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Incoterm CPT für Luftfracht nach Indien bis Werk


INCOTERMS: Klarheit und Transparenz im internationalen Handel durch die richtige Anwendung der INCOTERMS 2020. Unser INCOTERMS Forum klärt Fragen wie, wann sollten Incoterms verwendet werden? Wie wähle ich die richtigen Incoterms für mein internationales Handelsgeschäft aus? Welche Rechte und Pflichten haben Käufer und Verkäufer gemäß den Incoterms? Wie vermeide ich Missverständnisse und Streitigkeiten bei der Anwendung von Incoterms? Wie werden Incoterms bei der Zollabfertigung berücksichtigt?


NargilemSmoka Geschrieben am 25 Juni 2021



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6 Beiträge
Moin zusammen,

es ist lange her, dass ich aus der Spedition in die Industrie gewechselt bin; vielleicht bin ich eingerostet; daher bitte ich hier um Eure Einschätzung.

Wir haben E-Teile nach Indien. Da wir dem Kunden gerne den Transport bis ins Werk organisieren wollen, aber keinerlei Verantwortung dafür tragen wollen, haben wir vereinbart : CPT Indien ( bis zum Werk des Kunden )

Nun sagen mir einschlägige Luftfrächter, dass das so nicht ginge; da müsse ich DAP buchen ?! CPT heisst in der Luftfracht nur bis Flughafen. So sei das in der Luftfracht.

Liebe Leute bitte sagt mir, wo mein Denkfehler ist.. ich komm nicht drauf. Andersherum meine Frage : Wenn ich meinem Kunden gerne den oben genannten Service bieten möchte, was muss ich dann bestellen ?

Danke Euch !

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Chev Geschrieben am 25 Juni 2021



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CPT kann natürlich bis zu jedem benannten Ort angewendet werden.
CPT ist aber in der Praxis gebräuchlich bis zum genannten Flughafen. Für "Door-to-Door"-Lieferungen passt in der Tat DAP besser.

Wo genau soll die Ware in Indien hingehen?

Crosslog Geschrieben am 28 Juni 2021



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Der Unterschied liegt im Gefahrenübergang.

Gemäss Incoterms ist der Gefahrenübergang den D-Klauseln beim benannten Bestimmungsort.
Bei DAP inländischer indischer Lieferort liegt somit das Risiko inklusive des nationalen Nachlauf-Transports in Indien beim Verkäufer.
Bei CPT ist der Gefahrenübergang bei der Übergabe am Abgangsort an den ersten Frachtführer. Das Transportrisiko und ggfs. dessen Absicherung durch Eindeckung einer Transportversicherung läge somit beim Käufer.

Wenn ich den ersten Post des TE richtig interpretiere, ist genau dies beabsichtigt.

Chev Geschrieben am 28 Juni 2021



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Die Problematik ist doch relativ genau beschrieben. Vom Thema "Gefahrenübergang" war meiner Meinung nach nicht die Rede - auch, wenn es natürlich korrekt ist, dass die beiden Klauseln unterschiedliche Gefahrenübergänge haben.
Das Problem liegt aber allerdings darin, dass der Spediteur die Klausel CPT "benannter Ort" verweigert, wenn der benannte Ort kein Flughafen ist (siehe Beschreibung)... Darum zunächst meine Gegenfrage, wohin überhaupt geliefert werden soll, Indien ist ja nicht gerade klein...

NargilemSmoka Geschrieben am 29 Juni 2021



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6 Beiträge
Hallo,

Danke für Eure Antworten. Das Problem ist genau die Mischung aus Euren beiden Antworten. Die Luftfrächter sagen mir, in der Luftfracht heisst CPT IMMER Flughafen und ich möchte aber das die Gefahr bei der Abholung auf dem Käufer übergeht; Die Ware aber trotzdem bis ins Werk geliefert wird.

Das Werk liegt 250 KM von Delhi weg. EIngangsflughafen ist auch Delhi.

Ich verstehe die Argumentation der Spediteure nicht.

Gruß

HunkyDory Geschrieben am 29 Juni 2021



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Wer übernimmt eigentlich die Verzollung in Indien?

Crosslog Geschrieben am 03 Juli 2021



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13 Beiträge
Das "Problem" sind die unterschiedlichen Vertragsebenen.
Der Sped. sieht es mal häufig nur auf Ebene Speditions-/Frachtvertrag und den Definitionen in seiner Organisation u. Prozesskette.
Für ihn ist CPT frei Empfangs-(flug)hafen und nicht inländischer Bestimmungsort, das ist für ihn DAP.

Wenn man den Knoten pragmatisch lösen will, wird man beim Sped. "DAP indischer Empfangsort" buchen müssen und mit dem Käufer auf Kaufvertragsebene klar "CPT indischer Empfangsort" mit Risikoübergang gem. Incoterms abschliessen.
Die Frage "wer verzollt" ist berechtigt, da bei Einschaltung eines vom Käufer/Importeur beauftragten Zollagenten bei CPT Empfangsort Indien in der Prozesskette ein nicht vorab kalkulierbares Prozess- und Kostenrisiko lauert.

Chev Geschrieben am 04 Juli 2021



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Zitieren::

Wenn man den Knoten pragmatisch lösen will, wird man beim Sped. "DAP indischer Empfangsort" buchen müssen und mit dem Käufer auf Kaufvertragsebene klar "CPT indischer Empfangsort" mit Risikoübergang gem. Incoterms abschliessen.

Wird aber schwierig, das mit einem Inder auszuhandeln. Indien gehört zu den Ländern, in denen sowieso schon z. T. Incoterms anders verstanden und nicht immer sauber definiert werden. Da solch eine Krux einzubauen, halte ich für nicht zielführend.

Dann würde ich auf DAP gehen + eine Transportversicherung abschließen + die Kosten dafür dem Inder in Rechnung stellen. Oder im Preis mit einbauen.
Dann wären alle Beteiligten sicherlich zufrieden.

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