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Clean on Board


Schifffahrt und Seefracht: Erfahrungsaustausch, Tipps und Tricks für Import und Export. Unser Forum Schifffahrt und Seefracht behandelt Fragen wie, wie kann ich als Unternehmer den Transport per Schifffahrt und Seefracht organisieren und optimieren? Welche Faktoren beeinflussen den Preis für den Transport per Schifffahrt und Seefracht und wie kann ich die Kosten minimieren? Welche Risiken gibt es bei der Schifffahrt und Seefracht? Welche Möglichkeiten gibt es, den Transport per Schiff zu beschleunigen? Wie entwicklen sich die Seefrachtraten? Wie staue ich einen Container und optimiere die Beladung?


g.harm Geschrieben am 25 November 2005





Moin,

mein südamerikanischer Ablader möchte das L/C ändern lassen - ich soll den "Clean on Board" Vermerk streichen lassen, würde angeblich von den Reedereien seit Monaten nicht mehr ausgestellt.

Ist da was dran? Gilt das nur für (Süd-)Amerika?

Gruß,
G. Harm

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thomasj Geschrieben am 25 November 2005



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24 Januar 2005
487 Beiträge
Moin Harm,

Clean on board ist generell ein Problem. Sollte die Ladung irgendwelche remarks haben, die definiert (heist mit colli no. etc) und den wert der Ladung beeinflussen kann bzw. beeinflusst, MUSS dieses im BL verzeichnet werden. LC hin oder her (müssen viele banken aber auch noch lernen). rechtlich gesehen, würde ein clean bl, und die ladung ist beschädugt, einen betrug darstellen. Weiterhin kommt hinzu, dass, durch die hohen frachtraten, die versicherer einfach nicht mehr zustimmen ein clean bl zu zeichnen.
Auch dieses haben die Banken, aber auch viele charterer noch nicht begriffen. in 99 pct der fälle heisst LC = clean bl und dieses kann nicht im sinne des erfinders sein, wenn man bewusst die Ladung höherwertig darstellt (gegenüber dem Empfänger), als sie eigentlich ist.
Das viele Reederein clean bsl nicht mehr akzeptieren hat mit südamerika nichts zu tun, sondern ist allgemein so und sollte auch so sein, denn clean bl nur dann, wenn die ware clean angeliefert wurde.

Übrigens gibt es ein höchstrichterliches Urteil aus London, indem der Begriff CLEAN BL höchstrichterlich definiert wurde. Demnach darf Ein Bl nur dann als Clean BL bezeichnet werden, wenn das BL maschinengeschrieben und keine handschriftlichen Veränderung enthält. Hier haben die Richter eindeutig dem Passus clean bl, die Zugehörigkeit zur cargocondition aberkannt.

Gruss Thomas

Shorty Geschrieben am 28 November 2005



Dabei seit
22 Januar 2005
352 Beiträge
Hallo G.Harm,

Viele Banken begreifen auch nicht, dass ein B/L 'clean' ist, wenn keine Abschreibung vermerkt ist.

Gruss Shorty

RD Geschrieben am 30 November 2005



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15 April 2005
402 Beiträge
stimmt. wenn nix abgeschrieben ist, dann sollt es passen. aber es wird immer verlangt: "clean on board bill of lading ..."
aber so is es halt.

Gast Geschrieben am 13 Dezember 2005





Hallo zusammen,
im Prinzip sind die Banken dann ja dumm, denn wenn ein B/L irgendwelche wertmindernden Vermerke hat, dann ist es ja wie gesagt unclean, oder sehe ich das falsch... und somit für die Banken nicht bankfähig?

Gruß daniel

RD Geschrieben am 13 Dezember 2005



Dabei seit
15 April 2005
402 Beiträge
hallo daniel,

bankfähig ist es immer. jedoch nicht l/c - konform. somit gibts einen externen vorbehalt. d.h. die auslandsbank muß nicht zahlen oder erst nach 180 tagen.

gruß, RD

Zampalo Geschrieben am 29 Dezember 2005





Moinsen.

Vielleicht möchte ja auch der Südamerikanische Ablader das L/C ändern, weil der Verkäufer beschädigte Ware verkaufen will. Er könnte sicher gehen wollen, dass er trotzdem sein Geld vom Käufer bekommt.

Schätze ich mal.

Tschau

RD Geschrieben am 29 Dezember 2005



Dabei seit
15 April 2005
402 Beiträge
hallo zampalo,

na da hab ich doch 2 antworten parat:

a) l/c änderung kann er machen. der verkäufer muß das allerdings akzeptieren und der bank das ok geben.

b) wie will der käufer wissen, welche ware ihm der verkäufer "andrehen" will??? garnicht - ganz einfach. natürlich ist der käufer gutgläubig und der verkäufer nicht link. das sind die grundvoraussetzungen für ein geschäft. ABER: schwarze schafe gibts überall.

gruß, RD

Gast Geschrieben am 02 Januar 2006





Ja wenn der Käufer zu gutgläubig ist, könnte sein.

