"Bremer Modell" im Vergleich mit "SHW" in Elsfleth?

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank an alle Aktiven hier, das Forum ist wirklich sehr informativ, gefällt mir sehr gut. Trotzdem habe ich noch einige Fragen, die ihr mir vielleicht beantworten könnt.

Und zwar möchte ich ein Studium beginnen, nach dessen Abschluss ich in der Seefahrt logistisch tätig sein kann. Ich stehe jetzt für mich nach langem Infos sammeln vor zwei Möglichkeiten:
Das so genannte „Bremer Modell“ (www.bihv-ev.de) und der Studiengang „Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft (B. Sc.)“ in Elsfleth. Nach viel Fragerei, Fahrerei und Surferei bin ich immer noch unentschlossen, was mir am Ende mehr zusagen würde (klar, dass muss ich selbst wissen ;) )
Zum Bremer Modell konnte ich hier im Forum leider keine genaueren Infos finden, eine ältere Frage dazu blieb unbeantwortet...

Eventuell sind hier ja Studenten oder Ehemalige dieser beiden Konzepte und können mir über unterschiedliche Wege nach dem Studium berichten, denn meine Vermutung ist, dass die „dualen Studenten“ des Bremer Modells am Ende durch ihre Praxiserfahrung bessere Aussichten haben, als die SHW-Studenten und denen das Wasser abgraben, oder liege ich da ganz falsch?
Der Studiengang SHW schließt ja mit dem Bachelor of Science ab, ist also technisch orientierter (das Curriculum lässt dies auch vermuten (www.fh-oow.de/fbs)), die Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann nach dem Bremer Modell mit BWL-Studium in Verkehr und Logistik lässt einen berufsbegleitenden Abschluss mit dem Bachelor of Arts zu...
Kann man also sagen, dass, wie es bei Kaufleuten tendenziell üblich ist – klar, es gibt auch den „Water Clerk“ usw. - der Schifffahrtskaufmann das Büro als Arbeitsplatz hat, die Absolventen des Studienganges SHW hingegen eher technische Lösungen entwickeln und „vor Ort“ in den Häfen aktiv sind?

Also, kurz gefasst, konkurrieren die beiden Studiengänge gar nicht direkt miteinander und unterscheiden sich durch die kaufmännische Tätigkeit im einen und die, ich nenne es mal technische „Prozesssteuerung“, im anderen Fall? Was sind ganz speziell die möglichen Tätigkeitsfelder als „B. Sc. Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft“? Die Frage konnte mir leider bisher auch noch niemand beantworten, ich habe nur eine Liste mit jetzigen Arbeitgebern von Absolventen gefunden, auf der Seite der FH...

Ich hoffe, mein Anliegen ist einigermaßen verständlich,entschuldigt bitte den langen Text ;)
Wäre wirklich nett, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte!

Liebe Grüße

Hi,
bin seit diesem Semester in Elsfleth und studiere ITM (=internationales Transportmanagement); SHW und ITM sind im Grundstudium (erste 3 Semester) identisch. Der grundlegende Unterschied ist, dass bei ITM im Hauptstudium 2 Auslandssemester vorgesehen sind.

Das mit dem Abschluss stimmt nicht ganz, du hast zwar den Titel "Bachelor of Science", jedoch ist da nicht viel mit Technik! Ich hab z B. kein Physik, Chemie o.ä. während meines Studiums, das war nur zu Diplom-Zeiten so. Hab auch einige Freunde die Logistik studieren und die sagen immer wieder wie schwer und technik-lastig ihr Studium sei.

Zu den Arbeitsmarktaussichten kann ich nur positives berichten. Es werden jede Menge Fachkräfte in diesem Bereich gesucht und zwar global. Ein beliebter (Einstiegs-) Job ist der des Schiffplaners. Terminlas wie Bremerhaven oder HH brauchen immer welche Leute. Außerdem sind 5.000 € / brutto fürn Anfang auch nicht schlecht oder? (die Zahl hab ich von meinem Prof)

Der einzige Haken könnte der Hohe NC sein. Wir sind nur knapp über 40 Studenten im 1. Semester und zwar insgesamt (also SHW + ITM)! Von Vorteil wäre hier ne Ausbildung im Sped.- o. Schifffahrtsbereich, erhöht dein NC um 0,5.

Hoffe dir geholfen zu haben.

Hey, erst einmal vielen Dank für deine Antwort!

Zu den Studiumsinhalten: Ja das stimmt, die technische Seite ist seit der Umstellung auf das Bachelor-/Master-Modell ein wenig zurückgenommen worden, wie mir auch vor Ort berichtet wurde (hab mal die Gelegenheit wahrgenommen, am Tag der offenen Tür zum Jubiläum vorbeizuschauen :wink: und konnte mit ein paar Studenten sprechen).
Auf der Homepage des Fachbereichs sind ja auch die Studieninhalte aufgeführt, anders als im früheren Diplom-Studiengang gibt es Vorlesungen zm Thema "Schiffstheorie" nun nicht mehr, deshalb hatte ich vermutet, dass der Beruf des Schiffsplaners in Zukunft eher für die Nautik-Studenten von Bedeutung ist...aber du wirst da als Student sicherlich besser Bescheid wissen.
Ich glaube, sonst sind die möglichen Optionen nach Studiumsabschluss ziemlich breit gefächert, oder? Habe was von Gefahrgut-Experten gehört, außerdem von Leuten, die nun auf Terminals Container von "links nach rechts sortieren" usw.

Mit dem NC müsste ich pokern, ich werde zur Bewerbung einen guten 2er-Schnitt vorweisen können, ich hoffe, dass das reicht.

Also, schonmal vielen Dank, vielleicht gibt es hier ja sogar noch weitere Leute, die mir etwas berichten können.

