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Fragen zum VFW...


Christian_AHS Geschrieben am 11 April 2007



Dabei seit
23 März 2007
18 Beiträge
Mahlzeit!

Bin jetzt schon zwei h am stöbern, aber irgendwie finde ich nicht die richtigen Antworten auf meine Fragen...

Habe meine Spedi-Lehre vor rund 12 Jahren absolviert und mangels Geld/Motivation bisher nie an den VFW rangetraut.

"Damals" hieß es, in BaWü wäre die Durchfallquote bei 65% und Fächer wie Buchhaltung waren mein Graus, weil zu trocken...


Wie ist das nun? Drei Monate Vollzeitschule oder zwei Jahre Abendschule?


Da ich momentan weder das Geld dafür noch die nötige Zeit übrig habe, bin ich am überlegen ob ich mir nicht mal das Lernmaterial besorgen und auf eigene Faust lernen soll. Wenns was bringt, kann ich mich ja immer noch die nächsten 2-3 Jahre einschreiben lassen...

Ein Bekannter von mir macht mit 41 erst seinen Metallbaumeister...
Da bin ich mit meinen knappen 33 ja noch gut dabei.

Zumal mein derzeitiger Job den VFW nicht benötigt und ich eigentlich ganz
zufrieden bin... Dort wo ich arbeite, zählt mehr die Erfahrung als ein Stück Papier... wenn mann die "richtigen" Leute kennt... nur wäre es vielleicht noch ein Berufsziel, den VFW doch mal zu machen...

Wie seht Ihr das?

Grüße,
Chris

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Another_Sky Geschrieben am 11 April 2007



Dabei seit
11 Februar 2007
70 Beiträge
Hallo Chris,

ich habe vor ein paar Wochen mit meinem Vfw begonnen. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht, was er mir in der Zukunft bringen wird. Aber er erweitert meine Möglichkeiten und das ist in meinen Augen ein wichtiger Punkt.

Was das Alter betrifft.... Nun ja, ich bin 31 und nicht der Älteste in unserem Kurs. Sich weiterbilden zu wollen ist nie verkehrt. Egal in welchem Alter.

Nur stelle ich mir die Frage, was ich in den Jahren, in denen ich die Fortbildung herauszögere, hätte erreichen können. Also, wie sich meine Karriere in den nächsten Jahren mit und ohne Vfw weiter entwickeln würde. (Ich glaube in der Verkehrswirtschaft redet man hier von Mitfall und Ohnefall, oder?)

Da ich meine Chancen mit Vfw höher einschätze, habe ich mich zu diesem Schritt entschieden. Zumal die Förderung durch den Staat mit 30,5% einem die Entscheidung einfacher macht.

Schöne Grüße

Ich vergaß deine Frage nach Vollzeit oder Nebenberuflich. Tja, da gibt es kein Patentrezept. Da muss sich wohl jeder die eigenen Vor- und Nachteile raussuchen.

MagNet-99 Geschrieben am 11 April 2007



Dabei seit
16 Juni 2006
2708 Beiträge
Mahlzeit Chris,

also eines ist ganz sicher:

Der VFW kostet erstens Geld, nämlich wenn Du keinen Sponsor hast Deines und zweitens kostet er Zeit. Die Chance zu bestehen wenn Du Dich richtig reinkniest ist sehr hoch. Die Chance es nicht zu schaffen wenn Du es halbherzig angehst oder über die Distanz schlapp machst ist ebenso hoch.

33 ist kein Alter, ich war selber 33 als ich den VFW begonnen habe und ich denke das Alter ist uninteressant. Eher spannend war das ich recht lange aus der Schule raus war und mich wieder ans schulische 'Lernen' gewöhnen musste.

Selbststudium hätte ich niemals gepackt. Leute die oft im Unterricht gefehlt haben sind alle gnadenlos durchgefallen........

Jemanden der den VFW im Fernstudium erfolgreich gemeistert hat kenne ich nicht.

Wir haben Lerngruppen gebildet und dann einzeln aber auch gemeinsam gelernt.

So, aber entscheidend ist ja eigentlich warum Du persönlich den VFW machen möchtest. Wenn Du es Dir selbst beweisen willst oder meinst dadurch befördert zu werden oder einen besseren Einblick in Dein Arbeitsfeld zu bekommen oder Dich auf lukrativere Jobs bewerben willst, dann nur zu.

Wenn Du im Job zufrieden bist und Dich eigentlich gar nicht verändern möchtest.......dann würde ich nochmal gewaltig nachdenken.......

