Logistische Abwicklung Indien -> Deutschland

Ja, liebe Grüsse.
Dies scheint mir ja ein äusserst professionelles Forum zu sein, ich hoffe ich störe nicht wirklich mit meiner Frage, also folgendes, ganz konkret:
Ich werde mich nächstes Jahr für einige Monate in Indien aufhalten und würde gerne eine grössere Menge kunsthandwerklicher Gebrauchsgegenstände/Textilien auf kleingewerblicher Basis nach Deutschland importieren, allerdings ohne mich zu diesem Zwecke zu einem Speditionskaufmann ausbilden zu müssen.
Meine Frage ist also Folgende:
Wie gehe ich am besten vor, d.h. wo kann ich mich selbst am besten grundlegend über internationalen Frachtverkehr (Containerladung) informieren, um Stockfehler zu vermeiden, bzw. ist dies in umfangreichen Ausmass überhaupt notwendig, wenn ich mich an eine internationale Spedition/Reederei wende, die mir sämtliche Formalitäten abnimmt, und hättet Ihr vielleicht den ein oder anderen Tip für mich, welche hierfür wohl in Frage kommen (Reederei Hamburg Süd o.ä.)?
Für jede Art von Hilfestellung wäre ich äusserst dankbar.

Hallo Ahnungsloser!

mache Dir zunächst einmal Gedanken was für Waren importiert werden sollen. Wenn Du das weisst, solltest Du mit dem Zoll vielleicht schonmal abstimmen ob es bei der einfuhr besonderer Unterlagen bedarf oder ob diese überhaupt möglich ist (Artenschutz etc.).

Im zweiten Step solltest Du dich an einen Spediteur wenden, der dir die Waren entweder im Container (wenn es denn soviel wird) oder als Stückgut anliefern kann (Zollstop bei deinem zuständigen Zollamt nicht vergessen).

Alternativ kannst Du natürlich auch erst zum Spediteur gehen und dir auch die Verzollung anbieten lassen (Warenkenntnisse hat der Spediteur micht, deshalb müsstest du die Warentarifnummern haben, oder später gemeinsam mit dem Spediteur abstimmen).


Wenn du einfach aus Indien raus verschickst, kommst Du mit Sicherheit bei Ankunft deiner Ware im Seehafen in Zeitnot, da würde ich also dringend von abraten. Der Weg den Du gehen willst ist schon der richtigeWie heisst es so schön: "Erst denken, dann handeln....!" Viele machen es genau andersrum.....

Spediteur anheuern, statt einer werden. Dafür gibt's die und nahezu alle 'Namen' im business haben entweder eigene Niederlassungen oder Partner in Indien, also kannst dich schon vor der Abreise schlau machen. Transportpreise können aber bestenfalls Indikationen sein, bei den derzeitigen Kapriolen auf dem Rohölmarkt wird sich niemand bis zum Vertragsabschluss festlegen.

Importbestimmungen füllen ganze Aktenschränke oder Festplatten. Besondere Vorsicht bei Gegenständen tierischen Ursprungs oder aus Tropenhölzern, hier kannst ganz schnell mit den Artenschutzbestimmungen in Konflikt geraten. Google einfach mal 'CITES' um dir einen groben Überblick zu verschaffen, denn Unwissenheit schützt vor Beschlagnahme nicht. Die Verkäufer in Indien werden dir viel erzählen, um ein Geschäft zu machen, maßgeblich ist, ob und daß der deutsche Zoll nickt.

Wichtig : Gute Dokumentation ist der Schlüssel, Handelsrechnungen, Packlisten und - oberwichtig - Ursprungszeugnis Form A .
Indien hat Präferenzstatus und mit der Form A sparst Zollabgaben, bei Textilien geht ohne Ursprungzeugnis überhaupt nix.

Freilagerzeiten sind kurz, die Lagerkosten in den (Flug)häfen hoch, gutes timing deswegen unabdingbar. Ein Sendung, die wegen irgendwelcher fehlender Papiere in einem Zollager festsitzt, kann recht schnell hohe Kosten ansammeln....