Transportrecht Verkehrsunfall Ware beschädigt Wechselbrücke Totalschaden

In welcher Höhe haftet der Frachtführer gegenüber uns im Rahmen des geschlossenen Verkehrsvertrages? (Sonderhaftungen wurden nicht vereinbart, SZR-Wert beträgt 1,1203 Euro)

Gemäß Frachtvertrag und Dokumentation im Frachtbrief handelt es sich um eine Wechselbrücke = 14 EW Maschinenteile. Die Ware hat einen Gesamtwert von 25000 Euro und ein Gewicht von 2,4 to. Bei der Wechselbrücke handelt sich um Eigentum unserer Spedition mit derzeitigen Zeitwert von 5500 Euro und einen Gewicht von 1,8 to.
Die Sendung soll von HH nach Berlin befördert werden. Für den Transport erhählt der Frachtführer 550,50 Euro. Aufgrund eines Fahrfehlers des Fahrers kommt es zu einem Verkehrsunfall. Die Ware wird dabei zu 50% beschädigt und die Wechselbrücke erleidet einen Totalschaden. Die unbeschädigte Ware wird durch den Frachtführer mit einem Ersatzfahrzeug an dem Empf. zugestellt.

Kann mir einer bei der Berechnung helfen, bzw. mir die Schnritte der Rechnung erläutern?

Vielen Dank in Voraus

Tabaluga

Zunächst ist die Schuldfrage des Fahrers zu klären, das ist ganz entscheidet für weitere Schadensersatzansprüche gegen den Fahrer. Klassisch : Besoffen gefahren, wäre eindeutig.

Die Wechselbrücke, ist zu klären wie die bei euch versichert sind. Wenn Versicherung vorhanden.

Die Fracht ist entweder nach ADSP versichert oder wenn Warenwertversicherung dann darüber voll.
Zunächst muss der Kunden anerkennen, das 50 % der Ware unbeschädigt sind, somit ergibt sich eine Haftbarhaltung aus dem Rest der Ware.

Erst mal vorab, Sonderziehungsrechte, Werte
www.tis-gdv.de/tis/bed...zr2013.htm

geht von 8,33 bis 40 SZR, wenn vom Kunden verlangt

Die Haftung des Spediteurs bzw. Frachtführers wird im HGB in den §§ 429-439 geregelt.
Diese ergibt sich aus § 431 HGB Absatz 4 glaube ich.

Berechnung für die Ware ohne Wechselbrücke

2013 = 1,12-1,13 Euro / KG

2,4 TO davon 50 % = 1200 KG netto gewicht
1200 * 1,12 euro = 1344 * 8,33 = 11195,52 Euro
hoffe die Berechnung ist richtig.

Unbenommen davon sind die weiteren Kosten welche durch einen Schaden entstehen können.

Entscheident ist, wie ihr den Auftrag angenommen bzw bestätigt habt. Es gibt da diesen berühmten Satz, wo das Wort ADSP drin stehen muss, ansonsten haftet ihr nach BGB voll für alle Schäden.

Eine Frage bleibt noch, wem gehört die Wechselbrücke. Bin davon ausgegangen die gehört euch.
Ist die Wechselbrücke Bestandteil des Gutes, dann ist diese mit reinzurechnen, somit wird der Wert für die Ware niedriger. Das Gewicht ist also in der Berechnung der Haftungshöchsgrenze mit zu berechnen.

2,4 TO davon 50 % = 1200 KG netto gewicht
1,8 To = 1800 KG
1800 * 1,12 euro = 2016 * 8,33 = 16793,25 Euro
plus die 11195 Euro = 27988,80 Euro

hättest du also eine Überdeckung, wenn man annimmt 25000/2=12500 +5500 = 18000 Euro echter Schaden.

Ein Container oder Wechselbrücke ist Bestandteil der Verpackung mal grob gesagt und kein eigenens Fahrzeug oder als Fahrzeug an zu erkennen.
So kenne ich das aus dem CMR Artikel 1 Abs. 2 CMR und Artikel 2 CMR fortfolgende.... denke gilt hier auch.

Das mal so grob. So Schadenssachen sind auch im Forum immer ein Fischen im Dunkeln, da man wirklich nicht 100% die ganze Geschichte kennt und alle Rahmenbedingungen.

Wer hat denn den Fahrfehler festgestellt? - Die Polizei vor Ort oder ein Gutachter? War ein Havariekommissar vor Ort? - Was hat der festgestellt? War die Wechselbrücke des Lkw betroffen oder die auf dem Anhänger? Wurde der Betriebsdatenrekorder des Anhängers ausgelesen?