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Frachtkostenanalyse / Frachtenoptimierer


Supply Chain Management SCM: Diskussionen, Lösungen und Best Practices für eine effektive Lieferkette. Unser Forum Supply Chain Management SCM behandelt Fragen wie, wie können Unternehmen ihre Lieferkette effektiver gestalten? Welche Rolle spielt SCM bei der Verbesserung der Kundenzufriedenheit und -loyalität? Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung von SCM? Was sind die wichtigsten Best Practices für ein erfolgreiches SCM?


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williegarvin Geschrieben am 29 Januar 2008



Dabei seit
21 Januar 2008
2 Beiträge
Hallo zusammen,
ich bin verantwortlich für die Logistik in einem Sporttextilgroßhandel. Im vergangenen Sommer wurde ein deutschlandweit agierender Frachtenoptimierer mit der Analyse unserer Frachtkosten beauftragt. Habe davon leider erst danach erfahren, jetzt aber doch die Auswertung von dem Frachtkostenoptimierer auf den Tisch bekommen. Die dort aufgelisteten Ergebnisse sind z.T. abenteuerlich.

Gibt es hier jemanden, der bereits Erfahrungen mit solchen Firmen gemacht hat (positive wie negative)?

Für Eure Antworten, Erfahrungen schon mal vielen Dank!

Schöne Grüße

CARGOFORUM PARTNER

MagNet-99 Geschrieben am 29 Januar 2008



Dabei seit
16 Juni 2006
2708 Beiträge
Hallo williegarvin,

ersteinmal willkommen im Forum und schön einen Modesty Blaise Fan begrüßen zu dürfen.

Ich habe Deinen Beitrag editiert um den Namen des Frachtenoptimierers zu entfernen. Aber jeder weiss so glaube ich immernoch was gemeint ist.
Meine Erfahrung beziehen sich auf die von Dir namentlich genannte Firma.

Ich galube, das wer sich selbst mit dem Thema befasst, keinen Frachtoptimierer braucht, der mit Serienbriefen die eingesetzten Spediteure anschreibt und zu einem Ergebnis kommt, das 6 Monate später das Papier nicht mehr wert ist.

Als kleine Firma oder Firma, die sich nicht um dieses Thema künmmern kann oder will, kann es interessant sein 'Experten' damit zu beauftragen. Die Tätigkeit wird ja quasi outgesourct. Aber die Verträge werden zu ungenau gelsen und die statistischen Auswertungen, die die Einsparpotentiale bewerten sind oft ungenau.
Vor allem aber wird i.d.R. vom beauftragenden Betrieb vergessen, die Kosten für den Frachtoptimierer in das betreffende Budget einzuplanen und somit kommt die Forderung unverhofft und führt zu Konflikten.

Gruss
MagNet-99


Zuletzt bearbeitet von MagNet-99 am 30 Jan 2008 - 23:34, insgesamt einmal bearbeitet

Trets Geschrieben am 29 Januar 2008



Dabei seit
10 Dezember 2005
68 Beiträge
wir als Spedition haben schon oft Geschäft von Kunde verloren, weil solche Analysten am Werk waren. Diese Kunden zahlen bei uns nun mehr als vorher und sind noch froh dabei. Man kann halt nur schwer die individuellen Bedürfnisse der Versender anhand einer Auswertung von Zahlen ermitteln.

Habe folgendes neulich zum ersten mal gelesen:

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen.

Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.

Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand oder die Leistung, die ihm/ihr zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.

Nehmen Sie stets das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das mitgekaufte Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen.

Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für Besseres zu bezahlen.


John Ruskin

Log2002 Geschrieben am 29 Januar 2008



Dabei seit
02 Oktober 2007
239 Beiträge
Hi Trets, wo hast du dass denn botte gelesen? Ich habe es auch gelesen, aber ich kann mich einfach nichtmehr erinnern wo......... ;-)

Trets Geschrieben am 30 Januar 2008



Dabei seit
10 Dezember 2005
68 Beiträge
in den Tiefen des WWW ?

Kann es nicht mehr nachvollziehen...

williegarvin Geschrieben am 30 Januar 2008



Dabei seit
21 Januar 2008
2 Beiträge
Erst mal danke für Eure Antworten.

