Region Bremen bekommt Kompetenzatlas Logistik
Bremen zählt zu einem der hervorragenden, deutschen Logistikstandorte. Entsprechend groß und hochwertig ist das Aus- und Weiterbildungsangebot im Land Bremen und in der Region rundherum. Es gilt als ausgezeichnet. Zahlreiche Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Forschungsinstitutionen engagieren sich umfassend und in vielfältiger Weise auf diesem Feld. Nahezu unüberschaubar ist das Angebot. Aber: Wer bietet was wo und wann an? Transparenz schafft hier nun künftig der Kompetenzatlas. Angeregt wurde das Projekt von der Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung des Kompetenzzentrums Logistik Bremen (KLB), und finanzielle Unterstützung gab es je zur Hälfte von der Kieserling Stiftung und von Mitgliedern des KLBArbeitskreises.
„Denk- und machbar auch für andere Inhalte, Branchen und Regionen“
Die Idee zum Kompetenzatlas war angesichts des ebenfalls von BIBA und eventV entwickelten Logistikfabriktisches entstanden, mit dessen Hilfe sich das komplexe Zusammenspiel logistischer Prozesse und die Zusammenhänge im Land Bremen spielend begreifen lässt. „Der Kompetenzatlas arbeitet nach demselben Prinzip“, erklärt BIBA-Wissenschaftlerin Dipl.-Ing. Ann-Kathrin Pallasch. „Ebenfalls über einen so genannten Multitouch-Tisch und eine Anwendung im Internet können verschiedene Zielgruppen Informationen zu den Möglichkeiten, Voraussetzungen und Anbietern zur Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Logistik in unserer Region abrufen sowie Verknüpfungen in dem komplizierten Geflecht entdecken.“
Herzstück des Systems ist eine Anwendung (Neudeutsch: Applikation; Kurzform: App), die über einen so genannten Multitouch-Tisch und über das Internet genutzt werden kann. Multitouch steht für Mehrfachberührung, der Tisch kann also von mehreren Personen gleichzeitig individuell genutzt werden (Multi-User-Anwendung). Er besteht im Wesentlichen aus einer handelsüblichen Rechnereinheit, einem LCD-Bildschirm, sowie einem auf den Bildschirm aufgesetzten Multitouch-Rahmen. Der ermöglicht die intuitive Bedienung des Tisches durch das einfache Berühren der Oberfläche mit den Fingern. Parallel dazu erlaubt die Anwendung auch eine Nutzung über das Internet (Single-User-Anwendung).
Grundsätzlich stehen für beide Nutzungsarten dieselben Inhalte zur Verfügung. „Das System ist skalierbar angelegt, sodass nach einer weiteren Entwicklung auch andere Ausgabemedien angesprochen werden könnten“, sagt Pallasch. „Die Eingabe und Aktualisierung der Daten erfolgt online durch die Anbieter der Informationen. Sie werden über ein Content-Management-System eingepflegt und können dadurch stets und
problemlos aktuell gehalten werden. Dieses Tool bedient zahlreiche Interessensgruppen – ob Schulabgänger, Arbeitnehmer und Unternehmer, Bildungs- und Forschungseinrichtungen oder Politik, Verwaltung und Verbände.“ Mit dem nahenden Abschluss dieses Projektes denkt die BIBA-Forscherin auch schon weiter und listet Ausbaumöglichkeiten auf: „In den Kompetenzatlas ließen sich zum Beispiel auch Jobangebote einbinden. Er könnte auf die ganze Nordwest-Region ausgeweitet werden, ähnlich für andere Regionen aufgebaut werden, und interessant ist diese Anwendung sicher auch für andere Branchen wie zum Beispiel die Windenergie.“
Ausgezeichnete Bildungsmöglichkeiten – bisher fehlte adäquate Darstellung
„Besonders groß ist der Fachkräftebedarf in den Pflegeberufen und in der Logistik-Branche“, sagt Prof. Dr. Georg Spöttl, Leiter des Instituts Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen, und nennt ein paar Zahlen: „Aktuell beschäftigt die Logistik-Branche in Deutschland etwa 2,6 Millionen Menschen. Davon sind zirka 17 Prozent Akademiker. Prognosen zufolge ist bis 2015 ein Zuwachs von 100.000 Arbeitskräften zu erwarten, und einer Studie der TU Berlin von 2007 zufolge, liegt der akademische Fachkräftebedarf bei 12.000 pro Jahr, dem Markt stünden jährlich jedoch nur 3.000 Absolventen mit Logistik-Schwerpunkt zur Verfügung“, sagt der Berufsbildungsforscher und ergänzt: „Nach dieser Untersuchung bieten nur 27 von den 142 Fachhochschulen hierzulande eine logistikbezogene Ausbildung an, bei Universitäten seien es 46.“
„Daran zeigt sich die große Bedeutung, die der Aus- und Weiterbildung in den Logistikberufen zukommt“, sagt Svenja Miller. Sie leitet die Geschäfte der Kieserling Stiftung. Deren Ziel ist es, Wissenschaft und Forschung sowie Bildung und Erziehung in der Region Bremen mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Verkehrswirtschaft und Logistik zu fördern. „Die Bildungsmöglichkeiten in der Region Bremen sind ausgezeichnet, aber bisher fehlte eine zusammenfassende, allgemein zugängliche Darstellung“, sagt sie. Mit dem Kompetenzatlas sei nun ein außergewöhnliches und sehr hilfreiches Instrument entstanden, das in diesem Feld Transparenz schaffe, einen schnellen Überblick ermögliche und die Potenziale zeige, sagt Miller. „Bisher existierte noch keine von den Bildungsträgern gemeinsam genutzte Plattform und auch keine Anwendung, die diese Informationsvielfalt derart gebündelt, ganzheitlich und übersichtlich darstellt. Wir versprechen uns viel davon – zum Beispiel Synergieeffekte, und dass die Entwicklung neuer Dienstleistungen stimuliert wird.“
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