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Fiata Bill of Lading


Schifffahrt und Seefracht: Erfahrungsaustausch, Tipps und Tricks für Import und Export. Unser Forum Schifffahrt und Seefracht behandelt Fragen wie, wie kann ich als Unternehmer den Transport per Schifffahrt und Seefracht organisieren und optimieren? Welche Faktoren beeinflussen den Preis für den Transport per Schifffahrt und Seefracht und wie kann ich die Kosten minimieren? Welche Risiken gibt es bei der Schifffahrt und Seefracht? Welche Möglichkeiten gibt es, den Transport per Schiff zu beschleunigen? Wie entwicklen sich die Seefrachtraten? Wie staue ich einen Container und optimiere die Beladung?


Jule68 Geschrieben am 15 März 2023



Dabei seit
29 Januar 2022
26 Beiträge
Ich verstehe es nicht ganz. Es heißt Multimodal, d h mehrere Verkehrsträger. Aber wenn ein Shipper z. B. In München ist und die Sendung per Bahnvorlauf zum Hamburger Hafen geht, um dann aufs Schiff zu kommen, wird doch nicht automatisch ein Fiata B/L ausgestellt. Ich habe immer ein House BL als shipper bekommen und es sind ja immer zwei Verkehrsträger.

Kann mir jemand sagen, wann ein Fiata ausgestellt wird und wann ein House b/ l über den reinen Seetransport? Und steht nicht auch um House BL dann als Ladeort München ?

Oder aber bei einer DAP Sendung auch neben den Port of discharge auch noch der place of Final destination?

Hat Fiata evtl. auch etwas mit der Haftung zu tun? Nach welchem Recht haftet man wenn z. B. etwas während dem Vorlauf passiert?
Wer kann es mir erklären?
Danke

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Summertime Geschrieben am 17 März 2023



Dabei seit
05 Juli 2019
28 Beiträge
Hier ist eine offizielle Beschreibung zum FBL Negotiable FIATA Multimodal Transport Bill of Lading:

Das FIATA Multimodal Transport Bill of Lading (FBL) ist ein Frachtführer-Dokument, das von der FIATA für die Benützung durch Spediteure entwickelt wurde, welche als Multimodal Transport Operator (MTO) tätig sind. Das FBL kann auch als Seekonnossement ausgestellt werden.

Das Dokument ist begebbar, sofern es nicht mit dem Aufdruck "non-negotiable" versehen ist. Es wurde von der Internationalen Handelskammer (ICC) als in Übereinstimmung mit den UNCTAD/ICC Rules for Multimodal Transport Documents stehend anerkannt, welche die ICC in ihrer Broschüre No. 481 veröffentlicht hat. Deshalb trägt das FBL nebst dem Emblem des nationalen Spediteurverbandes auch das Symbol der ICC.

Im Weiteren wird das Negotiable FIATA Multi­ modal Transport Bill of Lading im «Guide for Documentary Credit Operations for the Uniform Customs and Practice for Documentary Credits (UPC 500)» der ICC (Publikation No. 515) als ein akzeptiertes Spediteur-Transportdokument aufgeführt.

Ein Spediteur, der als Multimodal Transport Operator (MTO) oder Seefrachtführer ein FBL ausstellt, ist für die Durchführung des Transportes verantwortlich. Er übernimmt nicht nur die Verantwortung für die Auslieferung des Gutes an Bestimmung, sondern auch für die von ihm zur Durchführung des gesamten Transportes eingesetzten Transportunternehmen und Drittbeteiligten.

