Flughäfen fordern globalen Ansatz für den Emissionshandel
Diese stufenweise Vorgehensweise birgt aus Sicht der ADV die Gefahr einer europäischen Insellösung. Diese führt zu massiven Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der europäischen Fluggesellschaften und damit zu Benachteiligungen von Flughäfen, die auf innereuropäische Zubringerflüge angewiesen sind.
Ralph Beisel, Geschäftsführer der ADV: "Der Kommissionsvorschlag belastet einseitig europäische Fluglinien, weil außereuropäische Fluglinien keine Emissionszertifikate erwerben müssten und somit wesentlich günstigere Tickets anbieten können. Dies würde interkontinentale Verkehre an Europa vorbeiführen und expandierende Flughäfen in den Golfstaaten können davon profitieren. Insbesondere die beiden deutschen Drehkreuze Frankfurt und München würden unter der stufenweisen Einführung des Emissionshandels benachteiligt, da zuerst nur die innereuropäischen Zubringerflüge belastet werden und diese beiden Drehkreuze einen größeren Anteil an Zubringerflügen haben als die Flughäfen in London und Paris. Offen bleibt außerdem, ob sich außereuropäische Staaten mit großen Flotten ebenfalls an der Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel beteiligen werden.“
Die ADV ist sich mit der gesamten deutschen Luftverkehrsindustrie darin einig, dass eine Emissionsminderung nur in einem globalen Kontext und in Abstimmung mit dem Kyoto-Prozess erreicht werden kann. Dies gilt insbesondere für den weltweit wachsenden Luftverkehr. Auch in anderen Bereichen können die EU-Mitgliedstaaten verstärkte Anstrengungen für den Klimaschutz unternehmen. Aus Sicht der Flughäfen müssen endlich Fortschritte bei der Umsetzung des „Single European Sky“ erzielt werden. Die Einführung des einheitlichen europäischen Luftraums ermöglicht Kerosineinsparungen von bis zu 12%, da Umwege vermieden und Streckenführungen optimiert werden können.
Quelle: ADV
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