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DDP Lieferung nach Indien ratsam
INCOTERMS: Klarheit und Transparenz im internationalen Handel durch die richtige Anwendung der INCOTERMS 2020. Unser INCOTERMS Forum klärt Fragen wie, wann sollten Incoterms verwendet werden?
Wie wähle ich die richtigen Incoterms für mein internationales Handelsgeschäft aus?
Welche Rechte und Pflichten haben Käufer und Verkäufer gemäß den Incoterms?
Wie vermeide ich Missverständnisse und Streitigkeiten bei der Anwendung von Incoterms?
Wie werden Incoterms bei der Zollabfertigung berücksichtigt?
Tweety1977 |
Geschrieben am 22 August 2018
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Dabei seit 28 Dezember 2017 14 Beiträge
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Hallo liebe Leute,
wir nehmen derzeit an einer Ausschreibung in Indien Teil, bei der als Versandbedingung DDP gefordert ist.
Ich für meinen Teil habe da ziemlich große Bedenken und Sorge, dass da Kosten auf uns zu kommen, die wir so vorher nicht auf dem Schirm hatten.
Würdet Ihr aus Eurer Erfahrung generell eher von DDP abraten (ich würde eher zu DAP oder DAT tendieren)?
Allerdings hat man ja bei Ausschreibungen meistens nicht wirklich so die Wahl, deshalb stellt sich mir auch noch die Frage wie man Zoll und Steuern seriös im Vorfeld ermitteln kann?
Danke im Voraus für ein paar Tipps.
Viele Grüße
Tweety
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CARGOFORUM PARTNER
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waldorf |
Geschrieben am 22 August 2018
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Dabei seit 23 Juli 2007 1705 Beiträge
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Tweety1977 wrote: |
.....deshalb stellt sich mir auch noch die Frage wie man Zoll und Steuern seriös im Vorfeld ermitteln kann?
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Die Berechnung der Abgaben ist nicht das größte Problem, die Zolltarife stehen im Web zur Verfügung.
Die wichtigste Fragen:
1. darfst du als Nicht-Inder dort überhaupt eine Zollanmeldung angeben - in den meisten Ländern geht das nämlich gar nicht ?
2. wenn ja, wie bekommt man die (neu eingeführte) Umsatzsteuer (GST) zurück ?
3. wie hoch ist das Risiko, dass Ware nicht bzw. nicht schnell genug abgefertigt wird (soll dort schon mal vorkommen) und du nicht termingerecht liefern kannst ?
Einkäufer verlangen gerne DDP, weil sie dann Inlands- und Einfuhrpreise am einfachsten vergleichen können.
DDP ist aber aus Sicht des Verkäufers aus den o.g. Gründen echt schlecht.
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McElrond |
Geschrieben am 22 August 2018
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Dabei seit 20 Februar 2018 73 Beiträge
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waldorf wrote: |
Tweety1977 wrote: |
.....deshalb stellt sich mir auch noch die Frage wie man Zoll und Steuern seriös im Vorfeld ermitteln kann?
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Einkäufer verlangen gerne DDP, weil sie dann Inlands- und Einfuhrpreise am einfachsten vergleichen können.
DDP ist aber aus Sicht des Verkäufers aus den o.g. Gründen echt schlecht. |
Und nicht zu vergessen: Der Empfänger hat keinerlei finanzielles Risiko für Lagergelder, Zollbeschau etc. etc. etc.
Aus meiner Sicht hohes Risiko, dass sich i.d.R. nicht lohnt. DAP mit Vorbehalt ("sonstige Kosten, die im Vorfeld nicht bekannt sind oder nicht von uns verschuldet werden laut Auslage.") wäre meiner persönliche Empfehlung.
Cheers
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Chev |
Geschrieben am 22 August 2018
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Dabei seit 10 April 2009 1477 Beiträge
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Auf die Risiken bei DDP wurde ja bereits oben hingewiesen.
Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass der Incoterm DDP nach Indien grundsätzlich möglich ist.
Im Bereich KEP stellt er allerdings oft ein Problem dar (Verzögerungen).
Bei Luft- & Seefrachten können größere Spediteure über ihre Niederlassungen vor Ort die Zollabwicklung in der Regel gut gewährleisten und Fragen dieses auch im Vorfeld (vor Versand) dort an, um das Risiko von Verzögerungen zu minimieren.
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Ranger55 |
Geschrieben am 23 August 2018
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Dabei seit 18 Juni 2018 18 Beiträge
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Incoterms DDP ist aus meiner Sicht nur bei Mustern oder wichtigen Unterlagen sinnvoll, alles andere ist sehr gefährlich, da keine saubere Kalkulation gemacht werden kann. DDP stellt für den Verkäufer die Maximalverpflichtung gemäss Incoterms dar.
Du schreibst von einer Ausschreibung, somit vermute ich, dass es sich um eine grössere Sachen handelt.
Bei DDP kommen das Handling, allfällige Zölle und sicherlich die Steuer plus Nachtransport zum genannten Lieferort dazu.
Diese Kosten kann man vom Ausland nur sehr schlecht kontrollieren. Zusätzlich wurde schon geschrieben, kann man die geschuldeten Einfuhrsteuern, welche vom Verkäufer als Pflichten bezahlt werden muss, nicht mehr zurückfordern. Es sei denn, ihr seid in Indien steuerlich registriert etc. Dürfte in diesem Land noch ein separates Thema darstellen.
In unserer Firma wird die Incoterms Klausel DDP auf meine Instruktion nur sehr restriktiv angewendet. Bei Exporten ab Europa nach Indien kommen bei uns je nach Transportart nur
FCA (beste Variante für Verkäufer, da Minimalverpflichtung)
CPT (Gefahrenübergang beachten)
CIP/CIP (Gefahrenübergang beachten, aber inklusive Versicherung von Seiten Verkäufer)
zur Verwendung.
Das Handling, Einfuhrzoll-/-steuern sind Sache des Importeurs / Distributors, welche die Möglichkeit hat die Vorsteuer wieder geltend zu machen. Zusätzlich kann der Distributor andere Raten (meistens bessere) auf dem Nachtransport zum Lieferort herausholen.
Hoffe, dies hilft
Gruss
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Chev |
Geschrieben am 23 August 2018
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Dabei seit 10 April 2009 1477 Beiträge
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DAP wäre auch noch denkbar, um das komplette Verzollungsthema dem Kunden zu überlassen, während der Transport inkl. Nachlauf vom Verkäufer getragen wird.
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