Hallo,

ich habe mir jetzt schon viele Beiträge über die FH in Elsfleth durchgelesen. Ich war auch schon im Rahmen des Projektes "Studentin auf Probe" dort und habe mich jetzt eigentlich auch schon entschlossen SHW zu studieren. Ich mache im Frühjahr 09 Abi. Meine Leistungskurse sind Englisch, Deutsch und Physik und mein Durchschnitt war im letzten Zeugnis 2,0. (Abi Durchschnit vlt 2,1-2,5?)
Und nun würde ich gerne wissen, ob der Run auf den Studiengang größer geworden ist und ob ich trotzdem noch eine Chance habe?
Wer hat sich beworben, seid ihr angenommen worden, etc?
Lieben Gruß

Hola!
Wie gesagt studiere ich ja ITM in Elsfleth.
Kann dir aber leider nix bezüglich akt. NC oder Anzahl der Bewerber sagen, nur soviel, dass zum Wintersemester mehr Studenten immatrikuliert werden als zum Sommersemester.

Mit nem guten 2er Schnitt solltest du aber eigentlich kein Problem haben. Falls du im ersten Anlauf keine Zusage erhalten solltest, mach dir keinen Kopf! Es gibt ne Reihe von Bewerbern die erst im Nachhinein genommen wurden, da manche sich mehrfach bewerben und das Studium dann woanders antreten und du so einen Platz nachrückst.

Falls noch fragen offen sind, einfach posten ;-)

Gruß

Moin,

studiere SHW in Elsfleth und sehe die ganzen Mädels ohne Vorbildung hier, naja.

Also ich empfehle dir unbedingt ein kures Prakitkum beim Spediteur oder bei einer Reederei o.ä. zu machen um einen Einblick zu bekommen - dann kann nichts mehr schiefgehen.

Grüße und viel Erfolg

Hallo,

also ich habe schon ein Praktikum in einem kleineren Betrieb gemacht.
Ich habe halt nur noch so meine Zweifel, weil es der Abschluss Bachelor of Science ist. Ich habe zwar Physik LK und liege da von den Noten immer so im 3er- Bereich, aber ich bin mir da trotzdem relativ unsicher. Ausserdem habe ich Chemie seit der 10.Klasse nicht mehr.
Wie stark physik/chemie-lastig ist das Studium denn?

@playa4life: Hast du wirklich kein Physik/Chemie? Und wie kann das sein?

Gruß
Janka

Hi,

also mach dir keine Sorgen wegen irgendwelchen naturwissenschaftlichen Fächern. Soweit ich weiß gab es zu Diplom-Zeiten noch Physik als Kurs. Der Abschluss hieß damals Diplom-Wirtschaftsingenieur und wurde zu Bachelor of Science umgeändert, aber wie gesagt ohne naturwissenschaftlichen Fächern. (Hab mich auch schon gefragt, wieso es nicht Bachelor of Arts geworden ist...)

Die SHW´ler haben im 6. Semester Ladungstechnik. Da habe ich schon gehört, dass das schon eher etwas mit Physik zu tun haben soll bzw etwas physiklastig ist. Wie der Kurs jedoch genau aufgebaut ist und wie sehr da in die Materie gegangen wird, kann ich dir leider nicht sagen. Müsste da nochmal mit nem Kommilitonen sprechen, der den Kurs gerade belegt. Wird aber 100% nicht so wild sein und wie gesagt, Physik/Chemie o.ä. gibts als reines Fach nicht.
Außerdem hast du als ITM Student sowieso kein Ladunstechnik :wink:

Am besten rufst du mal bei Frau Wiegemann oder Kretschmer-Terbeek in der Verwaltung an, die sind super nett und können dir alles erklären.

Gruß

Hab jetzt mal mit nem Kommilitonen gesprochen. Er meinte, dass Ladungstechnik doch recht physiklastig ist!

Bei Bedarf kann ich Skripe von unserem Intranet per email verschicken.

moin,
will ja niemanden auf den schlips treten in meinen augen kommt eine ausbildung als schifffahrtskaufmann sehr viel besser bei der späteren bewerbung an, sofern man sich in der maritimen branche bewerben will. das soll nicht heißen, dass das für spediteursunternehmen genauso gilt, aber nach meinen erfahrungen aus meiner branche ist dieser studiengang nicht sonderlich anerkannt. das beste wär wohl eine ausbildung und dann in weiteren 2 jahren an der hst in hamburg den "bachelor of shipping trade and transport" zu machen.

gruß

@martin

Das kann ich aber auch nicht befürworten. Du sprichst hier von einem Studiengang den es bisher noch nicht gibt und niemand weiß, wie er sich auf dem Markt etablieren wird. Das Elsflether Modell dagegen gibt es schon lang.

Was gibt es wirklich vergleichbares? S&C in Bremen, was anderes hab ich wirklich nicht gefunden.. (BHV Logistik ist auch nicht der Hammer..)

Also was vergleichbares mit SHW oder gar ITM hab ich auch noch nicht gefunden, schon mal gar nicht deutschlandweit!

Will auch mal in den Raum werfen, dass SHW nicht automatisch spaeter Hafen und Reederei bedeutet. Einige Absolventen sind in der Industrie gelandet (z. B. in der Logistik bei Mercedes).

Das die Studiengaenge nicht ueberall so bekannt sind wie im norddeutschen Raum stimmt leider. Hab ich bei meinen Bewerbungen (z. B. in die Schweiz) auch erkennen muessen. Jedoch ist das eine Frage der richtigen Bewerbung bzw. Bewerbungsunterlagen. So kann man bei Unternehmen, die die Studiengaenge nicht kennen, grosses Interesse wecken. Dadurch hab ich auch viel positives feedback bekommen!