Mit Ausstellung des FBL übernimmt der Spediteur eine Grundhaftung in Höhe von SZR 666.67 pro Packstück oder Verpackungseinheit bzw. SZR 2 pro Kilogramm Bruttogewicht (was immer höher ist) für verlorengegangenes oder beschädigtes Gut (Art. 8.3 der FBL-Bedingungen) oder, wenn ein multimodaler Transport keinen See- oder Binnenschifftransport umfasst, in Höhe von SZR 8.33 pro Kilogramm Bruttogewicht (Art. 8.5 der FBL-Bedingungen). Können bei einem multimodalen Transport Verlust oder Beschädigung einer bestimmten Teilstrecke zugeordnet werden, richtet sich der Haftungsumfang des Spediteurs nach dem auf dieser Teilstrecke anzuwendenden nationalen oder internationalen Recht (Art. 8.6a der FBL-Bedingungen).

Bei der Ausstellung eines FBL muss sich der Spediteur vergewissern, dass:
1. er die bezeichnete Sendung übernommen hat und ihm das alleinige Verfügungsrecht über die bezeichnete Sendung zusteht;
2. sich die Sendung in äußerlich gutem Zustand befindet;
3. die Angaben auf dem Dokument mit dem erteilten Auftrag übereinstimmen;
4. die Frage der Transportversicherung mit dem Absender geklärt wurde;
5. ausdrücklich angegeben ist, ob ein oder mehrere Originale ausgestellt wurden.

Spediteure, die FBL's ausstellen, müssen ihre daraus entstehende Haftung in Übereinstimmung mit den FBL Bestimmungen versichern.

Jule68 Geschrieben am 17 März 2023



Dabei seit
29 Januar 2022
26 Beiträge
Danke, aber leider bin ich noch nicht schlauer.
Wann stellt man denn nun ein FBL aus?

Chev Geschrieben am 18 März 2023



Dabei seit
10 April 2009
1477 Beiträge
FBL's kommen meiner Meinung nach äußerst selten zum Einsatz. Ich kenne keine aus der Praxis relevanten Fälle, bei denen ein FBL ausgestellt wurde bzw. notwendig war. Es ist ein spezielles Dokument. Ländervorgaben (z. B. Iran) können ausschlaggebend sein, jedoch haben wir keine Lieferungen in den Iran.

Ein paar Infos / Zusatzinfos finden sich ggf. hier:
https://www.condor.co.at/news/fiata-spediteursdokumente/

Summertime Geschrieben am 20 März 2023



Dabei seit
05 Juli 2019
28 Beiträge
Äußerst selten zum Einsatz ist offenbar, wie so vieles im Leben relativ, wie man dem verlinkten Text entnehmen kann ("Millionen von Exemplaren des FIATA FCR, FIATA FCT, FBL und FWR wurden gedruckt"). Warum wohl hat die ICC der Verwendung ihres Logos zugestimmt, wenn es so irrelevant und selten zum Einsatz kommen würde? Die Nutzung des Dokuments hat auch nichts mit Ländervorschriften o.ä. zu tun. Immer wieder interessant festzustellen, wie Sachen einfach negiert werden, nur weil man sie selber nicht nutzt oder schlicht keine Ahnung davon hat..........

Chev Geschrieben am 20 März 2023



Dabei seit
10 April 2009
1477 Beiträge
Naja, Sie kennen mich nicht und ich kenne Sie nicht.
Von daher bleibe ich bei meiner Aussage, dass ich selbst in sehr vielen Jahren Tätigkeit im Export-Bereich niemals ein FBL zu Gesicht bekommen habe - und genauso habe ich es auch geschrieben. Die Fähigkeit, korrekt zu Lesen würde das Verdrehen von Aussagen ersetzen - von "Irrelevanz", wie Sie behaupten, hat auch niemand gesprochen. Daher würde ich dringend raten, die Kommentare etwas genauer zu lesen und den Stil und die Art der Kommunikation in einem Forum entsprechend anzupassen.

WiMa Geschrieben am 21 März 2023



Dabei seit
08 Oktober 2009
206 Beiträge
Das FIATA combined Bill of Lading kommt hauptsächlich dann zum Tragen, wenn es ein L/C verlangt.
Wobei ein L/C, im Vergleich zu früher, schon ein ziemlich seltenes Ding ist.