@ MagNet-99: Danke für das Willkommen und schön, dass noch jemand Modesty Blaise kennt ;))
Für mich als Verantwortlichen in der Fa. für die Vergabe von Frachten bzw. Vereinbaren von Konditionen kam das auch "etwas" überraschend. Das lief aber über den Tisch einer anderen Abteilung, die im Anschreiben dieses Frachtoptimierers darauf hingewiesen wurde, die Frachtverantwortlichen im Hause zu umgehen... dazu no comment.
Die Ergebnisse dieser Analyse (viele schöne Diagramme und große bunte Zahlen) versuchen eine ungeheure Einsparsumme aufzuzeigen. Die Höhe der Summe schrumpft aber immer mehr, je intensiver man sich damit befasst. Belegt werden die möglichen Einsparungen mit z.T. hypothetischen Angeboten von Speditionen aus der Vergangenheit ..."vor einem Jahr hätten wir Ihnen diesen Preis machen können"...
Ich habe mittlerweile ein recht deutliche eigene Meinung von diesem Analysten. Mich hätte hier v.a. interessiert, ob es ehemalige Kunden gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, oder ich mit meiner Meinung allein stehe.

@Trets: Ich habe sehr enge Kontakte, z.T. freundschaftliche, zu einer Reihe von Speditionen, die ähnliche Erfahrungen gemach haben. Es wird mit enormen Einsparungen gewunken, aber die Risiken unter den Tisch gekehrt. Sicher kann man evtl. hier und da etwas sparen; wenn dann allerdings die Ware zu spät kommt, da der günstigere Anbieter da und dort Schwächen hat, dann darf man die daraus resultierenden Probleme alleine ausbaden.
Der entscheidender Punkt ist genau wie Sie sagen das individuelle Bedürfnis des Kunden, dass in diesen Analysen auf der Strecke bleibt.
Ich zahle lieber ein bisschen mehr und kann dafür aber ruhig schlafen, wenn ich weiß, dass mein Partner sich darum kümmert.

Gruß
wg

MagNet-99 Geschrieben am 30 Januar 2008



Dabei seit
16 Juni 2006
2708 Beiträge
Ich kann das von Dir beschriebene gut nachvollziehen. Ist in einem Unternehmensteil meiner Firma ebenfalls passiert. Ich musste dann mit den Leuten verhandeln. Die stellten aber auf stur. Habe dann einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Danach gab es einen außergerichtlichen Vergleich. Ist etwa 5 Jahre her und war die gleiche Firma von der Du auch geschrieben hast.....

Gruss
MagNet-99

betterorange Geschrieben am 31 Januar 2008



Dabei seit
02 April 2007
1271 Beiträge
Hallo Willie,

da dieser "Optimierer" ja nur im Erfolgsfall bezahlt werden muss, wird er natürlich alles tun um sein Ergebnis als Erfolg zu verkaufen.

Interessant wäre dann ob der verpflichtende Geschäftsbedingungen hat. Eher nicht, oder?

Oft hilft bei grösserem Aufkommen eine saubere Ausschreibung mit z.B. verankerter Preislaufzeit bis Fixdatum und als Variable ein Dieselkurs. So machen es die Holländer.

Natürlich ist das keine Antwort auf Deine Frage.

Wir hatten zumindest mal eine " Frachtenprüfung ". Das "Fach"personla konnte prima Äpel und Birnen zusammenzählen, heraus kam nur Quatsch.
Haben das dann mit dem Kunden direkt geklärt.

Cheers,

b.o.

TAM-MALTA Geschrieben am 01 Februar 2008



Dabei seit
01 Februar 2008
1 Beiträge
Wenn die Verlader wüssten, was es mit diesen "Frachtenprüfern" auf sich hat......Wir, die täglich mit all den Veränderungen im Markt und mit all den verschiedenen Verkehrträgern zu Land, Luft und Wasser zu tun haben sind anscheinend nicht in der Lage, dem Kunden eine professionelle und intelligente Transportlösung anzubieten. Wie einfach ist es doch, mal so eben ein Einsparungspotential von 30-50% aufs Papier zu malen und dies auch noch zu verkaufen. Letztendlich ist ja keiner da (oder in der Lage) dies zu verifizieren. Wo gibt es denn noch den Kunden, der exakt die gleiche Sendungsstruktur und Frachtaufkommen pro Jahr anzubieten hat um den direkten Vergleich bewerten zu können und welcher Verkehrs-träger unterliegt keinen oder nur geringen Schwankungen im Leistungs- und Kostenumfang ? Ich denke ernsthaft darüber nach ob wir nicht alle unseren Beruf verfehlt haben, wenn es denn so einfach ist......

