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Reederei beruft sich auf höhere Gewalt wegen Niedrigwasser


trucker-eddy Geschrieben am 31 Mai 2017



Dabei seit
05 November 2006
19 Beiträge
Hallo zusammen,

habe im Februar 2017 mehrere Container beim Reeder nach Fernost gebucht auf einer Abfahrt Mitte März.
Wie ja vielen bekannt sein dürfte, waren die Schiffe aufgrund Blank Sailings etc. komplett überbucht. Trotzdem habe ich eine schriftliche Buchungsbestätigung für März erhalten. Die Partie wurde aber nicht wie bestätigt im März verschifft sondern mehrere Male stehen gelassen und erst Mitte April verladen. Der Reeder hat nun die Seefracht Rate für April abgerechnet, mit der Begründung, dass er meine Sendung aufgrund Niedrigwasser auf der Elbe nicht laden konnte, was höhere Gewalt sei!? Und aufgrund der B/L Bedingungen könne der Reeder die Sendung bei höherer Gewalt stehen lassen und dann die April-Raten abrechnen.
Meiner Meinung nach liegt höhere Gewalt nur vor, wenn es sich um ein unabwendbares Ereignis handelt. Wer ist in der Beweislast, dass es tatsächlich höhere Gewalt war?

Grüße
Eddy

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cobra9.0 Geschrieben am 01 Juni 2017



Dabei seit
19 März 2012
266 Beiträge
Hallo,

das mit der Beweislast ist einfach zu beantworten. Derjenige, der sich auf höhere Gewalt beruft, muss das Vorliegen auch beweisen.

Aber das spielt bei diesem Thema m.E. auch nicht die entscheidende Rolle. Dass ein Abtransport der Container nicht möglich gewesen sein soll, weil die Elbe über Wochen (!) Niedrigwasser hatte, glauben ja nicht einmal die Reedereien selbst. Das es solche Wetterphänomene (z.B. starker Ostwind) mal an einzelnen Tagen geben kann, ist klar, aber nicht über Wochen! Den wahren Grund haben Sie selbst geschrieben: Es wurde die Seefrachtrate aus dem April und nicht die zum Zeitpunkt der Buchung abgerechnet, d.h. die Reederei wollte einfach nur mehr Geld kassieren!

Deshalb hat man schlecht zahlende Fracht einfach stehen gelassen. Um möglichen rechtlichen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, erzählt man den Leuten jetzt etwas von Niedrigwasser und höherer Gewalt. Und da es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine ausländische Reederei handeln dürfte, die nicht nach deutschem Recht arbeitet und einen Gerichtsstand irgendwo auf der Welt hat, kommt sie damit vermutlich auch durch, weil kaum jemand bereits ist, für 500 oder 1000 $ Differenz einen Rechtsstreit im Ausland zu führen.

Gruß

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