Cargoforum Forum für Transport, Logistik, Spedition, Zoll und Außenhandel
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Fairer Preis für Zollabfertigung ?


Außenhandel und Zoll: Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Abwicklung im internationalen Handel. Unser Forum Außenhandel und Zoll, allgemeine Themen, behandelt Fragen wie, welche Rolle spielen Zollformalitäten beim Außenhandel? Wie läuft die Zollabfertigung beim Außenhandel ab? Welche Dokumente sind im Außenhandel für die Zollabfertigung erforderlich? Welche Rolle spielen Freihandelsabkommen im Außenhandel?


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Zeemo Geschrieben am 28 Juni 2008



Dabei seit
28 Januar 2005
381 Beiträge
Nur zur Erinnerung: KEP-Dienste berechnen auch Vorlageprovisionen - aber KEINE ATLAS-Gebühren, und i.d.R. ist die Abfertigung selbst VÖLLIG KOSTENLOS!!

Mal zur Relativierung der ganzen Thematik.

Zu Staufers unverschämten Beiträgen äußere ich mich am besten gar nicht, sonst schmeißt mich der Admin raus...

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Lufti Geschrieben am 28 Juni 2008



Dabei seit
13 März 2007
237 Beiträge
Hallo,

wenn ich mich nicht täusche ging die Diskussion um -> Zollanmeldungen <- - sprich die Ware durch eine EZA beim Zoll in den freien Verkehr zu überführen.

Die Atlasgebühr hat damit praktisch nichts zu tun. Diese wird wie gesagt für das Gestellen der Ware an das Zollsystem verlangt.

Inzwischen gehen auch bei uns in München die Preise auf über 15,00 Euro hoch. Ist zwar nicht schön, aber für uns als Spedition unerheblich da wir die Kosten 1:1 an den Kunden weitergeben.


LG

Lufti

Der_Staufer Geschrieben am 28 Juni 2008



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11 Februar 2008
979 Beiträge
Lufti wrote:


Hallo Staufer,

ich beziehe mich auf Software Lizenzen. Möchtest du nicht jeden Zollantrag über das Internet oder von Hand machen brauchst du eine Software Lösung. Die Kostet eben geld.
Und wieviel kosten diese und welche Kosten werden weiterberechnet? 2-3 Euro je Anmeldung, und ich weiss von Speditionen, die 10 € aufwärts weiterberechnen...

Zitieren::

Die Atlas Gebühr wird von der Spedition meist nur weiterbelastet. Entstehen tut sie durch die Handlingsagentur (Swissport, Fraport etc.) für das Gestellen der Ware an das Zollsystem.
Dem gegenüber steht aber eine Leistung, die keinesfalls 15 € entspricht.

Zitieren::

Und auch wenn man die Einfuhrabgaben über sein eigenes Aufschubkonto laufen lässt, muss der Kunde dennoch diese an dich bezahlen. Bis er dies tust, verauslagst du die Kosten für ihn.
Deswegen haben auch viele Speditionen, um ihr Risiko zu verringern, ihre Kunden eigene Aufschubkonten einrichten lassen. Diese werden dann meist nur als Agenten, bzw. als Steuerberater tätig...

Viele Grüße

Der_Staufer Geschrieben am 28 Juni 2008



Dabei seit
11 Februar 2008
979 Beiträge
Florian wrote:
Hallo Croco,
nach dem Aufwand gesehen finde ich das schon gerechtfertigt. Wenn ich daran denke, wie wir ständig auf der Suche nach Zolltarifnummern etc. sind.

Gruß Florian

Hmm, Speditionen suchen eigentlich keine Zolltarifnummern. Das macht der Zoll. Was angemeldet wird, ist lediglich eine Rechtsauffassung, maßgebend ist die Warenbeschreibung. Oder warum reitet der Zoll immer auf der tarifgerechten Anmeldung herum?

