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Transportrecht Transportausfall


kannix Geschrieben am 11 Februar 2012



Dabei seit
30 Juni 2009
6 Beiträge
Hallo erstmal.
Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen bei folgendem Problem.
Der Fall:

Gegen 17.00 erhielt ich eine telefonische Anfrage, ob es mir möglich sei, am Folgetag morgens 2 LKW für einen Transport von Trier nach Andorra bereitzustellen. Ich teilte mit,dass dies möglich ist. Per email erhielt ich anschließend die Ladedaten und schickte die LKW daraufhin zur Beladestelle.

Beide LKw standen am Ladetag um 7.00 Uhr an den Ladestellen.
Da es Unstimmigkeiten mit den Ladenummern gab, rief ich meinen Auftraggeber an und bat darum dies zu klären. Bei dieser Gelegenheit teilte ich Ihm auch die Kennzeichen der beiden Fahrzeuge mit.

Ich bekamm im Anschluss ein Fax mit dem Transportauftrag indem die Kennzeichen der LKW notiert, sowie die Ladenummern vermerkt waren.
Etwa gegen 9.00 Erhielt ich eine Mail mit der Frage ob es sich um deutsche LKW handeln würde, was ich verneinte, da ich spanische LKW einsetzte. ( Liegt ja nahe). Anmerkung hierzu: Weder im Telefongespräch noch im Ladeauftrag wurde ein deutscher LKW gefordert.

Im fogendem Telefonat wurde ich angewiesen die Beladung zu stoppen. Hierzu rief ich meinen Partner an und teilte ihm mit, dass die LKW nicht laden sollen. Mein Unternehmer rief seine Fahrer an und gab dies weiter.

Für einen LKW bekamen wir anderweitig eine Ladung. Den 2ten LKW ließen wir dort erstmal stehen um uns um Ladung für diesen zu kümmern.

Gegen mittag wurde dieser LKW vom Verlader aufgefordert doch zu laden,was der Fahrer auch im guten Glauben tat, da er annahm, dass die Beladeprobleme geregelt wurden.

Obwohl der Verlader auf einen dutschen LKW bestand, wurde von Ihm ein LKW mit spanischer Zulassung trotzdem geladen und vor Ort verzollt.
Im Glauben, dass alles seine Ordnung hat, machte der Fahrer sich auf den Weg.

Gegen Nachmittag bekam ich von meinem Partner die Information, dass der Lkw doch beladen wurde.

Ich rief daraufhin sofort meinen Auftraggeber an und fragte ntürlich nach dem Stand der Dinge und warum der LKW jetzt doch beladen wurde. Mein Auftraggeber wies mich daraufhin an, den LKW zur Ladestelle zurückzuschicken und wieder abladen zu lassen.

Natürlich war der schon unterwegs und ca. 200 km weit weg. Trotzdem leitete ich dies weiter und ließ den LKW zurückfahren. Das Problem hierbei ist jetzt, dass der bis Montag morgen da steht und auf die Entladung warten muss, da die inzwischen zu haben.

Inzwischen ist es 17.30 Uhr und ich bekomme die Faxe mit den stornierungen der beiden Touren, worauf vermerkt ist " nur deutsche LKWs und Fahrer"

So wie verhalte ich mich jetzt.

1
wie sieht es mit dem Frachtausfall aus den ich bezahlen muss. Das Frachtentgelt pro LKW beläuft sich auf einen 4stelligen Betrag.

2
Die Kosten für die ich jetzt bereits haftbar gemacht werde belaufen sich auf 500.- Euro für den ersten LKW (für den wir eine neue Ladung gefunden hatte). Dies sind die Kosten für die Anfahrt zur Ladestelle und die weitere Fahrt zur neuen Ladestelle.

3
Was kann ich für den anderen LKw erwarten, der trotz Untersagung vom Absender beladen und verzollt wurde, und nun das WE steht bis Montag.

4
Welche Forderungen kann ich an meinen Auftraggeber stellen, der jetzt mir die Schuld gibt und sagt, ich hätte den LKW dort nicht stehen lassen dürfen.

Die Beladung des spanischen LKWs erfolgte seitens des Versenders, der auf einen Deutschen LKW bestand. (Angeblich müsste das Kennzeichen der Zugmaschine identisch mit dem des Ursprungslandes der Ware sein, sonst gäbe es Probleme an der Grenze zu Andorra. Warum haben die den dann trotzdem Beladen ?)

Ich bin ein wenig konfus. Eine Nachfrage beim Zoll meinerseits brachte auch keinen Durchblick, da Andorra zwar nicht zur EU gehört aber ein Zollabkommen mit der EU hat, halte ich diese Begründung schon etwas komisch (mit der Schweiz gibt es ja auch keine Probleme).

Hätte dieser LKW dann überhaupt verzollt werden dürfen ?

Ich hoffe es kann mir jemand auf die Sprünge helfen.

Danke erstmal

CARGOFORUM PARTNER

Mockel Geschrieben am 13 Februar 2012



Dabei seit
13 Mai 2008
671 Beiträge
Das klingt ja nach einem spannenden Tag voller Aufregung.
Kann das kaum glauben, dass so verrückte Sachen vorkommen.

