Transportschaden oder falsch verpackte Palette?

Hallo! Ich habe folgende Frage, vielleicht kann jemand so lieb sein und mir Rat geben? In unserem Lager wurde eine Palette mit Verbandmaterial verpackt. Der Kaeufer hat seinen Spediteur geschickt und abholen lassen, also Exworks geliefert. 10% der Ware ist unverkaeuflich fuer unseren Kaeufer, da die Kartons eingedrueckt/beschaedigt ankamen. Die Palette verliess unser Lager einwandfrei. Der Kunde meint, dies waere kein transportschaden sondern falsch von uns verpackt worden, zu viele schachteln aufeinandergestapelt und nur mit Folie und Klebeband verpackt und mehr nicht. Der Kunde moechte eine Gutschrift fuer die 10% kaputten Schachteln. Wie steht hier die REchtslage? Muessen wir gutschreiben? Da exworks geliefert wurde, liegt der Schaden entweder beim spediteur bzw kunden, oder? Hat fuer solche Faelle eine transportversicherung der spedition einzuspringen? Haette der fahrer vermerken muessen dass verpackung bedenklich oder wie ist vorzugehen? ich hab keine ahnung.
vielen dank falls jemd so nett sein koennte.... lg

Hallo suzy,

nach meinem Rechtsverständnis ist es so wie Du schreibst.
Der vom Kunden beauftragte Spediteur hat Dir bei der Übernahme eine reine Quittung erteilt und nun das Problem mit der Beschädigung. Eine Transportversicherung hat der Kunde entweder selbst eingedeckt oder seinen Spediteur damit beauftragt. In der Regel ist aber der Selbstbehalt so hoch das Dein Kunde das meiste oder alles selbst blechen muss.

Andererseits steht entweder im Kaufvertrag auch welcher Verkehrsträger ausgewählt wird und/oder wie Ihr die Ware verpacken sollt, nämlich so das die Ware diesen Transport übersteht.

Wenn Du es Dir mit dem Kunden nicht versauen möchtest ist die beste Lösung einen Sachverständigen zu beauftragen, der sich die defekte Palette beim Empfänger ansieht. Dann hast Du schwarz auf weiss ob die Verpackung ok war und was zu dem Schaden geführt hat.
Hat Dein Kunde die Palette so nicht mehr, dann könntet Ihr die Palette genau so nochmal bauen und bei Euch am Lager beschauen lassen.

Gruss
MagNet-99

Hallo MagNet!
Vielen Dank für deine Antwort und den guten Rat mit dem Sachverstaendigen, denn klar, mit dem Kunden wollen wirs uns nicht versauen.
Gruss
Suzy

Du solltest schauen welche art der Schaden ist ( Bilder des Kunden) daran kannst du erkennen ob Ihr schlecht gepackt haben oder ob ein fremd Körper (andere Palette, Stapler...) die Palette getroffen hat.

Mehtos

Solche Sachverständige nennt man übrigens Havariekommissare.

Solltest Du einen suchen, dann bist Du beim Infoservcie der deutschen Transportversicherer richtig:

www.tis-gdv.de/tis/hk_...nis/hk.php

Gruss
MagNet-99

Nochmals vielen Dank! Wenn ich mir die Bilder so ansehe, dann trifft beides zu, die unteren Kartons sind leicht eingedrückt, es scheint aber auch so aus, dass auch eine andere palette drangestossen haette. Wenn der Fahrer keinen Vorbehalt in den Papieren beim Laden gemacht hat, muss dann automatisch die Transportversicherung des spediteurs oder kunden einspringen?

suzy wrote:

Wenn der Fahrer keinen Vorbehalt in den Papieren beim Laden gemacht hat, muss dann automatisch die Transportversicherung des spediteurs oder kunden einspringen?

Meines Erachtens ja. Dieser Versicherer würde Euch dann aber in Regress nehmen. Das Thema muss also in jedem Fall geklärt werden.

Gruss
MagNet-99

Dankeschoen MagNet und Mehtos, das hilft mir weiter! Ich hoffe, die Sache geht gut aus und wir haben den Kunden noch laenger......... Gruss Suzy

Ich glaube kein Fahrer zeichnet einen Vorbehalt weil Ware nur in Kartons auf Paletten verpackt ist?! Wenn es dann per Sammelgut geht wird sowieso gestapelt, was das Zeug hält.

Bei Kartonpaletten sollte man im Voraus vor Transportvergabe darauf hinweisen, dass die Packstücke nicht belastbar/nicht stapelbar sind.
Das verändert natürlich meist die Höhe der Fracht, was kein Kunde möchte.

Ob die Kartons sich auf den einzelnen Paletten gegenseitig eindrücken
könnt Ihr selbst glaube ich am Besten beurteilen?
Die Waren stehen ja auch bestimmt eine Zeit lang im Warenausgang?

Wirkliche Klarheit kann aber dann der Havariekommissar schaffen, wobei der erst ab einem Schaden von EUR 1500,00 ins Spiel kommt.
War doch so, oder?

Gruß Mockel

Hallo Mockel,

solch eine Grenze, ab wann ein Havariekommissar einzuschalten ist kenne ich gar nicht. Eine sinnvolle Grenze legt man doch eher zusammen mit seiner Transportversicherung fest, oder ? Oder gabs da mal eine Grenze in ADSP, SVS/RVS, SPV ?

Havariekommissariate sind selbstständige Firmen, die gerne auch in Verpackungsfragen beraten, ohne das ein Transportschaden vorliegen muss.

Gruss
MagNet-99