Naja, frohes neues!!

Hounddog Geschrieben am 11 Januar 2006



Dabei seit
11 Januar 2006
13 Beiträge
Das 'Clean on board' wird immer noch ausgestellt, allerdings wird es sichtbar gestrichen und mit einem Correction Approved Stempel versehen. Das machen die Banken schon seit Jahren mit da sie aus mir unerfindlichen Gründen auf das 'clean' bestehen. Für Indien/Pakistan hat das immer gereicht. Eine L/C Änderung wäre vieleicht etwas teuer. Würd ich dem Kunden mal vorschlagen.

Lars_P Geschrieben am 13 Januar 2006



Dabei seit
23 Januar 2005
83 Beiträge
moin leute,

im normalfall ist es doch so, dass der l/c zwischen kaeufer und verkaeufer zustande kommt.

damit beide parteien sicher sein koennen, dass der warenwert bezahlt wird und die ladung einwandfrei im loeschhafen ankommt (spaetestens zu einem benannten termin) wird der l/c eroeffnet.

bedingung ist in der regel, dass die bs/l 'clean on board' ausgestellt werden, damit der kaeufer sicherstellen kann dass er einwandtfreie ware erhaelt.

und damit beginnt doch das problem.

in der regel moechte der verfrachter moeglichst viele abschreibungen in das b/l aufnehmen, damit er nicht bei ankunft im loeschhafen fuer einen transportschaden verantwortlich gehalten wird, den er gar nicht verursacht hat.

das versuche ich selber in der praxis immer so durchzuziehen.

die bank kann aber keine unreinen konnossement akzeptieren, wenn die l/c bedingungen das nicht zulassen.

normalerweise kommen dann wieder die unsittlichen anfragen 'clean on board' bs/l auszustellen gegen letter of indemnity....

+ + + +

neulich habe ich es zum ersten mal durchdruecken koennen, dass der l/c geaendert wird...

es gibt eben doch noch wunder.

beste gruesse

lars

Gast Geschrieben am 25 Februar 2006





Guten Tag zusammen,

hab mit Freude eure gesammelten Erfahrungen geteilt/gelesen

Verstehe ebenso: Keine Abschreibungen im B/L = clean on board

Im deutschen Ausenhandel/Bankenwesen ist dieses mitlerweile bekannt und es wird auch ein B/L akzeptiert wenn besagte Vermerk nicht gemacht wird aber ansonsten L/C konform ausgestellt ist

Leider bin ich mit meiner "deutschen" Arbeitsweise in den USA, wo ich z.Zt. taettig bin, gehorig auf die Nasse gefallen. Dokumente wurden mir (als Spediteur) postwendend wieder zurueckgeschickt. Auch ein Anruf bei der Bank half da nichts weil das allgemeine Verstaendniss fuer unser Materie doch sehr zu wuenschen uebrig liess. Allerdings zeichen hier auch die Steamship Lines "clean on board" was mich doch sehr beruhigte nachdem ich mein Namenszeichen unter unser "revised" HBL setzte.

Gruss aus der Weltstadt des Schuhes

thomasj Geschrieben am 02 März 2006



Dabei seit
24 Januar 2005
487 Beiträge
Moin Gast,

kann ich nur sagen warum arbeitest du auch in US. Der Markt ist so auf den Kunden zugeschnitten, dass man sich fast wie im hrizontalen Gewerbe fühlt!
In den USA ist es so gut wie unmöglich entweder Ladungsremarks in das BL aufzunehmen oder das LC zu ändern, da wie du schon sagst die Banken, aber auch die Ablader überhaupt, nada, null, zero Verständnis und Wissen für das Seegeschäft haben, wie auch, wenn ein Bankangestellter gestern noch bei Mc Doof Burger gemacht hat und heute LC verhandelt....
Es ist schon Glück wenn man ein vernünftiges LOI for Clean on Board bekommt.
Gruss
Thomas

Kati Geschrieben am 06 März 2006



Dabei seit
05 September 2005
44 Beiträge
Hallo,

mit den Clean-On-Board-B/L kann es zu wirklich unangenehmen - sprich teuren - Konsequenzen kommen. Zu einer ordentlichen Schnittstellendokumentation gehören auch richtige Abschreibungen. Man lebt mit dem Clean-On-Board also sehr gefährlich. Es scheint sich aber in der Tat - bis auf die südamerikanischen Staaten - recht gut herumgesprochen zu haben, dass es nicht viel Sinn hat mit der Forderung nach Clean-On-Board an die Reeder heranzutreten.

Gruß
Kati

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