Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter - Jetzt starten ?

Bis zum 01. Juli 2009 bleiben die bisherigen Bewilligungen etc. gültig. Danach kommt es auf den Prüfstand. Unternehmen, welche jetzt noch Vereinfachungen haben, können so von einem leichteren und nicht ganz so aufwendigen Prüfverfahren profitieren, da sie bereits vom Zoll kontrolliert wurden.

Es macht ja auch Sinn, dass die Bewilligungen dann wegfallen. So muss schließlich für jeden der ZWB ein Thema werden. Also ein Argument für die zuständigen Ressortchefs! :D

MagNet-99 wrote:

Die Durchführungsverordnung konnte ich im WWW bisher nicht finden. Wer weiss einen Link ?

Hallo und schönen Dank für die Anregungen bis hierhin.
Zurückkommen möchte ich nochmal auf meine ursprüngliche Frage (siehe oben). Wisst Ihr da was neues ?
Gruss
MagNet-99

Hallo zusammen,

hier ein Internetlink zum Downloaden der Verordnung (EG) Nr. 1875/2006 zur Änderung der bereits bestehenden Zollkodex Durchführungsverordnung:

www.zoll.de/e0_downloa.../_360.pdf-

Die wesentlichen Bestimmungen zum zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten findet man unter den Artikeln 14a bis 14x der Verordnung.

Zum Thema Bewilligungen:
Die zur Zeit bestehenden zollrechtlichen Bewilligungen (z. B. zugelassener Versender) werden nicht von einem ZWB-Status abhängig gemacht. Diese Vorstellung wurde zwar zeitweise von der EG-Kommission vertreten, ist jedoch nicht in der bereits verabschiedeten Verordnung 1875/2006 festgelegt worden.
Ab 01.07.2009 tritt lediglich die sogenannte Vorab-Anmeldung (Pre-Declaration) in Kraft. Hierbei kann der zugelassene Wirtschaftsbeteiligte von einem reduzierten Datensatz bei der Abgabe der Vorab Anmeldung profitieren.

Die Bewilligungen zur Inanspruchnahme von zollrechtlichen Vereinfachungen können auch ohne den Status eines Zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten weiterhin verwendet bzw. beantragt werden.

Die Kommission überlegt jedoch noch, ob für die Inhaber eines ZWB-Zertifikats die Sicherheitsleistung für die Inanspruchnahme von zollrechtlichen Bewilligungen auf Null zurückgefahren werden soll.

Meines Erachtens wird sich das ZWB-Zertifikat in ferner Zukunft als Qualitätsmerkmal für die Sicherheit im internationalen Handel durchsetzen, also eine Art Wettbewerbsvorteil. Spätestens dann wenn die Amerikaner das ZWB-Zertifikat als vergleichbaren Status wie die C-TPAT Zertifizierund anerkennen.

Gruß

Entschuldigung falscher Link!

hier der Korrekte:

www.zoll.de/e0_downloa..._l_360.pdf

die Voranmeldepflicht gibt's doch jetzt auch schon....es ist in den deutschen Seehäfen seit neuestem z.Bsp. bei Vet.Importen (nicht nur USA, sondern weltweit) 48 STunden Vranmeldepflicht anstatt 24 h ...woher mag da der Wind wohl wehen ??? ich verstehe den ZWB als Qualitätsmerkmal für ein Unternehmen in der gesamten supply-chain.Entweder man darf mitspielen oder nicht.der Zoll verlagert Verantwortungen in die Unternehmen und kann so noch mehr Stellen abbauen. Es wird dann z.Bsp. auch keine EGZs monatlich mehr geben - schon wieder gespart ! das UNternehmen ist selbst verantwortlich für seine Monatsmeldungen, klasse !!!und wird auch nicht mehr so oft einer Zollprüfung unterzogen ! auch gut....

