 1x20’Box Platz gehabt hätte.
Auf die Wahl des Containers ob 20‘/40‘ nehmen wir keinen Einfluss. Wenn der Shipper 1x 40’Box bucht, dann stellen wir entsprechend 40’box frei. Bitte nehmen sie diesen Punkt direkt mit ihrem Shipper auf.
---------------------------------------------

Er ist also der Meinung, dass er nicht verantwortlich ist, wenn der Lieferant da ihm so angibt.
Allerdings sind wir ja Auftraggeber und Frachtzahler und ich bin der Meinung, dass bei Unklarheiten der Auftraggeber vorher informiert und mit ihm abgesprochen werden muss. Schliesslich zahlen wir ja auch dafür.

Was meinst du?

Grüsse
scheffelino

thomasj Geschrieben am 05 Januar 2015



Dabei seit
24 Januar 2005
487 Beiträge
Scheffelino,

damit ich das richtig verstehe, Ihr habt FOB gebucht, der Lieferant (=VK) ist verantwortlich für das Packen des Containers, der Ladungssicherung im Container, dem Transport zum Hafen und die Verladung auf das Schiff. Wenn Der VK der Meinung ist, dass es nur in einen 40ft geht, dann ist das sein Ding und da wirst Du keinem irgendetwas anflicken können. Sowie ich es von Deiner Seite verstehe seit Ihr nur "gekränkt" weil Ihr nicht informiert wurdet. Nun frage Dich abe rmal, welche Möglichkeiten hättest Du denn sonst gehabt? 2 x 20ft Container? oder als Breakbulk, oder gar nicht zu verschiffen. Der VK hat im Rahmen seines Auftrages gehalten. Alles andere ist ein Problem in der Kommunikation, aber ein Schaden??? (Es sei denn nach Ankunft stellt sich raus das der 20ft ausgereicht hätte)

Gruss
Thomas

betterorange Geschrieben am 05 Januar 2015



Dabei seit
02 April 2007
1271 Beiträge
Hallo, Scheffelino,

in diesem Fall sehe ich die Kommunikation zwischen Versender/Verkäufer und Deinem Unternehmen als ein bischen dünn.

Vielleicht reicht es nicht die reine Kubage zu nennen sondern auch den Raumverbrauch im Container.

So hast Du die Chance, ggf. abweichende Regelungen mit dem Absender zu treffen.

Ist die sendung erst einmal in der Beladung, lässt sich selten spontan etwas ändern.

Ich sehe den Spediteur nicht in der zwangsläufigen Pflicht.

LG BO

scheffelino Geschrieben am 05 Januar 2015



Dabei seit
06 November 2014
4 Beiträge
Hallo Thomas,

danke für die Info. Es geht hier nicht um gekränkt sein und auch nicht direkt um den Lieferanten, sondern dass unser beauftragter Transportpartner, ohne Rücksprache mit uns einfach den Container von 20ft auf 40ft ändert, da der Lieferant dies ihm so mitgeteilt hat. Es ist mir schon klar, dass dem Lieferanten keine Schuld in dem Sinne trifft, denn er ist ja als Verlader bis FOB in der Verantwortung.

Der Käufer hat uns mit dem Transport beauftragt, welchen wir ab FOB Lieferant (=VK) bis DDU geliefert Käufer organisieren sollen. Wir zahlen also die Fracht ab FOB bis DDU Empfänger.
Wir beauftragen dann unseren Speditionspartner, diesen Transport für uns durchzuführen. Wir bezahlen ihm dann die Frachtkosten ab FOB bis DDU. Wir hatten ihn beauftragt, einen 20ft zu laden. Dann hatte Lieferant unserem Speditionspartner direkt mitgeteilt, er solle einen 40ft laden. Dieser hat dann ohne Rücksprache mit uns einen 40ft gestellt und rechnet uns natürlich die kompletten Frachtkosten für einen 40ft ab. Letztendlich wären wir aber mit einem 20ft FCL + 3 Pal. LCL im total viel günstiger gekommen, wenn wir es gewusst hätten und vom Lieferanten aus gesehen, wäre dies auch möglich gewesen.
Mit geht es nur darum, wenn wir einen Partner beauftragen und dieser meldet uns Unklarheiten nicht und lädt einfach einen 40ft anstatt mit uns vorher zu reden, müssen wir nun höhere Frachtkosten zahlen, die man hätte vermeiden können.

Wenn ich es mal mit einem Beispiel im LKW Bereich vergleiche wäre dies praktisch so:
Wir erhalten einen Auftrag vom Kunden bei seinem Lieferanten 1 Palette abzuholen und beauftragen einen Partner dazu.
Der Partner ruft den Lieferanten an und der sagt dann er solle bitte mit einem kompletten LKW zum Laden kommen.
Da würde doch kein Spediteur die 1 Pal. einfach ohne Rückversicherung mit seinem Auftraggeber mit einem kompletten LKW laden und dann einfach abrechnen.

Danke dir und Grüsse
Scheffelino

Laphia30 Geschrieben am 16 Januar 2015



Dabei seit
06 Juli 2014
25 Beiträge
Hallo scheffelino,

ich bin laphia von China und jetzt in Hamburg. Ich kenne mich sehr gut aus.

Ich finde dass die chinensische Lieferanten und dein Partner alles nicht in Ordnung sind. Weil wenn man nur 21 cbm hatte, wie man einen 40 fcl gebucht hat.

Incoterm ist FOB und Sie haben Recht zu handeln.

Gruß,
laphia

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