Besonderheiten im Frankreichverkehr

Hallo zusammen,

Ich habe in vier Wochen mündliche Prüfung, hierzu folgende Frage ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen:

Kalkulieren Sie eine Komplettladung eines Kunden, der den gleichen Komplettpartiepreis für die Relationen Mannheim-Salzburg und Mannheim-Paris möchte (je 500km).

a) Welche Fragen stellen Sie ihrem Kunden für die Angebotskalkulation, wie planen Sie den Transport bzw. was ist zu beachten (Stichworte: Kostenkalkulation, Zollabwicklung)?

b)Warum ist es hier eventuell nicht möglich dem Kunden den gleichen Preis anzubieten?

Wie schaut denn dein Lösungsansatz aus? Bitte ein wenig Vorarbeit leisten.

Leider hab ich bzgl. Relationen nach Frankreich keine Erfahrung bisher, aber hier meine Überlegungen zu der Aufgabe:

zu a)
- Transportabwicklung per LKW(Tagestour 600-800 €)
- Mit dem Kunden abklären:
- Art des Gutes, Gefahrgut?, Maße, Gewicht, Wert, eventuell Transportversicherung anbieten?

- Kostenkalkulation: fix (Versicherung, Steuer, Personal, Abschreibung)
var (Diesel, Maut, Km Satz) + 2-5% Gewinnzuschlag

- Zollabwicklung: Müsste mit einem externen gVV T1 abzuwicklen sein


zu b)
Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass bei der Relation Mannheim-Paris höhere Mautkosten anfallen, da Paris sehr
zentral liegt, Salzburg näher an der Grenze. Deshalb eventuell
der gleiche Einheitspreis nicht angeboten werden kann ?

Hey..

Standardfragen:

Was für Güter? Gefahrgut? Gewicht? Palettentausch? Welches Fahrzeug notwendig? Laden-Liefern möglich bei der Entfernung? Lade-/Entladezeiten? Muss verzollt werden? Wenn ja: Welche Art der Verzollung? Wer übernimmt? Verplombares Fahrzeug?

Transportversicherung... könnte man bei hohem Warenwert anbieten. Pflichtversicherung besteht ja bei einem Frachtführer.

Die ganze Sache ist wohl mit dem LKW abzuwickeln. Ein Standard-Kalkulationssatz ist 1,55 € auf den Last-KM... + evtl. Zuschläge, für schlechte Gebiete, höhere Maut etc.

Aus Paris gibt es z.B. schlecht bezahlte Rückladungen, wenig Rückladungen.. Deshalb höhere Fracht als nach Salzburg notwendig.
Dazu liegt die französische Maut bei ca. 0,30 € je KM und die deutsche (die österreichische ist zu vernachlässigen) bei ungefähr der Hälfte.

Warum eine Zollabwicklung es handelt sich doch hier um einen innergemeinschaftlichen Transport .. somit entfallen jegliche Zollvormalitäten es sei denn es handelt sich um Nichtgemeinschaftsware

Ok also hätte ich schonmal zwei Argumente (Mautsätze FRA und schlecht vergütete bzw. wenig Rückladungen). Woran liegt das hauptsächlich mit der Situation bzgl. der Rückladungen? Ein Kollege meinte neulich auch was von Steuererleichterungen wenn man mit einem Sattelzug nach Paris reinfährt :?: :?:

Da gibts keine Steuererleichterung... In der Regel ist das Stadtgebiet für LKW gesperrt.
In Frankreich gibt es aktuell Steuerermäßigung auf den Sprit, was dazu führt, dass der Diesel da momentan ein paar Cent billiger ist als in Deutschland. Hat für den deutschen Unternehmer aber kaum Vorteile, da er in Frankreich ca. 2 Jahre auf die MWST-Rückerstattung warten darf.

Zum Thema Rückladungen:

Paris ist eine Großstadt. Heißt, es gehen mehr Transporte rein als raus, was zu einem Überangebot an Frachtraum führt. Dazu gibts in Großstädten meist wenig Industrie (siehe analog Berlin) was dazu führt, dass es weniger Ladungen gibt.

Alles klar, danke für deine Infos. Ich habe jetzt schon öfters gehört, dass viele über die sog. Route Express fahren um hinsichtlich der Mautkosten günstig wegzukommen. Hast du/ihr evtl. eine Ahnung wie man dann fahren müsste, beispielsweise bei der Relation Mannheim-Bordeaux, wenn man sich an die besagte Route hält?

Alles klar, danke für deine Infos. Ich habe jetzt schon öfters gehört, dass viele über die sog. Route Express fahren um hinsichtlich der Mautkosten günstig wegzukommen. Hast du/ihr evtl. eine Ahnung wie man dann fahren müsste, beispielsweise bei der Relation Mannheim-Bordeaux, wenn man sich an die besagte Route hält?

Schadstoffklasse ist egal, alles mit 40 to ist in der teuersten Klasse 4, aber Du kannst die Route mit 70 Euro auskommen wenn Du die sogenannte Route Express fährst.

Im Elsaß ist die Autobahn ohnehin frei, dann hast Du bei Belford eine Zahlstelle wo Du 9,20 zahlst und in Saint Maurice ziehst Du eine Einfahrtskarte mit der Du bis Chalons Süd fährst und dort 55,80 zahlst. Dann immer Richtung Moulins , Montmarault, eine Ausfahrt bis Montlucon (6,30) und wieder Mautfrei Richtung Limoges - Gueret - Bellac - Angouleme - Bordeaux. Gute grade Nationalstasse oft vierspurig. Von Mulhouse kommst Du mit einer Schicht bis hinter Angouleme (guter Autohof in Barbezieux)
Die A 89 bist Du nicht viel schneller aber 100 Euro ärmer

Ist die noch Mautfrei? Die fangen doch seit nem Jahr ca. auch an, sämtliche Nationalen zu sperren für LKW, damit man die Mautflüchtlinge abkassieren kann. Die N4 nach Paris ist glaub auch schon gesperrt.

Die "Route Express" nimmt man für Spanientransporte und Relationen wie Bordeaux, Toulon etc.

In Frankreich sind die Nationalstraßen (vergleichbar Bundesstraßen bei uns) gut ausgebaut und mautfrei. Laufen meist parallel zur Autobahn, also kaum Geschwindigkeitsverlust. Spart aber ungemein Maut (in Frankreich ca. 30-40 Cent je KM). Den Vorteil gibt man aber na klar nicht an den Kunden weiter :)

die nationalen werden ab september / oktober auch maut kosten ....

Stimmt du hast recht... Das ist die sog. Ökomaut ab 1.10.13 soweit ich weiß...