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Präferenzkalkulation - Lieferung in Teilsendungen
Warenursprung und Präferenzen: Wichtige Faktoren für die Berechnung von Zöllen und Steuern im internationalen Handel. Unser Forum Warenursprung und Präferenzen behandelt Fragen wie, was ist der Warenursprung und wozu dient er? Wie wird der Warenursprung bestimmt? Welche Auswirkungen hat der Warenursprung auf die Berechnung von Zöllen und Steuern im internationalen Handel? Was ist eine Lieferantenerklärung und wozu dient sie? Was ist eine Langzeit-Lieferantenerklärungen?
Tom25 |
Geschrieben am 19 Januar 2014
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Dabei seit 29 Juni 2011 14 Beiträge
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Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage zur Präferenzabwicklung von Teilsendungen.
Wir sind im Anlagenbau tätig, so dass Projekte über einen längeren Zeitraum laufen. Unsere Artikel sind aus dem Kapitel 8424.
Wir haben uns als Beispiel mal das Präferenzabkommen zwischen der EG und der Schweiz genauer angeschaut und da heißt es im Protokoll 3 Artikel 26:
"Werden auf Antrag des Einführers und unter den von den Zollbehörden des Einfuhrlandes festgelegten Voraussetzungen zerlegte oder noch nicht zusammengesetzte Erzeugnisse der Abschnitte XVI und XVII oder der Positionen 7308 und 9406 des Harmonisierten Systems im Sinne der Allgemeinen Vorschrift 2a zum Harmonisierten System in Teilsendungen eingeführt, so ist den Zollbehörden bei der Einfuhr der ersten Teilsendung ein einziger Ursprungsnachweis vorzulegen."
In den Erläuterungen zu Artikel 26 steht noch folgendes:
"Ein Einführer, der diesen Artikel in Anspruch nehmen will, muss den Ausführer vor der Ausfuhr der ersten Teilsendung davon unterrichten, dass für das Erzeugnis in seiner Gesamtheit nur ein einziger Ursprungsnachweis erforderlich ist.
Es ist möglich, dass alle Teilsendungen nur aus Ursprungserzeugnissen bestehen. Werden diese Teilsendungen von Ursprungsnachweisen begleitet, so nehmen die Zollbehörden des Einfuhrlands diese separaten Ursprungsnachweise für die betreffenden Teilsendungen anstelle eines einzigen Ursprungsnachweises für das Erzeugnis in seiner Gesamtheit an."
Nun zu meiner Frage:
Wenn ich das nun also richtig verstehe, müsste man vor der ersten Teilsendung die komplette Anlage auf Präferenz kalkulieren.
Das finde ich im Anlagenbau etwas praxisfremd, denn bei einem Bau über vll. 1 Jahr wird bauabschnittsweise eingekauft und gefertigt, so dass ich vor der ersten Lieferung noch gar nicht alle Ursprünge und EK-Preise kenne. Somit kann am Anfang keine verlässliche Präferenzkalkulation erstellt werden.
Bisher machen wir pro Teillieferung eine Kalkulation mit dem HS-Code der kompletten Anlage. Das kann aber natürlich bedeuten, dass einzelne Lieferungen keine Präferenz erlangen. Es wird nicht geschaut, ob die gesamte Anlage überhaupt Präferenz hat.
Ich bin nun auf der Suche nach Literatur, wo näher beschrieben wird, wie in solchen Fällen zu verfahren ist bzw. vll. gibt es jemanden hier, der mit diesem Thema schon Erfahrungen hat.
Vielen Dank schon mal im Voraus!
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CARGOFORUM PARTNER
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Andrea_S |
Geschrieben am 20 Januar 2014
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Dabei seit 02 August 2013 103 Beiträge
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Ich arbeite auch im Anlagenbau und wir haben ebenfalls langfristige Projekte.
Es wird vor der ersten Lieferung das Gesamtprojekt geprüft.
Oft sind die Hauptkomponenten (mit sehr hohen Werten) schon bestellt und geliefert - bisher hatte ich Glück und konnte schon zu Beginn den Ursprung nachweisen. Es wird dann im Laufe des Projekts teilweise noch einmal nachgeprüft.
Grundsätzlich konzentriert sich die Prüfung auf die großen Teile.
