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Versandziel Deutschland Verzollung Schweden


Außenhandel und Zoll: Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Abwicklung im internationalen Handel. Unser Forum Außenhandel und Zoll, allgemeine Themen, behandelt Fragen wie, welche Rolle spielen Zollformalitäten beim Außenhandel? Wie läuft die Zollabfertigung beim Außenhandel ab? Welche Dokumente sind im Außenhandel für die Zollabfertigung erforderlich? Welche Rolle spielen Freihandelsabkommen im Außenhandel?


Xeno1111 Geschrieben am 14 Dezember 2016



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14 Dezember 2016
3 Beiträge
Hallo,

erstmal Hallo. Ich bin neu hier :).

Ich hab mir ein eBike-Kit inkl. LiIon-Akku in den USA bestellt. Als Zieladresse ist Deutschland hinterlegt. Die Versandtkosten waren knackig (110Euro). Ich erwartete eine Verzollung in Deutschland. 19% Mehrwertssteuer + Zoll.
Nun bekomme ich eine Rechnung via PayPal vom Zoll in Schweden. Die Wahre wurde via Schiff in die EU transportiert. Ankunftsland des Schiffs ist Schweden und somit muss wohl in Schweden verzollt werden (25% Mehrwertssteuer + Zoll). Also deutlich teurer 19%vs25%.
Dass die Ware in Schweden versteuert wird und nicht in Deutschland wurde beim Kauf nicht ausgeschrieben. Ist es nun rechtens, dass der Anbieter, der in den USA sitzt, dies so macht? Muss ich mich mit den höheren Steuern abfinden?

Grüße
Xeno

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Chev Geschrieben am 14 Dezember 2016



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10 April 2009
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Eigenartig. Denn von Schweden nach D entstehen ja meiner Meinung nach nochmals Frachtkosten, welche eigentlich zu vermeiden gewesen wären. So gesehen sind 110 EUR wahrscheinlich noch durchaus vertretbar.

Ich würde zunächst den Versender konsultieren und ihn fragen, was der Grund für die Entladung des Containers in Schweden war. Vielleicht war es von Anfang an geplant, vielleicht aber auch nicht.
In Abhängigkeit von der vereinbarten Lieferbedingung/Incoterm (hast du noch nicht genannt) würde ich darauf hinweisen, dass du durch den EU-Eintritt in Schweden einen erhöhten Einfuhrumsatzsteuersatz zahlen musstest und davon ausgegangen bist, dass das Land des EU-Eintritts analog zum Bestimmungsort auch Deutschland ist.

Xeno1111 Geschrieben am 14 Dezember 2016



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14 Dezember 2016
3 Beiträge
Den Versender habe ich bereits kontaktiert. Seine Antwort ist, dass der Empfänger für Zoll verantwortlich ist. Also einfach allgemein auf den Käufer abgeschoben. Steht so in den AGBs. Ich meine mir ist schon klar, dass ich den Zoll zahlen muss, aber eigentlich hatte ich erwartet eben in Deutschland.

Auf eine weitere Anfrage beim Versender kam die Antwort, dass der Weg über Schweden der ihm einzig bekannte sei, über welchen LiIo-Batterien (Gefahrgut) in die EU versandt werden könne. Er hat zudem geschrieben, dass unter "shipping" angegeben ist, dass via "JetCarrier" gesendet wird. Aber, dass dies ein schwedisches Unternehmen ist, welches nur über Schweden liefert, ist daraus, meiner Meinung, für den Käufer nicht transparent.

Ich finde der Verkäufer hätte das bei der Bestellung transparent angeben müssen. Unterm Strich wird mein Kauf zwar "nur" um ca. 50-80 Euro teurer (das sind von der Gesamtrechnung (inkl. Versandt) zwar nur ca. 4% mehr, aber mich ärgert es einfach. Deshalb wollte ich mal fragen, ob das so überhaupt rechtens ist.


Grüße
Xeno

Chev Geschrieben am 14 Dezember 2016



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10 April 2009
1477 Beiträge
Also zunächst muss man sagen, dass der Hinweis des Versenders korrekt ist, dass der Empfänger für die Verzollung zuständig ist und für diese aufkommen muss (wenn nicht nach Incoterm DDP geliefert wurde). Demnach wurde wahrscheinlich die Lieferbedingung "Frei Haus, unverzollt, unversteuert" zwischen euch geschlossen.
Wenn die Ware nun vor deine Haustür geliefert wurde, gibt es rein rechtlich gesehen erstmal nichts zu beanstanden.

