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No frills Konzepte in der Logistik


Supply Chain Management SCM: Diskussionen, Lösungen und Best Practices für eine effektive Lieferkette. Unser Forum Supply Chain Management SCM behandelt Fragen wie, wie können Unternehmen ihre Lieferkette effektiver gestalten? Welche Rolle spielt SCM bei der Verbesserung der Kundenzufriedenheit und -loyalität? Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung von SCM? Was sind die wichtigsten Best Practices für ein erfolgreiches SCM?


MagNet-99 Geschrieben am 21 August 2006



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Hallo Zusammen,
neben der Anstrengung vieler Unternehmen nach Kostenführerschaft gibt es das sogenannte 'No frills' (= kein Schnickschnack) Konzept. Es wird eine Dienstleistung oder ein Produkt angeboten das günstiger als marktüblich ist, aber auch nur die Eigenschaften besitzt, die das Produkt haben muss um für seinen ursprünglichen Einsatzzweck noch genutzt werden zu können. Halt ohne überflüssigen Schnickschnack.
Beispiele sind Billig-Fluggesellschaften oder Billig-Supermarktketten.

Wo könnt Ihr Euch 'No frills'-Konzepte im Logistikbereich vorstellen ?

Jetzt bin ich gespannt wie ein Flitzebogen ;-)
MagNet-99

P.S. Habe übrigens mit meinem Handy noch nie fotografiert...

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michaelm Geschrieben am 22 August 2006



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Zitieren::
P.S. Habe übrigens mit meinem Handy noch nie fotografiert...
Simyo ist z. B. in Sachen Mobilfunktarife ein solcher Fall...

In der Logistik bin ich beim einfachen TUL-Vorgang und sehe hier ein Transportangebot von A nach B ohne eine Zusatzleistung wie Laufzeitgarantie etc. zum Fixpreis.

floary Geschrieben am 13 September 2006



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Ich kann mir "No frills" bei der Sammelgutverteilung vorstellen, beispielsweise wird der Entladebericht für die Eingangssendungen im Umschlagslager nicht per DFÜ, sondern nur per Fax an den Auftraggeber abgeschickt. Dieses no frill kann aber auch andere Ursachen haben, zum Beispiel bei nicht sehr häufigen Ladungsaufkommen wird auf eine elektronische Übermittlung verzichtet.

mfg

floary

eddie Geschrieben am 13 September 2006



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Selbstanliefer und -abholer, d.h. auf Vor- und Nachlauf wird verzichtet!
Weniger geht eigentlich nicht...

Stefan1531 Geschrieben am 13 September 2006



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495 Beiträge
Im LKW-Verkehr könnte ich mir ein No-Frills Angebot so vorstellen:

1. Kunde schickt Auftrag mit allen nötigen Angaben
2. Auftrag wird per Rückmail oder -fax nur mit Vermerk "ok" bestätigt
3. keine Lade- oder Entladebestätigung des Spediteurs
4. Rechnungsstellung

Im Umzugsgeschäft (aus dem ich ürsprünglich komme) ist sind No-Frills Angebote ebenfalls schon lange üblich:

Beladung - Transport - Entladung. Hier muß sich der Kunde dann selbst um Packmaterial, Verpackung, Möbelab- und -aufbau etc. kümmern.

floary Geschrieben am 13 September 2006



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17 April 2005
217 Beiträge
Richtig, auf die Entladebestätigung kann man nicht verzichten, die Spediteure müssen sich selbst ja auch absichern können.

Mfg

floary

Stefan1531 Geschrieben am 14 September 2006



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495 Beiträge
ich meinte damit, daß der Fahrer nicht die Dispo anrufen braucht "abgeladen" und der Sachbarbeiter nicht den Kunden "abgeladen" und auch kein Frachtbrief als Liefernachweis zum Kunden gesendet wird.

michaelm Geschrieben am 14 September 2006



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12 Dezember 2005
904 Beiträge
Muss nicht auf freiwilliger Basis geschehen, aber die Zustellquittung wird ohnehin benötigt.

Hubert Geschrieben am 16 September 2006



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6 Beiträge
"No frills-concepts" sind doch bei allen Verkehrsträgern heute schon Realität. Aufgrund der Kostensituation und des Zeitdruckes bei Ansprechpartnern des Dienstleisters werden Zusatzdienste wohl eher selten ungefragt erbracht und wenn benötigt auch bezahlt.