Der_Staufer Geschrieben am 28 Juni 2008



Dabei seit
11 Februar 2008
979 Beiträge
Zeemo wrote:
Nur zur Erinnerung: KEP-Dienste berechnen auch Vorlageprovisionen - aber KEINE ATLAS-Gebühren, und i.d.R. ist die Abfertigung selbst VÖLLIG KOSTENLOS!!

Mal zur Relativierung der ganzen Thematik.

Zu Staufers unverschämten Beiträgen äußere ich mich am besten gar nicht, sonst schmeißt mich der Admin raus...
Ja toll.

Was nützt mir das, die KEP haben keinerlei Verzollungsauftrag, und ohne Bezahlung der Rechnung bekomme ich meine Ware nicht. Das ist eigentlich Nötigung...

Und dass diese Vorlageprovisionen ein überteuertes Zubrot sind, wurde an anderer Stelle hier im Forum schon ausgiebig diskutiert. Kannst das Thema gerne suchen...

Zeemo Geschrieben am 29 Juni 2008



Dabei seit
28 Januar 2005
381 Beiträge
Zitieren::
Hmm, Speditionen suchen eigentlich keine Zolltarifnummern. Das macht der Zoll. Was angemeldet wird, ist lediglich eine Rechtsauffassung, maßgebend ist die Warenbeschreibung. Oder warum reitet der Zoll immer auf der tarifgerechten Anmeldung herum?

Mir sträuben sich die Haare. Was glaubst Du denn, warum es überhaupt Zollsachbearbeiter gibt? Nur zum Eintippen der Anträge in ATLAS?! Mit die anspruchsvollste Tätigkeit bei der Importzollabfertigung ist doch das Einreihen in den Zolltarif! Denn da kommt es auf viele Fähigkeiten an wie Kreativität, Intelligenz, Allgemeinwissen, fachliches Wissen usw.

1.) In einer Zollanmeldung - wie übrigens in jeder anderen Steueranmeldung auch - bringe ich doch meine eigene Rechtsauffassung zum Ausdruck. Ob das nun die Einreihung ist, die Beschreibung der Ware oder das angemeldete Verfahren.

2.) Aber der Hammer: wie Du darauf kommst, dass der Zoll (!) für uns die ZTN raussucht, ist mir wirklich schleierhaft. Das wäre gar nicht mal so übel - wobei es für viele sicherlich den Verlust des Arbeitsplatzes bedeuten würde...

2a) Also, erst einmal kann ich überhaupt keine EZA absenden, ohne eine Zolltarifnummer einzugeben. Dä.

2b) Die Zöllner bestehen deshalb auf einer tarifgerechten Anmeldung, weil die Denkweise, die ich bei der Anmeldung verfolgen muss, ja von einer tarifgerechten Warenbeschreibung zu einer korrekten Tarifnummer führen muss! Und das prüft der Zöllner nach, wie auch die anderen Angaben, und ob die Anmeldung in sich schlüssig ist. Ist sie das nicht, wird im Zweifel eben die Anmeldung zurückgegeben ("zurückgewiesen"). Oder es wird überlassen und später ein OWi-Verfahren wegen Falschanmeldung eröffnet, z.B. wegen falscher Einreihung, die etwa zu einem niedrigeren Zollsatz geführt hat.

Anmerkung: leider sind viele Kunden der Auffassung, es ginge andersherum: von der Zolltarifnummer zur Beschreibung. Was gar nicht geht: den Wortlaut des Tarifs abschreiben. Dann bräuchte ich gar keine Warenbeschreibung anzugeben, denn den Wortlaut des Tarifs haben die Beamten selber in ihren Ordnern (bzw. mehr und mehr in ihren Rechnern), da brauchen sie uns nicht zu, um den zu erfahren!

Zitieren::
Was nützt mir das, die KEP haben keinerlei Verzollungsauftrag, und ohne Bezahlung der Rechnung bekomme ich meine Ware nicht. Das ist eigentlich Nötigung...

