Hilfe bei Diplomarbeit: Planung eines Kontraktlogistiklagers

Im Rahmen meiner Diplomarbeit plane ich für einen mittelständischen Logistikdienstleister ein Kontraklogistikgebäude.

Leider habe ich bis jetzt keine Literatur gefunden, die mir einen guten Leitfaden an die Hand gibt wie die beste Vorgehensweise ist ein Lager zu planen. Auch die Richtlinien (z.B. VDI 2478) sind für mich nicht wirklich geeignet. Laut Richtlinien muss man ja schon fast alle Daten selber wissen. Mir geht es ja darum, die geeigneten Lagersystem, Fördertechniken selber zu entwickeln und auszusuchen.

Die Untersuchung möchte ich mittels einer Szenarioanalyse durchführen. Da noch keine konkreten Daten vorhanden sind, möchte ich einige Annahmen über Lagergutstruktur und -mengen selber treffen.

Zuerst gilt es dann natürlich den erforderlichen Lagerplatzbedarf (inklusive. Sicherheiten), den Flächenbedarf etc. zu ermitteln.

Gibt es hier vielleicht einige Tipps, wie ich am besten vorgehen kann oder können mir hilfreiche Unterlagen vorgeschlagen werden?
Ich bin für jede Hilfe dankbar. :-)

Hallo !

Na dann erstmal viel Glück bei der Diplomarbeit.
Ich dachte man hat bei einer Diplomarbeit einen Mentor, der den Diplomanden in der Anfangsphase unterstützt ?
Wie sieht es da bei Dir aus ?
Bist Du in einer Firma oder an nur an der Uni / zu Hause ?

Also, wenn Du Deine Annahmen hier postest, dann gibt es mit Sicherheit den einen oder anderen Rat den Du hier bekommen hast. Die meisten gestandenen Logistiker haben sowas ja schon hinter sich ;-)

Ich denke bevor Du im Internet danach suchst 'Wie baue ich ein Logistiklager', bist Du ersteinmal im Projektmanagement besser aufgehoben. Such mal nach so etwas. Da findest Du dann ein sinnvolles Vorgehen bei Großprojekten und startest von vornerein richtig.....
Projektidee, Projektziele, Projektnutzen, IST-Beschreibung, IST-Analyse, so in etwa........

In der Folge kannst Du Dich dann durch Pflichtenheft, Lastenheft und Co. buddeln.....

Sinnvoll ist von Anfang an die Trennung nach Gebäude, Technik und IT. Sonst verzettelst Du Dich auf Dauer......

Tja, das könnte hier ein Roman werden aber jetzt musst Du erstmal Deine Vorstellungen posten ;-)

Gruss
MagNet-99

Vielen Dank erst einmal für die Antwort. Kann jede Hilfe gebrauchen und freue mich darüber. :-)

Die Arbeit schreibe ich in Zusammenarbeit mit einer Spedition. Es ist derzeit so, dass sie sich selber noch keine großen Gedanken über ein mögliches Kontraktlogistiklager gemacht haben. Es ist ein Gelände vorhanden, auf das nun ein entsprechendes Lager gesetzt werden soll. Ich soll jetzt versuchen anhand einer Szenarioanalyse herauszufinden welches Lagersystem, Fördertechniken etc. Sinn machen und wie groß alles sein muss.

An meiner FH habe ich einen Betreuungsprofessor, klar. Hat mir bisher noch nicht wirklich helfen können.


Mein größtes Problem liegt eigentlich auch nicht in dem eigentlichen Vorgehen (steht ja so auch in diversen Normen), sondern vielmehr in fehlenden Daten.

Wenn ich zum Beispiel die Abmaße, Gewichte, Lagerhilfsmittel etc. weiß, kann ich selber natürlich auch schon eine Aussage über passende Lagertechnik etc. machen. Allerdings möchte ich zunächst erst einmal andere Sachen wissen:
- wie viel lagerplätze brauche ich wirklich (inklusive sicherheiten für unerwartete bestände)
- wie bestimme ich den erforderlichen brutto- und netto-flächenbedarf
- wie hoch baue ich am besten

Abmaße , Gewichte, und Ladehilfsmittel sollten die Stammdaten des Spediteurs hergeben. Auch die einzuplanenden 'Sicherheiten' kannst nicht Du, sondern nur der Auftragegeber vorgeben.

