Eine Mitteilung aus dem Wirtschaftsministerium:
Start der Forschungsinitiative "Intelligente Logistik" zur Entlastung des
Straßenverkehrs
Datum: 15.9.2006
In Deutschland ist bis zum Jahr 2015 mit einem Anstieg des Gütertransports um 64
% zu rechnen. Besondere Zuwächse werden beim grenzüberschreitenden Verkehr (+90
%) sowie im Straßengüterfernverkehr (+70 %) liegen. Die Ursachen hierfür sind
Globalisierungsprozesse, die EU-Osterweiterung und neue Produktionsverfahren, aus
denen sich neue Wirtschaftsverflechtungen ergeben. Vor allem durch den
prognostizierten Anstieg des Straßengüterfernverkehrs drohen zunehmende
Kapazitätsengpässe, die zu Staus, zu zusätzlichen Umweltbelastungen und zu
höherem Ressourcenverbrauch führen.
Ein funktionierendes Verkehrssystem und effiziente Transportabläufe sind aber die
Basis für das Florieren der drittgrößten Branche in Deutschland, der
Logistikbranche. Mit rund 2,6 Mio. Arbeitsplätzen wird ein branchenübergreifender
Umsatz von mehr als 150 Mrd. EUR pro Jahr erwirtschaftet, der rund 7 % des
Bruttoinlandsprodukts darstellt. Für die Zukunft werden jährliche Wachstumsraten
des branchenübergreifenden Umsatzes von bis zu 6 % erwartet. Am
Brutto-Umsatzvolumen der Logistikbranche in Europa von rund 585 Mrd. EUR hielt
Deutschland 2004 einen Anteil von 28 %. Diesen Anteil gilt es zukünftig zu
sichern und auszubauen, um Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze zu erhalten und
neu zu schaffen.
Benötigt werden daher innovative Lösungsansätze für die anstehenden
Herausforderungen im Transportbereich, die das Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie in den nächsten Jahren verstärkt fördern möchte. Als ersten
Schritt startete das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie heute die
Forschungsinitiative "Intelligente Logistik im Güter- und Wirtschaftsverkehr",
für die Fördermittel von bis zu 15 Mio. EUR vorgesehen sind. Gefördert werden
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die betriebliche und organisatorische
Prozessoptimierungen im Logistikbereich mit Auswirkungen auf das
Verkehrsgeschehen zum Gegenstand haben.
Die maximal drei Jahre laufenden Forschungsprojekte sollen neben der
Verkehrsvermeidung die Verlagerung von Güter- und Dienstleistungsverkehren auf
Schiene und Wasserstraße und eine effizientere Fahrzeugauslastung verfolgen.
Aufgrund des Engagements des BMWi im Rahmen von ERA-NET TRANSPORT besteht die
Möglichkeit der Förderung deutscher Antragsteller im Rahmen von transnationalen
Kooperationsvorhaben (weitere Informationen hierzu unter
www.transport-era.net
<http://www.transport-era.net>). Unter anderem ist in diesem Zusammenhang eine
koordinierte Bekanntmachung mit dem österreichischen Bundesministerium für
Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) vorgesehen.
Nähere Informationen zu den inhaltlichen Schwerpunkten sowie Zielgrößen und den
Teilnahmebedingungen sind dem Bundesanzeiger vom 15. September 2006 oder den
Internetseiten
www.bmwi.de <http://www.bmwi.de/> und
www.tuvpt.de
<http://www.tuvpt.de> zu entnehmen.