Nötigung... also bitte. Bleiben Sie sachlich, Herr Kollege. Wenn ein Kunde der Meinung ist, er bräuchte nicht zu zahlen, wird das geklärt. Und wenn er tatsächlich nicht zahlen muss, kriegt er natürlich auch seine Ware. Muss er aber zahlen, greift zumindest in Deutschland das konnexe Pfandrecht!

Und natürlich haben die KEP in ALLER Regel eine Vertretungsvollmacht vorliegen. Natürlich kommt es vermutlich bei dem einen oder anderen KEP-DL hin und wieder einmal vor, dass bei allzu großem Zeitdruck eine Sendung von Amazon im Wert von 39,95 USD verzollt wird, ohne vorher anzurufen. Aber letztlich will ja jeder seine Sendung haben und sieht auch ein, dass der dafür Abgaben zahlen muss. Denn welche Alternative hat man als Privatmann schon, außer selbst abholen und verzollen? Und wer macht das schon...

Zitieren::
Und dass diese Vorlageprovisionen ein überteuertes Zubrot sind, wurde an anderer Stelle hier im Forum schon ausgiebig diskutiert.

:-) Dass das Deine Meinung ist, weiß ich, dazu brauche ich nicht zu suchen. Stell es nur bitte nicht als objektive Tatsache hin, denn das ist es nicht. Andere Leute, wie z.B. ich (aber nicht nur ich!), haben eine gegenteilige Meinung, und die stehen nun mal nebeneinander. Aber Du hast natürlich recht: es WURDE ausgiebig diskutiert... ;-))

In diesem Sinne: frohes Fußball gucken!!

Zeemo

Lufti Geschrieben am 29 Juni 2008



Dabei seit
13 März 2007
237 Beiträge
Hallo Zeemo,

ich stimme dir in allen Punkten zu. Da eigentlich jedem mit Praxisverständnis die Unsinnigkeit der obigen Aussagen bewusst wird geh ich garnicht erst drauf ein.


Grüsse

Lufti

MagNet-99 Geschrieben am 30 Juni 2008



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16 Juni 2006
2708 Beiträge
Bleibt friedlich ;-)

betterorange Geschrieben am 30 Juni 2008



Dabei seit
02 April 2007
1271 Beiträge
Zumindest eröffnet uns "der Staufer" seine Wahrnehmung, die zwar objektiv falsch ist aber wen stören schon Details?

Da kann man nun wirklich nicht mehr drauf eingehen.

Der_Staufer Geschrieben am 30 Juni 2008



Dabei seit
11 Februar 2008
979 Beiträge
Zeemo wrote:

Mir sträuben sich die Haare.
Schön.

Zitieren::

Was glaubst Du denn, warum es überhaupt Zollsachbearbeiter gibt? Nur zum Eintippen der Anträge in ATLAS?!
Glück hat der, der außer Zoll nichts bzw. Zoll hauptsächlich macht. Das ist bei weitem nicht die Regel. Schätzt euch glücklich. Meist ist der Zollsachbearbeiter in der Wirtschaft der "Neger", der für alles und für nichts zuständig ist, dem man noch Zoll per Order de Mufti aufs Auge drückt.

Zitieren::

Mit die anspruchsvollste Tätigkeit bei der Importzollabfertigung ist doch das Einreihen in den Zolltarif! Denn da kommt es auf viele Fähigkeiten an wie Kreativität, Intelligenz, Allgemeinwissen, fachliches Wissen usw.
Unbestreitbar. Aber das ist nicht rechtsverbindlich, sondern nur die Auffassung einer Einreihung, die stets widerleglich ist.