@Genie84

1. Herzlich Willkommen im Forum. Und gleich in die Materie :D

2. Ich habe mich auf eine geplante Änderung bezogen. Die ganze DVO kommt ja auf den Prüfstand. Und meines Wissens ist es schon fast sicher, dass die bisherigen Vereinfachungen dann in den ZWB überlaufen.

stucksab wrote:

......der Zoll verlagert Verantwortungen in die Unternehmen und kann so noch mehr Stellen abbauen.

das mit dem Stellenabbau glaube ich nicht Sabine. Der ZWB unterliegt in jedem Fall einer Außenprüfung. Alleine das wird die Jungs und Mädels vom Zoll eine ganze Weile beschäftigen........
Gruss
MagNet-99

Hallo MagNet-99,

das habe ich auch schon so gehört.

Laut Aussage eines Mitarbeiters der OFD Nürnberg auf einer Infoversanstaltung der IHK, sollen die Beamten die durch EU-Erweiterung und Umstrukturierung frei werden verstärkt bei der Außenprüfung eingesetzt werden.
Dann ist wohl in den Firmen verstärkt mit Besuch der Zollbehörde zu rechnen.

Gruß
Thomas

Hallo Mag-Net99, klar am Anfang wird es ein extremer Mehraufwand für den Zoll, logoscg...aber der Stellenabbau wird forciert - mit Einführung Atlas wurden ja auch einige Verantwortlichkeiten vom Binnenzollamt ans HZ verlagert - das geht immer weiter so - sie locken die zertifizierten Firmen mit Vereinfachungen - und die BinnenZA haben noch weniger zu tun....Das mit den Außenprüfungen stimmt, habe ich auch schon gehört, würde ja auch Sinn machen...Ich finde es gut wenn die Firmen sich mehr einbringen müssten in das Thema Zoll - heutzutage ist die Zusammenarbeit mit den ZA ja auch eine ganz andere als noch vor 10/15 Jahren - ich finde diesen Trend sehr positiv.

Hallo zusammen,

das mit dem Personalabbau beim Zoll kann ich mir so auch nicht vorstellen. Momentan wird die deutsche Zollverwaltung einem Strukturprojekt unterzogen. Ein erstes Ergebnis dieser Strukturreform ist, dass von den bisher 8 bestehenden Oberfinanzdirektionen nur noch 5 künftige Bundesfinanzdirektionen mit unterschiedlichen Fachkompetenzen bestehen bleiben (Umsetzung bis 01.01.2009).
Auch bei den Hauptzollämtern werden bestimmte organisatorische Maßnahmen vorgenommen, beispielsweise wird das Sachgebiet Abrechnung und Abfertigung nicht mehr als dieses weiter bestehen bleiben sondern in ein Sachgebiet Kontrolle umstrukturiert.
Die Binnenzollämter werden wahrscheinlich bis Ende 2009 in der momentanen Anzahl bestehen bleiben. Jedoch wird auch hier eine Reduzierung vorgenommen, spätestens mit Einführung der zentralisierten Zollabfertigung. Angeblich sollen auch dann die Kompetenzen der Binnenzollämter aufgeteilt werden, so dass es zum einen nur noch Binnenzollämter geben wird die Kontrolltätigkeiten wahrnehmen und zum anderen Zollämter die den fiskalischen Teil übernehmen, also z. B. Zollbescheide erstellen.

Die Voranmeldepflicht gibt es natürlich schon. Die summarische Eingangsanmeldung ist nichts anderes. Die künftige Pre-Declaration umfasst allerdings einen umfangreicheren Datensatz als die bisherige SummA. Die Vorab-Anmeldung kann jedoch meines Erachtens auch als Zollanmeldung weiter verwendet werden. Der ZWB profitiert von geringeren Datensätzen in der Vorab-Anmeldung und kürzeren Anmeldefristen.

zu Kontrollen:
Ich kann mir vorstellen, dass die Prüfungsdienste mit Einführung des ZWB erstmal beschäftigt sind. Nach Ausstellung des ZWB-Zertifikats wird jedoch der ZWB weniger Kontrollen und Außenprüfungen unterzogen als andere Unternehmen, die nicht in Besitz des ZWB-Zertifikats sind, so sieht es auch die DVO vor. Bei ZWB-zertifizerten Unternehmen, die noch nicht so lange zollrelevante Tätigkeiten vornehmen, werden nach der DVO anfangs noch öfters Außenprüfungen und Kontrollen vorgenommen werden.