Kaps Geschrieben am 03 November 2009



Dabei seit
24 April 2008
5 Beiträge
Hallo Zusammen,
der Forumsbeitrag ist leider schon etwas älter, dennoch immer noch sehr aktuell.

In geistiger Umnachtung (anders kann ich es nicht erklären) habe ich mich von unserem Controler auch Breit schlagen lassen und setzten seit ca. 1 1/2 Jahren einen dieser Frachtenprüfer bei uns im Unternehmen (Mittelständischer Industriebetrieb) ein.

Das Resüme dieser 1 1/2 Jahre ist, dass wir bis auf unseren KEP-Dienstleister keine Reduzierungen erreichten und nach kurzen Testphasen zu 100% wieder die gleichen Dienstleister einsetzten wie zuvor.

Leider findet unser Controler den Frachtenprüfer immer noch für sehr Sinnvoll??? Ich für meinen Teil finde das Vorgehen dieser Prüfgesellschaft für höchst unseriös und völlig überflüssig, wenn man einen guten Draht zu seinem Transportdienstleister pflegt!

Es machte also schon Sinn, in manchen Relationen einfach mal einen Euro mehr zu bezahlen. Zum einen, weil die Frachtenprüfer einfach das Tagesgeschäft oder die Hintergründe der einzelnen Firmen völlig ausblenden.

Vielleicht lebt dieser Thread wieder auf und es gibt der ein oder andere noch seine Erfahrungen hier preis. Würde mich auch persönlich interessieren um evlt. auch besser über die Sinnlosigkeit einer solchen Frachtenprüfgesellschaft in unserem Unternehmen zu argumentieren!

Viele Grüsse
Kaps

Graefle Geschrieben am 04 November 2009



Dabei seit
18 Juli 2007
15 Beiträge
Auch wir haben momentan einen doch sehr bekannten Frachtenprüfer an die Hand bekommen. Woher. Logisch, aus dem Controlling. Die Jungs haben sogar gleich einen Vertrag abgeschlossen, ohne uns aus der Logistik die genauen Vertragsinhalte zukommen zu lassen.

Nur ist der Vorteil bei uns, dass immer noch wir entscheiden, welchen Dienstleister wir anschreiben und über Rechnungsdifferenzen informieren. Auch ein Wechsel des Dienstleisters ist immer noch unsere Sache. Momentan machen die nichts anderes als Rechnungen prüfen.

Aber auch hier lässt der Erfolg immer noch auf sich warten. Ergo, wir zahlen momentan mehr für den Frachtenprüfer, als für die Summe der Gutschriften, die wir von unseren Dienstleistern erhalten.

Wäre ich dafür verantwortlich, würde ich es nicht machen, sondern eher ein paar Ressourcen schaffen um die größten Dienstleister mal auf die Rechnungsstellung abzuchecken.

Liebe Grüße,

Gräfle

Dieter2 Geschrieben am 04 November 2009



Dabei seit
12 März 2008
625 Beiträge
Sicherlich macht es Sinn, in gewissen Perioden die Realitätsnähe des eigenen Frachteneinkaufs zu prüfen, und sicherlich ist es problematisch, dafür die Leute einzusetzen, die im Unternehmen selbst für die Logistik zuständig sind, weil diese im Laufe der Zeit betriebsblind werden oder versuchen, Liebgewonnenes und Gewohntes zu bewahren. Aber ohne deren Fachwissen in Verbindung mit den Spezifika des eigenen Unternehmens kann kein vernünftiges Ergebnis herauskommen.

Die Frachtenprüfer sind logischerweise konzeptionell nur darauf ausgerichtet, dem Controlling Dollarzeichen auf die glänzenden Augen zu malen. Wichtig ist nur der Einsparungseffekt. Dabei bleiben oft Planungssicherheit, Zuverlässigkeit und ein mit reibungsloser Logistik verbundenes gutes Image auf der Strecke - hochwichtige Werte, die aktuell nicht in Zahlen zu messen sind.