Zitieren::

1.) In einer Zollanmeldung - wie übrigens in jeder anderen Steueranmeldung auch - bringe ich doch meine eigene Rechtsauffassung zum Ausdruck. Ob das nun die Einreihung ist, die Beschreibung der Ware oder das angemeldete Verfahren.
Falsch. Eine Zollanmeldung ist, wie eine Steueranmeldung keine Rechtsauffassung, sondern Tatsachen werden angemeldet. Mit haben mehrere Zöllner gesagt, dass maßgebend nicht die Warennummer, sondern die Warenbeschreibung ist, da der Zoll es der Wirtschaft nicht zumuten kann, sich im Gebiet der Rechtsanwendung (Warennummern im Zolltarif), sondern lediglich sich im Bereich Ware auskennt, da er damit Handelt oder sie sogar herstellt, und nunmal weis, was sie kann. Deswegen führt eine falsche Warennummer auch nicht zwingend zur Falschanmeldung, wenn die Warenbeschreibung zutreffend ist.

Zitieren::

2.) Aber der Hammer: wie Du darauf kommst, dass der Zoll (!) für uns die ZTN raussucht, ist mir wirklich schleierhaft. Das wäre gar nicht mal so übel - wobei es für viele sicherlich den Verlust des Arbeitsplatzes bedeuten würde...
Hmm. Der Zoll hat gegenüber dem Anmelder eine Informations- und seit neuestem auch eine Dienstleisungspflicht, dazu gehört auch die unverbindliche Zolltarifauskunft, eben weil der Zoll es der Wirtschaft nicht zumuten kann, selbst zutreffende Warennummern zu finden. Das ist dort doch Tagesgeschäft. Ich war schon in einigen Firmen mit der Zollsach- bearbeitung betraut und die Mehrzahl rufen die Zollämter an und die haben dort immer Auskunft gegeben, wenn es nicht gerade duzende von Warennummern gleichzeitig waren. Haben die nicht sofort angerufen, haben die sich Prospekte usw. mailen lassen und jedes Mal zeitnah zurückgerufen. Scheinbar taugt dein Zollamt nichts oder du hast ein gespanntes Verhältnis zu den Beamten dort.

Zitieren::

2a) Also, erst einmal kann ich überhaupt keine EZA absenden, ohne eine Zolltarifnummer einzugeben. Dä.
Natürlich geht das. Nun, kommt auf deine Software an. Die IAA prüft nicht, ob es die Warennummer gibt, sondern lediglich, ob das Feld ausgefüllt ist. Zumindest ist es mit der Ausfuhranmeldung so, wie es bei der Einfuhr ist, k.a.

Zitieren::

2b) Die Zöllner bestehen deshalb auf einer tarifgerechten Anmeldung, weil die Denkweise, die ich bei der Anmeldung verfolgen muss, ja von einer tarifgerechten Warenbeschreibung zu einer korrekten Tarifnummer führen muss! Und das prüft der Zöllner nach, wie auch die anderen Angaben, und ob die Anmeldung in sich schlüssig ist. Ist sie das nicht, wird im Zweifel eben die Anmeldung zurückgegeben ("zurückgewiesen"). Oder es wird überlassen und später ein OWi-Verfahren wegen Falschanmeldung eröffnet, z.B. wegen falscher Einreihung, die etwa zu einem niedrigeren Zollsatz geführt hat.
Wegen einer falschen Warennummer wird kein Owi-Verfahren eingeleitet, wenn die Warenbeschreibung zutreffend ist. Zumindest ist es bei der ehem. OFD Karlsruhe so...

Zitieren::

Nötigung... also bitte. Bleiben Sie sachlich, Herr Kollege. Wenn ein Kunde der Meinung ist, er bräuchte nicht zu zahlen, wird das geklärt. Und wenn er tatsächlich nicht zahlen muss, kriegt er natürlich auch seine Ware.
Schön wäre, wenn das stimmen würde. Ich bin schon von mehreren Auslieferen von KEP angefahren worden, ohne Barzahlung keine Ware. Und da es meistens dringend benötigte Waren sind, Ersatzteile usw. fühle ich mich schon genötigt, wenn ich bezahlen muss, obwohl ich Selbstverzoller mit eigenem Aufschubkonto bin. Ich habe noch kein Paketdienst erlebt, bei dem das nicht der Fall war. Nur die Post darf das als ehemaliger Monopolist, und die Frage ist wie lange, noch.