Gruss
MagNet-99

mickineuss Geschrieben am 11 April 2007



Dabei seit
13 Juli 2005
123 Beiträge
Hallo Chris,

ich kann mich da im Großen und Ganzen MagNet anschließen. Ich habe mit 37 angefangen und mit 38 bestanden. War allerdings jede Menge Arbeit, denn ich hatte das Gefühl, dass es doch nicht mehr soooo einfach ist zu lernen wie früher.
Mein größter Ansporn war, dass viele meinten ich würde es nicht packen. Das wollte ich natürlich unter Beweis stellen. Desweiteren hatte ich mich auch immer über die Durchfallquoten gewundert, sodass ich mir sagte: Probier es, sonst weißte nicht, ob es wirklich sooo schwer ist.

Aber eins kann ich auf jeden Fall sagen. Ich habe einige nette Leute kennengelernt und es hat viel Spass gemacht.
Beruflich erfolgt die Annerkennung(oder auch nicht) und i.d.R. auch mehr Geld(Jobwechsel).
Bei mir war es so, dass bei jeder Bewerbung auf Anhieb ein Vorstellungsgespräch kam. Gut, muss man nicht verallgemeinern, ab die Chancen steigen emenz an.

Zum Tehma Kosten kann ich es nur so sagen: Der Vfw trägt sich fast von selbst. Kilometergeld, bei den Lerngruppen in voller Höhe, Schule zur Hälfte und den Meisterbafög.
Auch wenn es dies nicht gäbe, würde ich es auf jeden Fall machen. Die Kohle holst du im Laufe der Jahre garantiert wieder rein.

Gruß
Mickineuss

Michael Geschrieben am 11 April 2007



Dabei seit
24 Februar 2005
674 Beiträge
Moin Chris,

Christian_AHS wrote:
Da ich momentan weder das Geld dafür noch die nötige Zeit übrig habe, bin ich am überlegen ob ich mir nicht mal das Lernmaterial besorgen und auf eigene Faust lernen soll. Wenns was bringt, kann ich mich ja immer noch die nächsten 2-3 Jahre einschreiben lassen...

Wenn Du Dir völlig unsicher bist, ob Du den Verkehrsfachwirt machen willst, kannst Du natürlich so anfangen und einfach ein bißchen auf eigene Faust lernen. Findest Du Geschmack daran, kannst Du die Fortbildung dann später noch machen.

Ich kann jedem, der sich weiterbilden will, nur raten, es auch zu tun. Natürlich kostet so eine Fortbildung einiges an Zeit und natürlich auch Geld, beides ist aber gut investiert, auch wenn ich nicht der Meinung bin, daß eine Fortbildung zum Verkehrsfachwirt mit erfolgreich abgelegter Prüfung automatisch zu mehr Geld und/oder einer neuen (besseren) Stelle führt. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt werden aber sicherlich nicht schlechter, wenn auch die Gefahr besteht, daß potentielle Arbeitgeber davon ausgehen, daß gut ausgebildete Arbeitnehmer im Zweifel teurer sind. Und nicht immer wird ein Verkehrsfachwirt benötigt, oft reicht auch ein gut ausgebildeter Arbeitnehmer mit den nötigen fachlichen Qualifikationen und Berufspraxis. Da muß man als Bewerber in einem möglichen Vorstellungsgespräch dann ggf. abwägen, was einem wichtiger ist.

Fortbildungen zeugen aber auch von Motivation und im Allgemeinen sehen Arbeitgeber es ganz gerne, wenn man sich selber weiterbildet und Zusatzqualifikationen erwirbt.

Christian_AHS wrote:
Wie ist das nun? Drei Monate Vollzeitschule oder zwei Jahre Abendschule?

Da gilt es abzuwägen. Für Berufstätige bietet sich die berufsbegleitende Fortbildung an. Vielleicht wird man vom Arbeitgeber für den Vollzeitkurs freigestellt. Möglich ist sowas, und wenn der Arbeitgeber einen Nutzen für sich sieht, kann es durchaus klappen. - Für Arbeitssuchende können sich durch eine Fortbildung die Aussichten auf eine Stelle verbessern. Vielleicht beteiligt sich die Bundesagentur für Arbeit dann auch an den Kosten. Andererseits besteht die Gefahr, daß einem das Arbeitslosengeld gekürzt oder gar gestrichen wird, weil man, nimmt man Vollzeit an einer Fortbildung teil, dem Arbeitsmarkt logischerweise in der Zeit nicht zur Verfügung stehen kann. Da gilt es im Einzelfall abzuwägen.