@ michaelm:
Meines Erachtens ist die bestehende VO 1875/2006 die Änderungsverordnung zur bestehenden DVO. Die 1875/2006 sieht nicht vor, dass derzeit bestehende Bewilligungen und zollrechtliche Vereinfachungen in den ZWB übergehen. Es kann natürlich sein, dass die Kommission solche Überlegungen vornimmt und die auch irgendwann umsetzen wird.
Allerdings ist die Kommission erstmal beschäftigt ihre EU-Datenbank, welche sie für die ZWB-Zertifizierung benötigt, einzurichten. An der ZWB-Zertifizierung sollen nämlich die Zollverwaltungen aller Mitgliedstaaten mitwirken, da das Zertifikat ja auch in allen EU-Mitgliedstaaten gelten soll. Durch diese Datenbank (Kommunikationssystem nach Artikel 14x VO 1875/2006) können die Mitgliedstaaten während der Zertifizierung Informationen austauschen.

Viele Grüße!

Genie84 wrote:

@ michaelm: Meines Erachtens ist die bestehende VO 1875/2006 die Änderungsverordnung zur bestehenden DVO.

Dem ist so ;-)

Wie ist es Euch bisher zu diesem Thema ergangen ?

Viele hier im Forum arbeiten in großen oder mittelständischen Unternehmen ob nun als Logistiker/Spediteur oder im Versand und sind Teil der Lostikkette für Im- und Exporte.

Was macht Eure Firma ? Auf welcher Ebene wird sich mit dem ZWB beschäftigt ? Wann wollt Ihr fit für den Antrag sein ? Oder bisher 'Still ruht der See' ?

Gruss
MagNet-99

Eben in der DVZ unter "zu guter Letzt" gelesen:

Zitieren::

Die Zukunftsvision der Europäischen Kommission und der Mitgliedsstaaten für die künftige Zollabwicklung durch den AEO fasste Frank Görtz, Direktor der Lufthansa Technik, auf dem 19. Europäischen Zolltag in Hamburg wie folgt zusammen: Ein AEO ist ein zugelassener Wirtschaftsbeteiligter, der künftig in der AEO Datenbank gespeichert ist und seine Informationen im Rahmen des Single Windows über das EU Customs Information Portal bezieht und via Centralised Clearance die pre-arrival notification des Carriers um seine pre-arrival declaration ergänzt und an die Zollbehörde übermittelt. Es findet nun eine Risikoanalyse im Rahmen des Risk Management Framework mit Hilfe des Import Control System, als Teil des Automated Import Systems, statt

Also ich weiß nicht... muß das sein ?

Na ja, eines ist klar: die Anforderungen an die Zollbeauftragten in den Unternehmen werden mit dem AEO wohl noch weiter steigen.

Schon alleine das Zusammenstellen der Unterlagen für den Antrag wird interessant werden, v.a. bei den Themen IT-Security, Organigramme mit Vertretungsregelungen usw...

Als Vertreter eines Industiebetriebs habe ich das Ziel, möglichst bald den Antrag einzureichen, um zumindest im Herbst 2008 dann zertifiziert zu sein.

Warum ? Jede einzelne Zollkontrolle kann uns den Anschlussflug o.Ä. kosten - und das geht dann im Transit Time Reporting an das Topmanagement.
Und ich habe keine Lust, mir das dann immer anhören zu müssen.

Grüße

Klingi

Klingone wrote:

Als Vertreter eines Industiebetriebs habe ich das Ziel, möglichst bald den Antrag einzureichen, um zumindest im Herbst 2008 dann zertifiziert zu sein.

Hallo Klingi,

den Herbst 2008 hast Du selbst bei Abgabe am 01.01.2008 nicht in der Hand:

"In der Übergangszeit vom 01.01.2008 bis zum 31.12.2009 haben die Behörden allerdings 300 Tage Zeit über einen Antrag zu entscheiden."

Gruss
MagNet-99