Luftfracht in der Sicherheitswarteschleife

Laut DVZ Brief vom 11.8. plant die EU eine Veriordnung zu erlassen, nach der ab 1. Januar 2007 Luftfrachtsendungen mindetsens 5 Tage gelagert werden müssen, bevor sie an Bord verladen werden dürfen.

Ich habe mich erst mal kneifen müssen, nein, wir haben nicht den 1.April.

Nachdem was in Brüssel bisher alles an groben Unfug produziert worden iost, muss man davon ausgehen, das dieser Scwachsinn wirklich geplant ist.

Mal abgesehen davon, woher die Lagerkapazitäten an den Flughäfen denn kommen sollen und wer die Lagerung bezahlen soll (die Spediteure natürlich, die Verlader werden das wohl nicht tun, so wenig wie die airlines), es wird langsam an der Zeit das wir uns gegen diesen Unfug wehren.

Jeder der in der Luftfracht tätig ist kennt seine Kunden, teilweise seit vielen jahren. Luftfrach ist ein eingespieltes System, Luftfracht ist sicher, so wie es im Moment gehandhabt wird. Wir brauchen keine Komiker aus Brüssel,die ohne jegliche Praxiserfahrung eines derartigen Unsinn fabrizieren und sich wohl nicht einmal vorstellen können, was sie da anrichten.

Sollte dieser Schwachsinn tatsächlich kommen, wird der Mittelstand in der Luftfracht platt gemacht.

Eure Kommentare bitte. vielleicht war das ja doch ein Scherz der DVZ Redaktion.

Nein skytruck, das steht hier schwarz auf Umweltpapier. Es ist wirklich so. Und Zusatz: Es ist bereits durch die erste Lesung.

Am Wochenende war schon bezüglich der Terrorvorfälle von Politikern gefordert worden, kein Handgepäck dürfe mehr befördert werden. Schon das war ein schnellschuss.

Die neue EG-Verordnung 2320/2002 sowie 622/2003 (alle überarbeitet) bedeuten einschneidende Maßnahmen für den Luftfrachtverkehr, ich will fast sagen für einige das Aus. Wovon lebt die Luftfracht hier auch? Eilige Sendungen. Da sind fünf Tage "Sicherheitspuffer" nicht drin.

Folgendes ist noch zu ergänzen: Die neuen Regelungen sehen Vorteile für Großverlader vor. Dieser "Account Consignor" zeichnet sich dadurch aus, dass er nur mit reinen Frachtflugzeugen befördern lässt. Hier kommt auch wieder der "Reglementierte Beauftragte" ins Spiel.

Ja,sehe ich auch so. Die Integratoren werden da eindeutig und ungerechtfertigt bevorzugt. Kann aber auch nicht im Sinne von LH, AF etc sein, die fliegen dann nur noch mit leeren bellies.

Ich werde da morgen weiter recherchieren, mal schauen was da läuft. Meinem Europaabgeordneten (wir haben in MTK gleich 2 von den 3 aus Hessen) habe ich bereits eine e-mail geschrieben, die kam mit response automatique zurück, das Parlament hat Urlaub und kann die nicht speichern. Man soll es am 20.nochmal schicken.

In der heutigen Printausgabe steht es dann etwas ausfürhlicher als im Brief.

Da sind die 5 Tage nur noch für Waren, die nicht "mit den üblichen Methoden auf verbotene Gegenstände und Substanzen hin untersucht" werden können.
oder "nicht von (einem) vertrauenswürdigen Versender stammt.

Das Problem unserer heutuge Politiker ist offensichtlich, das man ihnen alles, auch den größten Unfug, zutraut. Ich bin nicht der einzige, der die Formulierung aus dem DVZ Brief genau so wie im ersten Beitrag verstanden hat.

Dann betrifft es ja eh nur noch weniger als 0,1% der Sendungen. Hätte sich die DVZ den etwas reisserischen Header auch sparen können. :-)

Trotzdem können das noch einige Fälle sein. Wenn ein Neukunde Aufträg hat, kann dafür nicht gleich "Bekannter Vesender" etc. eingebucht werden.

Ja, vor allem routing order Geschäfte sind da tangiert. Allerdings würde ich auch eher zu der Zahl 0,1% tendieren, bei dem Neukunden kommt es ja auch noch drauf an wer das ist und außerdem muss die Ware nachprüfbar sein, erst wenn das nicht der Fall ist, kommen die besagten 5 Tage zum Zuge.

In der Spditionspraxis wird es natürlich wesentlich schwerer, Neukunden zu akquirieren und sich dann genau an die Buchstaben des Gesetzes zu halten. Im Zweifel bleiben die Lagerkosten für die 5 Tage ohnehin wieder beim Spedi hängen.

Leider ist das wieder nur eine Art von Aktionismus. Aber nicht zurückzuführen auf die Vorfälle in London. Schließlich ist der Vorgang in Brüssel schon länger am Laufen.

Weissbuch, Masterplan Logistik und Entbürokratisierung zum trotz, hier hat Brüssel zu weit ausgeholt.

kann bitte jemand einen Link zu diesen Bericht posten? Bitte.

Danke
Spezialist

DVZ-Brief ist ein Printmedium der DVZ. Ob der Artikel irgendwo online stand, ist mir nicht bekannt.

Ist jemandem hier was neues bekannt?