Nachforderungen aus Insolvenz

Hallo zusammen.

In 2012 hat es uns heftig erwischt. Ein Kunde stellte seine Zahlungen ein. Schaden 112k.

Leider hat er uns nicht informiert, als er das Insolvenzverfahren beantragt hat, sondern weiter gearbeitet als wäre nichts und den Gerichtsvollzieher mit unseren Forderungen per Abschlag bedient.

O.K. die Gelder seit Insdolvenzeröffnung, 8 k sind zurück überwiesen worden, nachdem das Verfahren zu unseren Ungunsten lief.

Jetzt bekomme ich eine Nachforderung für die Zeit vor dem Verfahren mit der Mutmassung, wir hätten davon wissen müssen, das es unserem Kunden schlecht ging.

Nachzahlung von ca. 25k.


Die Insolvenzverschleppung hat der damalige GF/Gesellschafter gemacht, nicht wir.

Ich werde jetzt erst mal Rückstellungen bilden....


Wer ist durch so eine Angelegenheit schon durch.

Gern höre bzw. lese ich hilfreiche Kommentare.

Ich vermute, dass der Insolvenzverwalter im Wege der sog. Insolvenzanfechtung Gelder zurückfordert, und zwar wohl nach § 130 Abs. 2 InsO . Wenn ich damit richtig liege, würde in einem Prozess die Streitfrage sein, ob Euch Umstände bekannt waren, dass Euch sozusagen die Zahlungsunfähigkeit Eures Kunden ins Auge springen musste (was der Insolvenzverwalter behaupten wird) oder ob dies nicht der Fall war. Dies wäre im Rahmen einer umfassenden Beweisaufnahme zu klären.

Jarres Ausführungen ergänzend sei bemerkt, dass die Bundesregierung einen Reformbedarf des Insolvenzanfechtungsrechts erkannt hat und ein Referentenentwurf zur Überarbeitung der einschlägigen Normen bereits vorliegt, allerdings ist der Entwurf schon "gut abgehangen", m.a.W.: ein paar Monate alt.

Für Interessierte:

-> www.bmjv.de/SharedDocs...nn=6766120