Also ganz ehrlich, das mit dem Kennzeichen und Verzollungsproblemen in Andorra halte ich für vollkommenen Unsinn. Sowas weltfremdes und realitätsfernes habe ich noch nie gehört.

Zu 4) Wo genau stand der LKW. Solange der auf öffentlichem Boden abgestellt ist, kann da ja wohl niemand etwas gegen sagen?

So wie Du es oben beschrieben hast muss dein Auftraggeber in jedem Fall alle entstandenden Kosten ersetzen.

Ich würde alle Kosten weiterbelasten und noch einen Obolus on top.

Grüße Mockel

ACO1 Geschrieben am 13 Februar 2012



Dabei seit
31 März 2009
31 Beiträge
Hallo Kannix,
Hallo Mockel,

das mit der vorgeschriebenen Nationalität der LKW-Zulassung für Andorra ist richtig, auch wenn es sich schwachsinnig anhört. Es wird nur ein LKW nach Andorra reingelassen der im Empfangs- oder Abgangsland der Ware zugelassen ist. D.h. bei Versand aus D nur D-LKW oder AD-LKW.

Ich habe dieses Problem vor Jahren selber gehabt, Ware aus D nach AD mit F-LKW. LKW stand damals 1,5 Tage im Niemandsland zwischen F und AD, bis AD-Spediteur mit Traktor und Anhänger zum umladen kam. War sehr aufregent und teuer der ganze Spass damals.

Gruss ACO1

betterorange Geschrieben am 13 Februar 2012



Dabei seit
02 April 2007
1271 Beiträge
Hallo Kannix,

da Dein Auftraggeber Zeit genug hatte, einen vernünftiogen Transportauftrag zu schreiben und Ihr Zeit genug, den zu lesen, ist das Beladen sicher im Verantwortungsbereich des Versendeers.

Doch wie weisst Du ihm was nach?

Wie es scheint, ist da viel fernmündlich weniger schriftlich abgegangen.

Wenn aber gesagt wird, kein ES LKW und der dann doch beladen wird, wird es komisch, oder?

Forderungen der Art systematisch auflisten und anbringen.

Sämtliche Kosten gehen an den Verursacher, hiermit den Versender.

LG

MagNet-99 Geschrieben am 13 Februar 2012



Dabei seit
16 Juni 2006
2708 Beiträge
Der Auftraggeber hat einen Fehler gemacht und versucht diesen nun auf dem Rücken des Spediteurs / Frachtführers auszutragen.
Ich würde mich wehren und einen Rechtsanwalt einschalten.

Gruss
MagNet-99

Mockel Geschrieben am 13 Februar 2012



Dabei seit
13 Mai 2008
671 Beiträge
Dann ist da ja wirklich was dran! Hätte ich nicht gedacht.

Absoluter Schwachsinn...Politik eben...
Manchmal darf einen garnichts mehr wundern.
Müssten unsere Politiker in der EU eigentlich gegen vorgehen, wenn ihr mich fragt.

Andererseits müsste das ein Frachtführer, der so etwas anbietet auch wissen?!

Jedenfalls hat der Versender hier wissend falsch gehandelt, indem er den LKW dennoch beladen hat. Das ist ja schon keine grobe Fahrlässigkeit mehr.

kannix Geschrieben am 21 Februar 2012



Dabei seit
30 Juni 2009
6 Beiträge
Hallo, da bin ich wieder.

So ich möchte mal nen kurzes update zum Fall geben.

Nachdem sich mein Auftraggeber weigert, für die gestellten Fahrzeuge einen Frachtausfall zu bezahlen, habe ich ihm folgendes mitgeteilt. :

Sollte er nicht auf meine Forderung von 1/3 der vereinbarten Fracht als Frachtausfall eingehen, würde ich folgendermaßen vorgehen.

Nachdem ja mit der tel. Stornierung an den Ladestellen mein Vertrag mit meinem Auftraggeber endete, sehe ich die Beladung meines stehengelassenem Fahrzeug nach Aufforderung von den Beladern als konkludentes Handeln zwischen der Beladestelle und meiner Firma an, wodurch ein neuer Verkehrsvertrag geschlossen wurde. Ich teilte meinem Auftraggeber nun mit, dass ich meine Forderung nunmehr direkt an seinen Kunden stellen würde, da dieser ja jetzt auch meiner ist. Stichwort konkludentes Handeln.

Ich betonte dabei, dass ich dann eben die Fracht und anschließende Standzeit über das Wochenende unserem Kunden in Rechnung stellen werde.

Na und jetzt werde ich mal warten wie mein Auftraggeber sich dazu äussert.

Ich denke mal, dass ich im Recht bin und mir wenigstens 1/3 der Fracht zusteht, da mein Auftraggeber unter anderem wichtige Informationen nicht weitergab, was zu den stornierungen und erheblichem Verlust führte.

Bin mal gespannt.
Werde natürlich weiter berichten

viele Grüße an alle

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