Nur wenig Erfahrungen mit kombinierten verkehren?

Kürzlich habe ich in der DVZ einen Artikel gelesen in dem es um die Erfahrungen mit kombinierten Verkehren ging. Dort wurde geschrieben das bisher nur relativ wenige (waren glaube ich um die 20%) Verlader/Frachtführer überhaupt Erfahrungen mit Intermodalen Verkehren gemacht haben. Wir haben in unserer Betriebssoftware seit einiger Zeit ein Eingabefeld "Kombinierter Verkehr J/N". Das gibts da noch nicht so lange, was mir zeigt das dieses Thema (auch anhand der Anzahl Threads in diesem Forum hier) erst langsam (aber sicher) anrollt.

Deshalb auch mal hier die Frage nach euren Erfahrungen.
Habt ihr bereits Erfahrungen damit gemacht?
Wenn ja, welche?
Für welche Arten von Waren setzt ihr kombinierte Verkehre ein?
Wie sieht es aus wenn bestimmte Termine gehalten werden müssen (Laufzeiten)?
Werden spezielle vom LKW-Verkehr abweichende Versandpapiere benötigt?

etc.

Hallo Reemo

wenn man in den einschlägigen Foren so liest findet in jeder Beziehung
wenig Transportunternehmer sprich Speditionen.

Wir haben von 1986 bis 1992 Kombiverkehr betrieben.

Güter waren von D nach I meist Schrott und Stahlcoils, und retour Stahl
und Granit. Wir haben selbst 2 SZM in Italien gehabt zum aus und vorladen, und 2 in Deutschland. Wir haben uns bedient von Kombibahnhöfen
Nürnberg+München nach Verona.
Nach dem dann die hoch quali Unternehmer aus den neuen Bundesländer kamen und die Frachtraten nur noch für die Kombifracht gereicht haben
sind wir wieder auf die Straße gegangen.
Es werden heute sehr viele Güter im Kombi nach I und zurück gefahren.
LKW Walter und eine Spedition aus Iserlohn setzen komplette Züge ein.
Im Innerdeutschen Verkehr schätze ich mal kaum noch Aufkommen nach
dem der RKT nicht mehr besteht. Da die heutige Unternehmergeneration
auf di 80 cent km gesetzt hat reicht die Fracht gerade mal für den Vor und
Nachlauf.
Zu den Terminen hat es Innerdeutsch fast immer geklappt. Nur heute schreit Deutschland auf, wenn die Lokführer streiken. In den achtziger und neunziger konnte man sich manchmal 3 Tage am Stück in Italien auf die Gleise legen zum schlafen, denn es wurde fast jeden 2 Monat 3 tage gestreikt.

Gruß U.H.

Trotz der Tatsache dass dieser Thread schon einige Monate alt ist, möchte ich was zu diesem Thema sagen. Was Graniti das sagt ist quatsch. Kombinierte Verkehre sind sowohl innerdeutsch wie auch grenzüberschreitend im massiven Aufschwung. Alleine der größte Operateur für innerdeutsche kombinierte Verkehre hat in 2006 rund 234.000 Sendungen im kombinierten Verkehr abgewickelt. Dabei sind Seehafenhinterlandverkehre noch garnicht gerücksichtigt. Der deutsche Marktführer für Seehafenhinterlandverkehre hatte 2006 ein Aufkommen von ca. 870.000 TEU. Ich glaube das ist alles andere als "kaum noch Aufkommen" so wie Graniti denkt. Und damit habe ich jetzt nurmal die kombination Schiene/Straße aufgeführt! Der kombinierte Verkehr erlebt zur Zeit einen so große Nachfrage, das die Kapazitäten sich drastisch verknappen. Das ist auch kein Wunder, bei steigender Autobahnmaut und immer höheren Treibstoffpreisen.


LG LOG