Das ist immer mein erster Ansatz, wenn ich mir die Projektstücklisten anschaue. Wie gesagt komme ich damit dann auch schon gut hin, um die entsprechende Ursprungsregel einhalten zu können.
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Tom25 |
Geschrieben am 20 Januar 2014
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Dabei seit 29 Juni 2011 14 Beiträge
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Nur was kann man machen, wenn man den Materialumfang des Gesamtprojektes bzw. die Lieferanten und deren Warenursprünge noch gar nicht vor der 1. Teillieferung kennt.
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Andrea_S |
Geschrieben am 20 Januar 2014
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Dabei seit 02 August 2013 103 Beiträge
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Gibt es eine Projektkalkulation?
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Tom25 |
Geschrieben am 20 Januar 2014
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Dabei seit 29 Juni 2011 14 Beiträge
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Die sollte ein Projektleiter bestimmt machen, steht mir im Versand aber nicht zur Verfügung und wie gesagt habe ich dazu keinen Lieferanten.
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Andrea_S |
Geschrieben am 20 Januar 2014
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Dabei seit 02 August 2013 103 Beiträge
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Ich muss meinen Zahlen und Daten auch immer nachrennen. :-)
Aber ohne die Zusammenarbeit von allen Abteilungen funktioniert so etwas nicht - wenn ich z.B. keine Aufstellung der Lieferanten bekomme, dann brauche ich erst gar nicht mit der Prüfung anfangen...
Gibt es einen Chef, dem die Bedeutung der Präferenzprüfung klar ist? Es geht schließlich um Geld und Wettbewerbsvorteile. Der muss notfalls die anderen Abteilungen anweisen, dass Dir alle Infos zur Verfügung zu stellen sind.
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Karin_2017 |
Geschrieben am 06 März 2017
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Dabei seit 06 März 2017 2 Beiträge
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Hallo zusammen,
hat schon mal jemand von einem Seminar oder einer Fortbildung für die Präferenzprüfung im Anlagenbau gehört?
Ich arbeite im Anlagenbau und bin zuständig für die Ursprungs- und Präferenzprüfung.
Und mit jedem neuen Projekt in jedem neuen Land treten neue Probleme auf.
Hat da jemand eine gute Idee?
Gibt es irgendwo einen Ansprechpartner oder Literatur?
Vielen Dank
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waldorf |
Geschrieben am 06 März 2017
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Dabei seit 23 Juli 2007 1705 Beiträge
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Hallo Karin,
Literatur und Seminare im Zollbereich gibt es nahezu im Überfluß. Aber alle beten nur die gleiche, langweile Theorie vor.
Mir hängt das zu den Ohren raus. Präferenzkalkulation oder Zollverfahren oder, oder, oder in der unternehmerischen Praxis - vielleicht sogar mit Branchenbezug ? Fehlanzeige.
Wenn man Glück hat, ist man in einem Verband, der Zollkompetenz hat und bei dem Spezialthemen behandelt werden und/oder ein Arbeitskreis besteht.
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Karin_2017 |
Geschrieben am 06 März 2017
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Dabei seit 06 März 2017 2 Beiträge
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Ja, ja, in Seminaren und Fachliteratur werden nur "Kleinteile" kalkuliert.
Aber bei ganzen Anlagen hält sich jeder bedeckt.
Vor allem wenn die einzelnen Komponenten aus der ganzen Welt geliefert werden und teils direkt und teilweise über uns.
Somit kann ich ja eigentlich nicht die Anlage als Ganzes betrachten, sondern nur die Komponenten, die wir versenden.
Noch schlimmer, bei Lieferungen in die Schweiz, wenn es Lieferverträge und Werkslieferverträge gibt.
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eaglestef |
Geschrieben am 08 März 2017
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Dabei seit 15 September 2016 82 Beiträge
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Hi,
habe in einem Merkblatt (Punkt 3.6) der Schweiz hierzu folgendes gefunden:
www.ezv.admin.ch/dam/e...infuhr.pdf
Ansonsten kann ich mich Waldorf nur anschließen sich ggfs an einen Verband zu wenden. Ich habe auch gute Erfahrungen gemacht, solche Spezialfragen mit HZA zu klären. Wichtig ist, dass du denen eine Variante vorschlägst und nicht nur sagst "sagst mir die Lsg". Mein HZA war in solchen Fällen sehr hilfsbereit.
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