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Haftungsfrage bei Nässeschaden im Seefracht-Container


phoenixz Geschrieben am 18 August 2023



Dabei seit
18 August 2023
3 Beiträge
Hallo zusammen,

im letzten Überseecontainer aus Bangladesch, war ein Teil der darin gelieferten Ware triefend nass. Es handelte sich um Bekleidung. Der Container schien uns, zumindest rein äußerlich betrachtet, unversehrt gewesen zu sein, wir können das aber nicht genau einschätzen.

Wer haftet nun für den daraus entstandenen Schaden? Unsere Transportversicherung hat eine Selbstbeteiligung von 2.500 Euro und der Schaden liegt wohl genau in diesem Ausmaß, so dass eine Inanspruchnahme gar keinen Sinn macht.

Lieferbedingung war FOB.

Bin um jeden Hinweis dankbar :-)
Pino

CARGOFORUM PARTNER

b.a.nause Geschrieben am 21 August 2023



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72 Beiträge
Hallo Pino,

bei FOB ist der Gefahrenübergang ab Verschiffung.

Wenn es keinen Riss in der Containerdecke oder -wand gibt, ist ggfs. eine unzureichende Verpackung des Lieferanten verantwortlich.

Durch die volatilen Temperaturen auf dem Seeweg bildet sich Schwitzwasser an der Containerdecke das dann während der Fahrt auf die Ware "regnet". Wenn die Verpackung das nicht aushält, ist mindestens die obere Lage durchnässt. Der Lieferant ist für eine geeignete Verpackung zuständig. Sollte das der Grund sein, muss der Lieferant für den Schaden aufkommen.

Viele Grüße

phoenixz Geschrieben am 21 August 2023



Dabei seit
18 August 2023
3 Beiträge
Hallo,
vielen lieben Dank für Deine Antwort.

Die Verpackung des Lieferanten ist vollkommen handelsüblich und seit Jahren "bewährt". Insofern kann ich ihm keine Verantwortung zuschreiben.

Interessanterweise war nur die vorderste Lage von den Containertüren aus betrachtet durchnässt, so dass ich undicht schließende Türen vermute.

Liegt dieser Fall haftungsmäßig anders?
Pino

b.a.nause Geschrieben am 21 August 2023



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07 September 2021
72 Beiträge
Hi Pino,

puh, das ist in der Tat spannend. Dann wäre die Reederei wieder "im Boot" und ihr müsstet den Spediteur haftbar halten. Erfahrungsgemäß kann man sich das aber sparen, die Reeder weisen jegliche Haftbarhaltungen zurück... außer du kannst ihnen mit Fotos ein faustgroßes Loch in der Decke nachweisen.

Da haben wir uns, als ich noch beim Seefrachtspedi gearbeitet habe, immer schön die Zähne für die Kunden ausgebissen.

Viele Grüße
Andi

Summertime Geschrieben am 24 August 2023



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05 Juli 2019
29 Beiträge
Schadensachverständige könnten z.B. klären, ob es sich um Regen oder Salzwasser handelt. Da in Bangladesch von Juni bis Oktober die Monsunzeit ist, gibt es dort heftige Regenschauer. Wenn es sich um Regenwasser handeln sollte, liegt bei der Schadenbeschreibung die Vermutung nahe, dass der Schaden durch Spitzwasser während des Lkw-Transports bzw. am Terminal durch Schlagregen entstanden sein könnte. Dazu hätte man sich die Gummidichtungen der Containertüren anschauen müssen. Beides wäre dann vor dem Gefahrenübergang FOB entstanden. Ggf. könnte man über die Reederei abklären lassen, wo der Container an Bord des Schiffes gestanden hat. Je nach Standort könnte man dann ggf. das Eindringen von Regen während der Schiffsreise verneinen und so den Schadenort lokalisieren.

Chev Geschrieben am 27 August 2023



Dabei seit
10 April 2009
1477 Beiträge
Das Ergebnis dieser Sache nach Aufklärung (insofern möglich und erfolgreich) würde mich mal entsprechend interessieren.

phoenixz Geschrieben am 28 August 2023



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18 August 2023
3 Beiträge
Hallo zusammen,

vielen herzlichen Dank für euren wertvollen Input. Den letzten beißen die Hunde... so oder ähnlich könnte das Fazit lauten. Denn:

Da sich der Schaden in einem Bereich von etwa <= 2.500 Euro beläuft, haben wir die Untersuchungen nicht stattfinden lassen. Der Aufwand und das Risiko, am Ende auf weiteren Kosten sitzenzubleiben, ist einfach zu groß.

Sehr suboptimal.

Dennoch besten Dank und liebe Grüße
Pino

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