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Ruf der Speditionen-wirklich so schlecht? Hilfe bei Projekt


Supply Chain Management SCM: Diskussionen, Lösungen und Best Practices für eine effektive Lieferkette. Unser Forum Supply Chain Management SCM behandelt Fragen wie, wie können Unternehmen ihre Lieferkette effektiver gestalten? Welche Rolle spielt SCM bei der Verbesserung der Kundenzufriedenheit und -loyalität? Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung von SCM? Was sind die wichtigsten Best Practices für ein erfolgreiches SCM?


dobby1202 Geschrieben am 12 Mai 2008



Dabei seit
25 November 2007
5 Beiträge
Hallo! :)

In der Berufsschule arbeiten wir zur Zeit an einem Projekt mit dem Thema „Image der Speditionen“. Angeblich sei dieses Image ziemlich schlecht, von wegen „Spediteure sind ‚Betrüger’ / Spediteure sind gute Lügner etc“.

Ich hab von solchen ‚Vorurteilen’ ehrlich gesagt bis jetzt noch nicht viel gehört und weiß auch nicht so recht, was ich davon halten soll. Klar wird bei uns auch mal gelogen, aber ich bezweifle sehr, dass Leute in anderen Branchen das nicht auch tun.

Wollte mal fragen, was ihr von solchen Aussagen haltet? Ist da eurer Meinung nach was dran? Ist unser Ruf wirklich so schlecht? Und wenn ja, woher kommt dieser schlechte Ruf?

Freue mich über jede Antwort und Meinung! :)

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DanielNoetzel Geschrieben am 13 Mai 2008



Dabei seit
05 Oktober 2006
459 Beiträge
Hallo dobby,

ich glaube der schlechte Ruf der uns voreilt kommt aus der "guten alten Zeit". In der Zeit wo der Kunde noch nicht nachvollziehen konnte wo aktuell ein Stau ist oder sonst etwas. Da konnte der Disponent noch was erzählen. Ich denke jedoch, das dies heute nicht mehr so einfach ist wie früher - dank der neuen Medien.

Ich habe nach langer Zeit in der Spedition in die Industrie gewechselt. Ich dachte hier wäre vieles besser und ehrlicher... Naja, mitlerweile habe ich gelernt, dass die Leute in der Industrie unehrlicher sind als die Kollegen in der Spedition.

Gruß
Daniel

Dieter2 Geschrieben am 13 Mai 2008



Dabei seit
12 März 2008
625 Beiträge
Hier stellt sich natürlich zunächst die Frage der Perspektive. Ob Speditionen bei unbeteiligten Dritten, die ja gern zu Vorurteilen neigen, ein schlechtes Image haben, dürfte weder interessant noch bewertungsrelevant sein.

Bei Industrie (in der ich arbeite) und Handel sehe ich definitiv kein Imageproblem gegenüber den Speditionen. In der Regel ist es ohnehin so, dass man mit einem vertrauenswürdigen Kreis von Speditionen arbeitet und die Disponenten einen guten persönlichen Kontakt pflegen. Es wäre ohnehin schlecht vorstellbar, ohne ein vernünftiges Vertrauensverhältnis zusammenzuarbeiten.

Eine Ausnahme bilden hier natürlich die „Billig-um-jeden-Preis“ - Versender, die sich wahrhaft nicht wundern dürfen, wenn ein Dumpingpreis zur Folge hat, dass zur Übernahme der Ladung ein prinzipiell fahruntaugliches Fahrzeug mit einem weder deutsch noch englisch sprechenden Fahrer zur Übernahme der Sendung kommt und diese wegen Fahrzeugschäden oder Beanstandungen bei Kontrollen oder Dispositionsmängeln und in Kauf genommenen Fehlplanungen nicht pünktlich abliefern kann.

Dass der Logistik-Bereich im Allgemeinen gegenüber z.B. Produktion und Finanzwesen eine deutlich geringere Wertigkeit in der öffentlichen und auch innerbetrieblichen Meinung hat, ist allerdings ein festsitzendes Vorurteil. Der Spruch „das ist doch nur noch zu verschicken“ hält sich auch hartnäckig in unserer heutigen Zeit.

Ein Image-Problem ist also immer relativ zu sehen. Den Betroffenen braucht es eigentlich nicht zu tangieren, so lange es nicht unmittelbar in Verbindung mit seinen Geschäftspartnern steht. Wer sich ein Pferd kaufen möchte, geht schließlich auch ohne Vorurteil zum Pferdehändler - deren schlechter Ruf wahrscheinlich die Zunft überdauern wird...

Grüße
Dieter


Zuletzt bearbeitet von Dieter2 am 13 Mai 2008 - 08:20, insgesamt einmal bearbeitet

fragile Geschrieben am 13 Mai 2008



Dabei seit
20 September 2006
169 Beiträge
Ich glaube der Ruf kommt nicht durch das Verhältnis Industriekunden-Spediteure, sondern viele eher durch Privatkunden-Spediteure. Da das Transportgewerbe für einen Außenstehenden doch recht undurchschaubar ist. Bei Preisanfragen können größere Differenzen entstehen, die für einen Privatkunden nicht nachvollziehbar sind. Und somit ist es für ihn Abzocke und der Spediteur der Betrüger, obwohl die Hintergründe vollkommen andere sind.

juergen2 Geschrieben am 13 Mai 2008



Dabei seit
20 Oktober 2005
307 Beiträge
Hallo,

es gibt auf dieser unserer Erde seriöse und unseriöse Menschen. Und die verteilen sich auf alle Länder, alle Branchen.