Du hattest ja allerdings bereits geschrieben, daß in Deinem Fall die Fortbildung für die Arbeit nicht nötig ist und Du ganz zufrieden bist. Du mußt Dir also die Frage stellen, ob Du "für immer" in der Position bleiben willst, in der Du jetzt bist (vielleicht kommst Du auch so im jetzigen Unternehmen weiter), oder ob Du Dir durch die Fortbildung zum Verkehrsfachwirt Chancen für eine Veränderung ausrechnest. Und natürlich solltest Du Dich auch unabhängig vom beruflichen Fortkommen fragen, ob Du eine Fortbildung machen willst, um persönlich weiterzukommen, ganz unabhängig davon, ob Du beruflich etwas davon hast.

Du lernst allerdings während der Fortbildung auch sehr viel, einiges davon wirst Du sicherlich auch im Berufsalltag gebrauchen können.

mickineuss wrote:
Zum Tehma Kosten kann ich es nur so sagen: Der Vfw trägt sich fast von selbst. Kilometergeld, bei den Lerngruppen in voller Höhe, Schule zur Hälfte und den Meisterbafög.

Das halte ich für etwas übertrieben. Meisterbafög kann beantragt werden. Bei berufsbegleitenden Lehrgängen besteht dieser sog. Maßnahmebeitrag zu 30,5% aus einem Zuschuß, der "Rest", mit 69,5% also der bei weitem größere Teil, werden als zinsgünstiges Darlehen gewährt (bis zu max. 6 Jahre sind zinsfrei).

Bei Vollzeitlehrgängen wird auf Antrag ein sog. Unterhaltsbeitrag gezahlt. Die Höhe ist abhängig vom Familienstand und ggf. vorhandenen Kindern.

Das Kilometergeld wird ja lediglich auf die Steuerschuld angerechnet. Aber auch auf diesem Weg kann man finanziell natürlich entlastet werden. Die Lehrgangskosten sind damit aber bei weitem nicht gedeckt. - Die Lehrgangskosten können natürlich, wenn man kein Meisterbafög beantragt, auch ganz normal als Fortbildungskosten steuerlich geltend gemacht werden.

Meisterbafög beantragen und der Meinung sein, damit ist die Fortbildung bezahlt, funktioniert nicht - immerhin ist der Darlehensteil ja später auch wieder zurückzuzahlen. Wenn man die Kosten für die Fortbildung aber (ob mit oder ohne Meisterbafög) schultern kann, ist das Geld meiner Meinung nach gut angelegt.

Gruß,
Michael

Christian_AHS Geschrieben am 12 April 2007



Dabei seit
23 März 2007
18 Beiträge
Mahlzeit Frachtler!

Eure Meinungen spiegeln im Grunde alle meine bisherigen Gedanken wider.
Ich denke, den VFW benötige ich nur in wenigen Firmen in meiner Branche,
ansonsten jedoch mehr in der verladenden Wirtschaft.

Mein bisheriger Stationsleiter hat gekündigt und ich bin der nachfolgend
dienstälteste, wenn auch als derzeit eine one-man-show darstellend.

Kollegen werden gesucht und sind schon in der Auswahlrunde.


Was auf meiner Visitenkarte steht ist mir egal, die Kohle muss stimmen.
Arbeitsatmosphäre ist natürlich nicht zu unterschätzen. Und selbige ist/war
bisher erste Sahne.

Benötigen für den Job tue ich den VFW nicht. Lohnt sich nicht wirklich.
Wäre eher eine (wenn auch derzeit halbherzig durchdachte) Bestätigung
für mich. Karrieregeil war ich noch nie. Das Klima war/ist mir wichtiger.

Und wenn ich daran denke, wie schwer schon das lernen bei meiner
Grundausbildung beim Bund war... ist schon über 12 Jahre her und ich
bin damals ständig eingepennt... genauso wie beim DGR-Lehrgang vor
zig Jahren...

Mal sehen, vielleicht kann ich mich mal durchringen, bisher aber nicht wirklich.
Eure Meinungen bestätigen mir meine Gedanken im großen und ganzen.


Und wie schon erwähnt... gerade der Bereich Luftfracht ist ein "Hurenbusiness".
Jeder machts mit jedem, wenn die Kohle stimmt.
Jobs gehen i.d.R. unter der Hand, die "richtig guten" zumindest.
Vorrausgesetzt, man kennt seine Pappenheimer - und selbige sind
auch willig zu wechseln...

Gruss,
Chris

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