Was mich allerdings stutzig macht, ist die Aussage bzgl. des Gefahrgut-Themas. Ich wüsste nicht, warum in Schweden mehr Möglichkeiten vorhanden sein sollten als z. B. im Hamburger Hafen. Ich würde mir erklären lassen, welche Vorschrift in D besagt, dass derartige Importe ausgeschlossen sind, während sie in Schweden aber möglich sind. Das können dann ja nur Seehafen-spezifische Ausschlüsse sein, welche aber kein internationales Recht betreffen (denn das gilt ja im Prinzip global).

Rein vom Gefühl her, hört es sich für mich nach einer Luftfracht statt nach einer Seefracht an. Im Bereich Luftfracht kann es sein, dass Airline-spezifische Ausschlüsse bei Batterien/Akkus usw. existieren, welche den Verkäufer bzw. seinen Spediteur (JetCarrier) dazu zwingen, auf Airlines auszuweichen, welche z. B. nicht Frankfurt am Main sondern andere europäische Relationen anfliegen. Das wäre für mich die momentan einzige plausible Erklärung.

Xeno1111 Geschrieben am 15 Dezember 2016



Dabei seit
14 Dezember 2016
3 Beiträge
Hallo,

naja, dann scheint das rechtlich also ok zu sein. Habs jetzt auch gezahlt. Habe aber den Verkäufer darauf hingewiesen, dass er das doch besser in Zukunft transparent machen sollte.

Letztendnlcih ist das ein Startup in USA. Die verschiffen erst seit kurzem in die EU. Ich vermute die haben bisher halt nur diesen einen Weg gefunden, der Batterien annimmt und auch noch preisgünstig. Vermutlich kann so ein Startup auch nicht für alle Länder in der EU sich um jeweils passene Transport wege kümmern.
Das PRoblem ist halt, dass es beim Kauf nicht transparent war.

Danke für deine Hilfe

Viele Grüße
Xeno

Chev Geschrieben am 15 Dezember 2016



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10 April 2009
1477 Beiträge
Xeno1111 wrote:

Letztendnlcih ist das ein Startup in USA. Die verschiffen erst seit kurzem in die EU. Ich vermute die haben bisher halt nur diesen einen Weg gefunden, der Batterien annimmt und auch noch preisgünstig.

Ja, dann scheint es auch an fehlenden Erfahrungen zu liegen. Oder am "falschen" Dienstleister. Diese "JetCarrier" scheinen sehr Skandinavien-lastig zu sein. Bei breit gefächerter internationaler Distributionslogistik können aber solch kleinere Spediteure, welche zwar Spezialist auf einigen wenigen Relationen sind, schnell an ihre Grenzen kommen. Verkauft und versendet der Verkäufer global, benötigt er auch entsprechende Partner. In den USA fallen mir auch ganz spontan zwei nicht gerade kleine dort ansässige Logistikunternehmen ein, welche Abhilfe schaffen könnten und globale Netze haben. Diese sind zwar überwiegend im Massen-Paketgeschäft tätig, bieten aber auch umfassende Frachtdienste an.

hinterholz8 Geschrieben am 20 Dezember 2016



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12 Oktober 2016
13 Beiträge
Hallo
kenne mich mit dem Thema Steuern nicht so genau aus, aber kann die Differenz der Steuer nicht
retour geholt werden, die Sendung bleibt ja nicht in Schweden

Sowieso eine komisch Vorgehensweise Verzollung in Schweden bei Lieferadresse Deutschland.
Wenn ich die Ware mit Versandadresse in Deutschland bestelle, dann möchte ich auch dass die Verzollung in DE stattfindet.

Die Ware kann ja unverzollt von Schweden nach Deutschland geliefert werden und erst in DE verzollt und versteuert werden.
Ich denke dies wäre auch die richtige Vorgehensweise gewesen. Wenn die Lieferkondition Frei Haus, unverzollt unversteuert gewesen ist, dann wirst du im Normalfall vom Zustellspediteur kontaktiert bzgl. der Verzollung.

D.h. der Spediteur übernimmt wenn von Dir gewünscht die Verzollung und du bekommst die Vorschrift was an Zoll und Steuern zu bezahlen ist. Natürlich verlangt der Spediteur noch ein Geld für die Verzollung

konitime Geschrieben am 27 Dezember 2016



Dabei seit
29 Juni 2008
121 Beiträge
Unverzollt etwas weiterzuleiten, heißt ein Zollverfahren anzustrengen.

In diesem Fall ein Versandverfahren. Die Kosten wären dann auch noch zu zahlen.

Lg.

Wilfried

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