Also ist es m.M. n. nichts weiter als ein weiteres (dummes) Vorurteil / Klischee, genau wie "alle männlichen Friseure sind schwul" oder "Italiener sind die feurigen Liebhaber" oder "Franzosen kochen am besten".

Es gibt ganz sicher schwule männl. Friseure, feurige Italiener und gute französische Köche; aber es gibt sicherlich auch Eskimos die in den genannten "Fachgebieten" locker mithalten.

Was allerdings stimt ist daß das Image unserer Branche durchaus eine Besserung vertragen könnte, insofern finde ich euer Projekt richtig gut.

Gruss

Juergen2

betterorange Geschrieben am 16 Mai 2008



Dabei seit
02 April 2007
1271 Beiträge
Hallo Dobby,

ich kann mich Jürgen 2 nur anschliessen.

Bei den jeweiligen Beurteilungen würde ich einfach mal hinterfragen, wodurch das Urteil geleitet ist. Ich kenne diese Sprüche seit dem allerersten Tag bei meiner Ausbildungsfirma.

Je mehr man dies ernst nimmt so mehr Bestätigung sehen die selbsternannzten Fachleute darin.

Für mich heisst das: Konkret werden oder Mund halten.

Zumal die meissten gar nicht wissen was eine Spedition ist ;-)

betterorange

Dieter2 Geschrieben am 16 Mai 2008



Dabei seit
12 März 2008
625 Beiträge
@dobby1202

Ich find's nicht so gut, einen Thread identisch 2 x aufzumachen!

MagNet-99 Geschrieben am 16 Mai 2008



Dabei seit
16 Juni 2006
2708 Beiträge
Dieter2 wrote:
@dobby1202

Ich find's nicht so gut, einen Thread identisch 2 x aufzumachen!

Ich auch nicht, deswegen sind die beiden Threads (da schon bei beiden Antworten vorliegen) jetzt vereint.
Gruss
MagNet-99

dobby1202 Geschrieben am 16 Mai 2008



Dabei seit
25 November 2007
5 Beiträge
Tut mir leid! Ich wusste nicht, in welche Kategorie ich die Frage stellen sollte und hab's erst mal mit der Kategorie Ausbildung probiert aber ein paar Stunden später ist mir dann gekommen, dass die Kategorie nicht wirklich passt. Und weil ich leider nicht wusste, ob und wenn ja wie ich die Frage in eine andere Kategorie "schieben" kann hab ich sie dann nochmal in die andere Kategorie gestellt. Sorry noch mal!

Allen vielen herzlichen Dank für die Antworten!!!! Das hat mir schon alles super geholfen! :) Dankeschön!

Weitere Meinungen sind natürlich immer willkommen! :)

Grüße und schönes Wochenende! :)

rave Geschrieben am 23 Januar 2009



Dabei seit
08 September 2008
60 Beiträge
denke das Hauptproblem liegt tiefer in der Psychologie des Menschen begründet.
Gute Botschaften werden von allen gern verbreitet. Hallo Herr X, ihre Sendung ist schon heute in eingetroffen. (all das ohne eigenes Zutun, nur weil die Airline zufällig wegen stornierter Sendung noch Platz hatte...) Wir haben den Jungs bei der Airline noch mal richtig Dampf untern Hintern gemacht. Kenn doch jeder solche Schnacks, oder? , aber es gibt auch Unangenehmes zu übermitteln: Transportverzögerungen, verpennt eine Sendung zum vereinbarten Termin zu übernehmen, also eigenes Verschulden muss einem Kunden übermittelt werden. Einfacher wird es dann schon wenn Dritte den Fehler begangen haben, wie z.B. die Fluggesellschaft oder Reederei hat die Ware verpennt mitzunehmen etc., das geht einfacher über die Lippen (man hat sich ja nichts zu Schulden kommen lassen.
Wer rechtzeitig lernt diesen inneren "Schweinhund" zu überwinden und
mit Kunden zu sprechen ist der Winner und Kundenbinder = ein guter Verkäufer
Warum sich nicht entschuldigen und ehrlich (fast) sagen was abgelaufen ist??
Auch beim Kunden läuft nie alles rund. Die z.B. 50 to Luftfrachtsendung bekommt man doch meistens nur weil der Liefertermin nicht eingehalten werden konnte. Also hat dort schon jemand was verbockt...
Also den Kunden in die Schadensbegrenzung mit einbinden: "helfen Sie mir, wie bekommen wir das gemeinsam vom Eis". Sicher kann man auch mal eine sog. Notlüge nutzen, die sollte dann aber so glaubhaft und wie man sagt "juristisch einwandfrei" sein.
Schaut mal in eurer Abteilung mit offenen Ohren in die Runde und ihr kennt dann schnellstens die Pappenheimer die sich innerlich verkriechen oder noch schlimmer gar nichts sagen und versuchen den Fehler auszusitzen. "Der Kunde wird schon nichts merken". Wenn dann der Empfänger beim Versender reklamiert ist erst recht die Hölle los weil der Versender ins offene Messer gelaufen ist.
Leider wird auch heute noch von den Firmen viel zu wenig Geld für die Schulung des Personals ausgegeben. Wie sieht es bei euch in den Firmen aus?
Alles ein hochinteressantes Thema, sprengt vielleicht auch hier den Rahmen, aber dies ist der Ansatz seinen Firmenruf zu verbessern.
(aber auch seinen eigenen! Man ist nicht immer von der Lehre bis zur Rente in der gleichen Firma, und gute Leute sprechen sich im Markt
herum!)

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