Der Auftraggeber wird je nachdem wie er in Investlaune ist großzügig oder weniger großzügig bauen.

I.d.R. Ist-Analyse + angenommene mittelfristige Steigerungsraten (3-5 Jahre) + 10% Lageratmung (da hast Du auch Deinen brutto/netto-Unterschied). Hast Du viele verschieden Fachhöhen oder andere Unterschiedsmerkmale im Lager so können je Bereich auch andere sinnvolle Lageratmungsparameter angenommen werden.

Je nachdem wie unterschiedlich die einzulagernden Waren beschaffen sind wird sich auch ergeben ob Du ein manuelles, halbautomatisches oder vollautomatisches Lager planen kannst, oder eine Kombination.

Die Höhe ist ebenfalls sehr stark von der Strategie und der eingesetzten Technik abhängig. Du musst aber nicht nur die Höhe sondern den Faktor Höhe/Länge des Lagers betrachten weil Du nur so eine Aussage bekommst für den Einsatz von automatischen Regalbediengeräten. Ebenso musst Du die Vorgaben des Bebauungsplanes beachten. Also entweder im Projekt auch die Standortfrage beantworten oder einen sinnvolle Annahme treffen. Da kommst Du dann an so Themen wie Bodengutachten usw.....

Spannend ;-)

Gruss
Magnet-99

Ich habe die Daten für eine Szenarioanalyse zwar noch nicht, aber das ist im Moment ja noch nicht das Problem.

Ich habe mich jetzt durch Massen von Literatur und Normen gekämpft und bin leider immernoch nicht wirklich schlauer, sondern eher verwirrt durch die Vielzahl an Informationen.
Ein gutes Buch ist sicherlich Logistik von Timm Gudehus.

Als ersten Schritt kann ich damit den Grundflächenbedarf bei Anzahl X an Paletten ausrechnen. Dann fängt es aber auch schon wieder an.
Jetzt müssen Aussagen darüber getroffen werden wie hoch das Palettenregal/Blocklager sein soll oder wie viele Lagermodeule vorhanden sein sollen.
Dies kann man glaube ich nicht ausrechnen, so dass es wieder auf Erfahrungswerte ankommt, die ich definitiv nicht habe.

Ausgangslage ist, dass die Halle bis zu 15 m hoch sein darf. Aber wie soll ich jetzt wissen, ob es besser ist ein Blocklager/Palettenregal mit geringer Stapelhöhe zu nutzen oder ob ich die vollen 15 m ausnutzen soll?

Logistikdiplomand wrote:

Aber wie soll ich jetzt wissen, ob es besser ist ein Blocklager/Palettenregal mit geringer Stapelhöhe zu nutzen oder ob ich die vollen 15 m ausnutzen soll?

Das kannst Du nicht wissen ;-)
Hängt voll von der Strategie und den geplanten Umschlagmengen ab, die dort gefahren werden. Die Strategie bestimmt den Mitteleinsatz (also die Technik).

Da Du aber für einen Spediteur planst und nicht für einen z.B. Produzenten, wirst Du viele verschiedene LHM-Typen von verschiedenen Herstellern im Lager haben. Ich würde das Lager also eher auf Flexibilität ausrichten.

Alternativ kann es sein das der Spediteur das Lager für einen einzelnen Kunden baut, der das Thema outgesourced hat. Dann sieht es schon wieder ganz anders aus.

Schau Dich mal auf den Seiten von Herstellern für HRL-Technik um......
Zum Beispiel hier:
www.dematic.de/docs/st...domid=1029

Gruss
MagNet-99

hi, was sich auch immer gut macht,
einfach mal in eine Lager halle rein schauen.

(anrufen - Problem erzählen - und fragen ob man mal dreinschauen darf