Auch ich habe - nicht durch Frachtenprüfer sondern durch die eigene Revision - mehrfach Optimierungsversuche in der Frachtenbeschaffung miterlebt. Es gab Frachtenkreise, die 14tägig kommunizierten - und i.d.R. nach wenigen Monaten die Waffen streckten, weil das Einsparungspotential durch zusätzlichen Verwaltungsaufwand aufgefressen worden wäre. Ich muss hier allerdings eingestehen, dass es sich um einen recht komplizierten Gefahrgutbereich handelte.

Ein externer Frachtenprüfer ist zwar nicht betriebsblind und mag eine Professur auf dem Produktsektor des Unternehmens haben, aber er findet sich im zu beratenden Unternehmen nur in Prozesse ein, die Standards beschreiben. Das mag im einen oder anderen Unternehmen mit einheitlich zu behandelnden Massengütern und einem nicht zu großen Kundenstamm ausreichend sein. Bei den meisten Unternehmen gibt es aber zu viele undefinierte Spezifika, die dann ohne Sinn und Verstand in das Konzept eingepresst werden. Der Effekt ist eine Strohfeuer-Ersparnis, weil der Verwaltungsaufwand zu hoch ist, die Sachbearbeiter wie auch Kunden genervt sind und die Einsparung durch Rückkehr zu altem Bewährtem nicht den prognostizierten Rahmen hat.

Traurig ist nur, dass das Controlling hier gern seine eigene Aufgabe falsch versteht und nur die Summe der Gutschriften bewertet, statt auch einmal die Effizienz der ganzen Aktion selbstkritisch auf den Prüfstand zu stellen.

Grüße
Dieter

CAORFL Geschrieben am 06 November 2009



Dabei seit
23 April 2008
80 Beiträge
Wer 'nen Trend verpennt, den bestraft der Markt.

Hilft mir als Sporttextilienverkäufer nicht viel, wenn meine hippen Fetzen im Sammelwaggon gerade den Rangierbahnhof Maschen durchlaufen und viel Fracht gespart ist, während sich meine Kundschaft zwischenzeitlich anderweitig eindeckt, und ich dann auf der Ware sitzenbleibe.

Hat sich einer dieser Frachtenoptimierer jemals bei seinen Kunden auf die Verladerampe gestellt und geprüft, was sein Kunde kriegt für's Geld ?
Hat sich einer dieser Frachtenoptimierer bereits erklärt den Unterschied zwischen aufgezeigtem Einsparpotential und tatsächlich erzielten Einsparungen aus eigener Tasche auch nur prozentual zu begleichen ?

Kurzum : jedem gezahltem Betrag steht ein Wert oder eine Leistung gegenüber (oder sollte es zumindest). Logistikleistungen und -konzepte sind so individuell wie die Kunden, die sie in Anspruch nehmen.

Bißchen arg einfach, einen Packen Frachtrechnungen durch irgendwelche Software durchzugrinden und dann zu sagen, da da und da geht's für weniger. Da wird die Kostenseite einseitig 'analysiert', ohne wirklich auf die dafür erbrachten Leistungen hinreichend einzugehen. Die Verlader sind heute alle ziemlich ausgeschlafen und haben keine Hemmungen, beim Einkauf von Logistikleistungen von sich aus die Daumenschrauben noch zwei Umdrehungen anzuziehen.

Ein Frachtenoptimierer hält zunächst die Hand auf, ist also regelrecht gezwungen Einsparungspotentiale zu liefern. Inwieweit unter dieser Konstellaton realistische Zahlen herauskommen, sei dahingestellt.

Hat bißchen was von bestellten Gutachten...wenn die Gage für den Gutachter hoch genug ist, bekomm ich auch schriftlich, daß die Erde eine Scheibe ist...

MagNet-99 Geschrieben am 06 November 2009



Dabei seit
16 Juni 2006
2708 Beiträge
Hallo Zusammen,

ja, ich mag auch keine Frachtenoptimierer, aber, und zwar ein dickes aber:

1. gibt es da solche und solche.....manche verstehen ihr Handwerk und schauen sich auch die Prozesse an.
2. Der Verlader, der zulässt das Optimierer handeln ohne sich die Prozesse anzusehen, ist selber schuld und verdient das anschliessende Chaos.
3. Die Optimierer haben keine Scheuklappen auf sprechen Themen an, die sich über die Jahre festgesetzt und als gegeben betrachtet werden, und die auch noch Geld kosten.
4. Die Optimierer haben in der Regel keine Präferenzen für Dienstleister. Der Verlader schreibt oft an gute Diensteleister nicht mehr aus, weil es persönliche Themen oder Erfahrungen gab, die er nicht vergessen kann, die aber lange zum alten Eisen gehören.
5. man sollte einen Vertrag auf Erfolgsbasis mit einer Laufzeit von mehreren Jahren machen. Wenn die Ersparnis länger gehalten werden kann war der Optimierer gut und verdient sein Geld. Ärger gibt es dann später immer, wenn der Verlader für die vertraglich festgelegten Beträge, die an den Optimierer zu zahlen sind, keine Rückstellungen bildet. Dann ist immer der Optimierer schuld ;-)
6. Kann es durchaus sein, das kleine Firmen, die sich mit dem Thema nicht oder wenig beschäftigen, durch Optimierer erheblich ihre Kosten senken können.
7. Haben viele Frachtverantwortliche Angst, das der Optimierer ihre Misswirtschaft oder Vetternwirtschaft der letzten Jahre aufdeckt.

So, jetzt Feuer frei ! ;-)

Gruss
MagNet-99

Dieter2 Geschrieben am 09 November 2009



Dabei seit
12 März 2008
625 Beiträge
Hallo MagNet-99,

ich wollte eigentlich das Feuer eröffnen - aber so viele Zielscheiben bietest Du gar nicht.

Da sich hier viele Branchen tummeln, sei zunächst gesagt, dass ich das Thema aus Sicht der Industrie bewerte.

MagNet-99 wrote:
2. Der Verlader, der zulässt das Optimierer handeln ohne sich die Prozesse anzusehen, ist selber schuld und verdient das anschliessende Chaos.

Beschriebene Prozesse beziehen sich auf die Standards. Diejenigen, die bei den ablaufbestimmenden Besprechungen der Optimierung am Tisch sitzen, sind üblicherweise Theoretiker, die kein ausreichendes Wissen um die Besonderheiten des Tagesgeschäfts haben. Typisches Analogbeispiel ist die ISO-Zertifizierung - nur dass man da froh ist, ein Qualitätswesen zu haben, das die ganze Arie um das ebenso notwendige wie nichtssagende Papier begleitet.

Ich habe sowohl bei uns als auch bei befreundeten Unternehmen niemals feststellen können, dass die Logistik ausreichend aktiv und mitspracheberechtigt in die Optimierungsaktivitäten eingebunden war. Die Umsetzung wird letztlich diktiert - und das anschließende Chaos badet die Logistik aus, die schnell sowohl vom Vertrieb als auch von den Kunden als Schuldiger ausgemacht wird.

MagNet-99 wrote:
5. man sollte einen Vertrag auf Erfolgsbasis mit einer Laufzeit von mehreren Jahren machen. Wenn die Ersparnis länger gehalten werden kann war der Optimierer gut und verdient sein Geld.

Das Ergebnis ist immer eine statistische und keine tatsächliche Größe. Das Controlling will natürlich beim Finanzvorstand mit einem positiven Ergebnis glänzen und wertet die Frachteinsparung. Ein Vertrag auf Erfolgsbasis ist dabei nur hinderlich. Was wird zur Bewertung der Ersparnis denn herangezogen? Wie wird dabei die Frachtenentwicklung bewertet (ich behaupte: nie!)? Wie ist ein Vertrauens- oder Imageverlust zu bewerten? Wie misst man den zusätzlichen Verwaltungsaufwand, der gern vergessen wird? Denn es geht ja nicht nur um einen Wechsel von Anbietern, sondern auch um Dinge wie „mindestens 3 Anfragen“ oder „if - then - else“ bis zur Führung von Statistiken und Berichterstattung.

MagNet-99 wrote:
6. Kann es durchaus sein, das kleine Firmen, die sich mit dem Thema nicht oder wenig beschäftigen, durch Optimierer erheblich ihre Kosten senken können.

Gerade bei kleinen Unternehmen zweifle ich die Rentabilität eines Optimierers in hohem Masse an, weil hier doch der Chef seine Nase überall reinsteckt und man deutlich kostenbewusster arbeitet als in einem Konzern.


Allerdings muss man bei alldem sagen, dass die Ausnahme die Regel bestätigt.

Grüße
Dieter

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