Warum wird das FB/L, wenn es nicht vom L/C verlangt wird, (fast) nicht verwendet? Bei Verwendung des
FB/L's sind Zahlungen an den nationalen Spediteursverband fällig.

Das FB/L übernimmt immer die Funktion eines House B/L's. Wobei das HB/L auch ein selbstgestricktes Formular sein
kann. Das selgstgestrickte Formular kostet hingegen nichts.

So weit mir bekannt (ich kenne nicht die Bestimmungen aller nationalen Spediteursverände), ist beim FB/L eine
Versicherung zwingend notwendig, während beim selbstgestrickten Formular kann man entweder auf die Versicherung überhaupt verzichten (irgnorieren wir das Risiko, muss jeder für sich selbst entscheider) oder in die Spediteurshaftpflichtversicherung inkludieren.

Um den Streit zu schlichten: Wenn jemand kein L/C im Alltag benutzt, wird er mit dem FB/L (fast) nicht in Kontakt kommen.

Summertime Geschrieben am 21 März 2023



Dabei seit
05 Juli 2019
28 Beiträge
Ihre Aussage ("Ich kenne keine aus der Praxis relevanten Fälle, bei denen ein FBL ausgestellt wurde bzw. notwendig war." und "Ich selbst habe in sehr vielen Jahren Tätigkeit im Export-Bereich niemals ein FBL zu Gesicht bekommen") sprechen für sich und bestätigen meine Aussagen eindrucksvoll. Wer Zweifel hat, kann ja im Duden die Antonyme für "relevant" und "notwendig" nachlesen.

Und was den Stil und die Art der Kommunikation angeht, so sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen und von Bewertungen zu Sachverhalten, von denen Sie nach eigenem Bekunden keine Ahnung haben, einfach Abstand nehmen. Keine Ahnung von etwas zu haben, ist überhaupt keine Problem. Aber wenn man meint, sich zu Spielregeln äußern zu müssen, man das Spiel aber selbst überhaupt nicht spielt, dann muss man wohl oder übel mit kritischen Kommentaren leben.

Und damit hat sich dieser Thread für mich erledigt.

Chev Geschrieben am 21 März 2023



Dabei seit
10 April 2009
1477 Beiträge
@Summertime:
Sie können weiter persönlich werden, jedoch bleibe ich bei meiner (sachlichen) Aussage - welche klar und deutlich als Einschätzung formuliert war (wie ich Ihnen bereits geantwortet hatte - lesen Sie bitte den Text genauer). Diese spiegelte den eigenen Erfahrungswert wieder.
Wenn Sie es so genau wissen / hätten wissen können, dann hätten Sie mit ein paar einfachen Worten/Sätzen der Fragestellerin ein paar praxisrelevante Informationen geben können - nachdem Sie lediglich Definitionen angegeben haben, welche zudem im Internet für jeden einsehbar sind, war der Fragestellerin (wie oben ersichtlich) noch nicht geholfen. Aus diesem Grund habe ich eine Einschätzung abgegeben, welche - wenn Sie es besser wissen - sachlich begründet hätte korrigiert/ergänzt werden können, stattdessen sind Sie persönlich geworden, obwohl Ihnen niemand etwas getan hat.
Darum bekräftige ich erneut das, was ich gesagt habe. Aus meiner eigenen täglichen Arbeit (u. a. auch Bankengeschäfte wie L/C's mit diversen Ländern) habe ich in vielen Jahren noch kein FBL gesehen. Wenn Sie das damit assoziieren, dass ich keine Ahnung hätte und dass ich die Existenz eines FBL generell abgeschrieben hätte, dann liegt denke ich ein Missverständnis vor.

Ich hoffe auf angenehme und konstruktive Kommunikation in ggf. weiteren Beiträgen. Zu diesem Beitrag ist es ebenfalls mein letzter Kommentar.

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