Aber eine große Hilfe wären doch standardisierte Schnittstellen des transportierenden Gewerbes, sprich ein einheitlicher elektronischer Speditionsauftrag als Basis eines "No frills-concept". Passt die Sendung des verladers in einen solche Schnittstelle, wäre das lean-product des Dienstleister der nächste logische Schnitt.

Kann ich mir vorstellen für alle Verkehrsträger.

MagNet-99 Geschrieben am 16 September 2006



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2708 Beiträge
Hubert wrote:
"No frills-concepts" sind doch bei allen Verkehrsträgern heute schon Realität. Aufgrund der Kostensituation und des Zeitdruckes bei Ansprechpartnern des Dienstleisters werden Zusatzdienste wohl eher selten ungefragt erbracht und wenn benötigt auch bezahlt.
Hallo Hubert, interessanter Ansatz: Also ich hab mal in der Schule gelernt das 'Kundenforderung' das ist was der Kunde bezahlt und 'Kundenwunsch' das ist, was er gerne hätte aber nicht bereit ist zu zahlen. Ich denke das es eine ganze Menge 'Zusatzdienste' gibt, die der Kunde ungefragt erhält ohne diese tatsächlich zu fordern, wie z.B. Barcoderouting, Scannung an jeder Schnittstelle, beheizte Läger, LKW mit Luftfederung, Fahrer die einen ADR-Schein haben, usw.......ich treibe es hier bewusst auf die Spitze. All diese Dinge scheinen heute normal und unverzichtbar zu sein. Aber bezahlt der Versender der all das nicht braucht genauso dafür wie der Versender der es nicht braucht und darum geht es hier ........

Hubert wrote:
Aber eine große Hilfe wären doch standardisierte Schnittstellen des transportierenden Gewerbes, sprich ein einheitlicher elektronischer Speditionsauftrag als Basis eines "No frills-concept". Passt die Sendung des verladers in einen solche Schnittstelle, wäre das lean-product des Dienstleister der nächste logische Schnitt.
Hm, hiesse, das ich wenn mein Spediteur einen EAN128 scannen kann und in seinem System damit arbeitet, ich dann meinen Datensatz an den des Spediteurs anpasse, sich das für mich durch einen günstigeren Frachtsatz auszahlt ?

Gruss
MagNet-99

Hubert Geschrieben am 17 September 2006



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also zunächst stimme ich grundsätzlich mit den Ausführungen überein.

Mit meinem Diskussionsbeitrag ziele ich dahin, daß das Speditionsgewerbe einen einheitlichen minimalen Speditionsauftrag definieren sollte. Hierzu wäre aber zunächst zu klären was ist eine Zusatzleistung und welche Leistungen ergeben sich aus anderen Verpflichtungen.

Beispiel: Die Schnittstellenerfassung einer Sendung gehört für mich nicht zur Diskussion, diese ist alleine aus haftungsrelevanten Gründen zur Abwicklung eines Speditionsvertrages erforderlich. Der Spediteur hat hier das elementare Interesse.

Ich denke, daß nur die einheitliche Definition eines solchen Speditionsauftrag zur Realisierung eines no-frills-concept führen wird, da ansonsten in der Verladerschaft niemals die Akzeptanz erzielt werden kann, Zusatzleistungen auch als solche anzuerkennen und letztendlich auch zu honorieren. Gerade das Speditionsgewerbe hat mit den AdSp ein Instrument an der Hand, mit der dies umzusetzen wäre. Schließlich sollten auch die Verlader ein Interesse an Trasnparenz und Preisgerechtigkeit haben. Der Markt würde sich im Laufe der Zeit schon regulieren.

MagNet-99 Geschrieben am 17 September 2006



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16 Juni 2006
2708 Beiträge
Hallo Hubert,
Du schreibst jetzt einmal vom schönen gemeinsamen Standard der ADSp und dann von Schnittstellenkontrolle. Soweit ich mich entsinne ist hier von einer Schnittstellenkontrolle bei jedem Übergang einen juristischen Person auf die nächste jur. Person gemeint. Hiesse also sich mit dem Subunternehmertum abzufinden und sich in die Sammelladung bzw. Stückgutspedition zu begeben. Fährt ein Spedi im Selbsteintritt innerhalb Deutschlands (HGB = keine Frachtbriefpflicht) so benötigen wir doch eigentlich nur Übernahme und Ablieferquittung und hier im Sinne von No-frills theoretisch auch nur auf Papier. Das gleiche gilt für große Teil- und / oder Komplettladungen. Hier gibt es auch bei den Großen die mit lückenlosem Scannen werben, keine zeitnahen Schnittstelleneinträge in den Track & Trace Systemen.

