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Spedition lehnt Privatkunden ab, Grund Versicherung


kreien Geschrieben am 17 Januar 2023



Dabei seit
17 Januar 2023
3 Beiträge
Hallo zusammen,

erster Post – ich komme nicht aus der Branche, lasse mir aber ziemlich viel beruflich wie privat schicken und lerne durchaus gerne dazu.

Ich möchte mir privat ein Ersatzteil (Wert < 500 €) in einer Holzbox (80×60×60 cm, ca. 50 kg) vom Ausbesserungswerk nach Hause schicken lassen (kein Öl, kein Gefahrgut). Da UPS vor einigen Jahren das Gurtmaß geändert hat, muss es diesmal Speditionsversand sein – die Kiste hätte ich bei Bedarf auch auf eine Euro-Palette schnallen lassen.

Ich dachte, es wäre eine gute Idee, eine lokale Spedition zu kontakten. Was mich jetzt wirklich wundert, ist die Absage, die ich bekommen habe:

"Ich bräuchte aber um ein Angebot zu erstellen und den Transport durchzuführen eine Firma als Auftraggeber. Da Sie hier privat handeln, dürfen wir leider nicht tätig werden, da die Ware sonst nicht versichert wäre."

Das ist natürlich völlig okay nur B2B zu machen, aber mich wundert die versicherungstechnische Einlassung des Spediteurs, der weder klein noch Anfänger ist. Ich habe erst gedacht, der Spediteur ist es gewohnt mit Verbotskunden zu tun zu haben, sodass eine Transportversicherung Mühe machen würde. Aber er stellt ja auf Unternehmereigenschaft seiner Kunden ab, um Transportaufträge versichert zu befördern.

Kann das jemand nachvollziehen? Haben Transportversicherungen der Spediteure diese Ausschlüsse? Gleichwohl muss ein Sperrgutversand mit einem Consumer in der Lieferkette für Spediteure abbildbar sein.

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Cargoblog Geschrieben am 17 Januar 2023



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01 März 2011
195 Beiträge
Große Speditionen sind in der Regel darauf ausgerichtet, Geschäftskunden zu bedienen und haben daher keine Infrastruktur, um Privatkunden zu unterstützen. Sie haben zum Beispiel keine Filialen, in denen Privatkunden ihre Sendungen aufgeben oder abholen können.

Zudem gibt es auch rechtliche Unterschiede bei Haftung, Verjährungsfristen, etc., siehe auch BGB, HGB, ADSP , ob Unternehmen mit Privatkunden oder Unternehmen zusammenarbeiten.

Hinzu kommt, dass die Abwicklung von Privatkundenaufträgen weniger rentabel ist als die Abwicklung von Geschäftskundenaufträgen, da die Anzahl der Sendungen geringer ist und die Abrechnung kleinteiliger und damit kostenintensiver sein kann.

Chev Geschrieben am 17 Januar 2023



Dabei seit
10 April 2009
1477 Beiträge
Darum haben manche auch Extra-Kosten für Privatkunden-Handling.

Auch, wenn die ADSp Sendungen von Privatkunden nicht umfassen, so ist es doch aber möglich, mit dem Kunden etwas auszuhandeln. Vielleicht sind manche Spediteure aber schon wieder so groß (zu groß), dass sie auf solches Geschäft gehen.
Evtl. darum auch mal einen kleineren Spediteur fragen.

Versicherung ist in der Tat ein Thema. Auch, wenn keine zusätzliche Transportversicherung abgeschlossen wird, so muss ein Spediteur eine Grundhaftungsversicherung halten, um die Grundhaftung nach HGB abzudecken - selbst dann, wenn die ADSp nicht greifen. Unter Umständen ist in der Versicherungspolice aber ein Ausschluss für Privatkunden enthalten.

kreien Geschrieben am 18 Januar 2023



Dabei seit
17 Januar 2023
3 Beiträge
Ich danke euch für die Rückmeldungen. Es wird wohl jetzt auf Schenker hinauslaufen.

Ich erzähle nochmals eine kleine Offtopic-Anekdote: Die ablehnende Spedition ist mein Nachbar, und ich hatte denen ja auch angeboten, dass die meine Kiste bei sich entladen sollen, ich komme dann mit einer Sackkarre kurz rüber um die Box aufzupicken. Meine anderen (teils gewerblichen) Nachbarn sind auch ganz fasziniert von der Story. Wie ich auf Schenker komme? Von denen fahren viele bei meinem Nachbarn auf dem Hof rum.

Cargoblog Geschrieben am 18 Januar 2023



Dabei seit
01 März 2011
195 Beiträge
Glückwunsch. Dann hat ja noch alles geklappt. So wie ich es jetzt aber verstehe, bist Du der Empfänger, also nicht der Auftraggeber und nicht der direkte Vertragspartner der Spedition. Oder hast Du die Abholung in Auftrag gegeben? Wundert mich deshalb, da Schenker auf seiner Internetseite darauf hinweist keine Privatkunden zu akzeptieren.

kreien Geschrieben am 18 Januar 2023



Dabei seit
17 Januar 2023
3 Beiträge
Ich veranlasse die Abholung meiner Holzbox und bin der private Auftraggeber.

Dass DB Schenker keine Privatkunden akzeptiert, konnte ich jetzt noch nicht feststellen, gleichwohl haben die unterschiedliche Preise für Privatadressen als Abladeort – deswegen ist der Hof meines Gewerbenachbarn nun die Empfangsadresse. DB Schenker macht ja auch Privatumzüge, das sind dann ja auch keine Firmen und ist mit "DB SCHENKERsystem home" dick im Geschäft an der Bordsteinkante in Wohngebieten.

Rena Geschrieben am 19 Januar 2023



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29 Januar 2014
14 Beiträge
Schau doch mal Iloxx rein, die machen wohl auch für Privatpersonen Speditionstransporte. Mein Mann hatte die schon mal als Privatperson beauftragt und es hat alles gut geklappt.

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