Den einheitlichen Speditionsauftrag gibt es zwar nicht aber die Mindestinhalte (formfrei) sind sobald ein Frachtbrief da ist vorgeschrieben, ebenso wie der CMR eindeutig ist. Reicht doch, oder.....

Jetzt nochmal das Thema Zusatzleistungen. Ich möchte ja mit meiner vorherigen Antwort lediglich andeuten das z.B. der Spediteur einen Menge von Dienstleistung für normal hält und die Kosten hierfür auf alle umlegt, unabhängig davon ob es gebraucht wird oder nicht....Ohne diese Umlage wäre er vielleicht auf anderen Geschäftsfelder auf einmal in der Lage preisgünstiger anzubieten. Liegt aber daran das alle Generalisten sein wollen und den Kunden verschiedene Tarife für verschieden Leistungen nur verwirren und verunsichern würden.

Gruss, MagNet-99

Hubert Geschrieben am 19 September 2006



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08 August 2006
6 Beiträge
Hallo,

finde ich gut mit dem "Du". Ich bin relativ neu in diesem Forum und kenne die Netiquette noch nicht so richtig hier. Hatte ein wenig rumgeeiert :D.

Ich bin vollkommen bei Dir. Ich hatte mal einen Marketing-Kurs besucht, da ging es zwar um Bohrmaschinen aber paßt zu deinem Kommentar. Die deutsche Bohrmaschine konnte unendliche viele Funktionen (... die die Welt nicht braucht), die aus Fernost konnte Löcher bohren und kostete nur ein Drittel.

Ich gebe aber zu bedenken, sind wir beim Frachtbrief sind wir gleich beim Frachtvertrag. Als Verlader schließe ich regelmäßig keinen Frachtvertrag ab. Gemäß meines Wissens ist die Kernfunktion des Frachtbriefes die Dokumentation des Frachtvertrages und den schließt (im Regelfall) der Spediteur mit dem Frachtführer. Aber selbst hier gibt es im CMR-Frachtbrief ein Feld "besondere Weisungen des Versenders". Reicht der Platz nicht aus ... Attachments sind leicht zu erstellen und vor allem formlos.

Ich bleibe dabei: Definition der Zusatzleistungen und Formulierung des minimalistischen Speditionsvertrages sind für mich die Basis eines "no-frill" - Konzept. Geht man die Sache als mittelständischer Einzelkämpfer an, steht man schnell auf verlorenem Posten (heißt günstiges Produkt mit nicht bezahlten Nebenleistungen).

Nicht falsch verstehen, die Idee eines "no-frills"-Konzeptes finde ich grundsätzlich gut, weil auch aus Verladersicht die Leistung vergleichbar wird. Nur müssen Basis und Zusatzleistung wirklich sauber und möglichst einheitlich definiert sein und die Zusatzleistung nicht in den üblichen "FDSP-Gebühren" ausarten.

LazarusLong Geschrieben am 28 September 2006



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186 Beiträge
Okay, drehen wir den Spiess doch mal - auf Luftfracht bezogen - um:
Alle Spediteure / Verlader wollen den "No-Frills-Preis" aber Rolls-Royce Service. Was hab'ich als Airliner schon mit Kunden rumgeeiert... Sendungen mit 14 Tonnen und 320 cbm (!!!!!!!!!!), zum Minimaltarif, Volumen noch geschnitten und dann die Frage: "Ja, warum nicht ein Lot ? Warum 6 Parts ?"
Dazu wurden noch Claims eingereicht & verfolgt obwohl das Zeug lt. Tatbestandsaufnahme schon bei der Anlieferung kaputt, weil völlig ungeeignet verpackt war.
Klar, es gibt sicherlich Möglichkeiten, aber die Grundregel bleibt dass auch ein nur grundlegend aktzeptabler Service seinen Preis haben muss, egal ob in der Luft, auf der Strasse, der See oder der Schiene.
Oder z.T. die Praxis einiger Spediteure (hat gottseidank seit Einführung von NCTS etwas Nachgelassen) ab Montag Morgen schon die Samstagsconsol partiell anzuliefern damit man selbst keine Lagerhaltung braucht.
Gnaz klar, die Jungs sollen Lagergeld zahlen oder selbst Lager betreiben Das ist zwar auch "No Frills", aber auf Kosten eines anderen (hier der Airline)

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