Zitieren::

Und natürlich haben die KEP in ALLER Regel eine Vertretungsvollmacht vorliegen. Natürlich kommt es vermutlich bei dem einen oder anderen KEP-DL hin und wieder einmal vor, dass bei allzu großem Zeitdruck eine Sendung von Amazon im Wert von 39,95 USD verzollt wird, ohne vorher anzurufen. Aber letztlich will ja jeder seine Sendung haben und sieht auch ein, dass der dafür Abgaben zahlen muss. Denn welche Alternative hat man als Privatmann schon, außer selbst abholen und verzollen? Und wer macht das schon...
KEP sind wohl mit die größten Zollhinterzieher, die es hier gibt. Erst vor ein paar Wochen bekam ein Arbeitskollege schon wieder eine Sendung aus den USA ohne Verzollung, obwohl eine Rechnung über das IPhone beigelegt war. Der dann trotzdem zum Zollamt ging und es verzollte.

Da ist der mir bekannte Zollsachbearbeiter einer Firma, der ohne je einen KEP mit der Verzollung beauftragt zu haben, mit dieser "Dienstleistung" beglückt wurden... Wie gesagt, dort wird wohl am schlampigsten gearbeitet, noch schlampiger als in der Spedition, in der ein Berufsschulkollege seine Ausbildung gemacht hat, kurz die EGZ im ASV erklärt bekommen, und dann einfach ohne weitere Betreuung machen sollte. Er hat mit dem Sachbearbeiter beim Hauptzollamt telefoniert, dass das doch nicht sein kann, und der meinte nur "Die Spedition macht das immer so. Ich bin schon gewöhnt, alle paar Wochen einen neuen Sachbearbeiter zu haben, den ich ausbilden muss"... Leider ist das systematisch, gut, ich will nicht alle über einen kamm scheren, aber das sind eben meine Erfahrungen.

Zitieren::

:-) Dass das Deine Meinung ist, weiß ich, dazu brauche ich nicht zu suchen. Stell es nur bitte nicht als objektive Tatsache hin, denn das ist es nicht. Andere Leute, wie z.B. ich (aber nicht nur ich!), haben eine gegenteilige Meinung, und die stehen nun mal nebeneinander. Aber Du hast natürlich recht: es WURDE ausgiebig diskutiert... ;-))
Das ist nicht nur meine Meinung. Ich kann das Thema gerne nochmals raussuchen.

Zitieren::

In diesem Sinne: frohes Fußball gucken!!

Zeemo
War ja nicht so der Hammer. Aber besser Finale als Viertelfinale, was ja vor der EM sicher niemand vorausgesagt hätte.

Zeemo Geschrieben am 30 Juni 2008



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28 Januar 2005
381 Beiträge
Ich glaube, wir beenden das an dieser Stelle besser. Ich könnte zu jedem Punkt Deiner Tirade detailliert argumentieren, aber das würde ohnehin nur dazu führen, dass Du Dich weiterhin stur auf Deine fragwürdigen Standpunkte stellen würdest, und diejenigen, die mir Recht (oder recht?!) geben würden, tun es ohnehin schon. Also lass ich's lieber.

Der_Staufer Geschrieben am 01 Juli 2008



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11 Februar 2008
979 Beiträge
Nun Zeemo,

in einem Forum kommt es nicht darauf an, wieviele andere Teilnehmer einem recht geben. Recht geben und recht haben sind zwei paar Schuhe.

Kannst ja mal bei deinem Zollamt anrufen und fragen, wie sich das mit der Warennummer verhält. Auf jedem Zolltariflehrgang, bei dem auch und oder ausschließlich Personal der ZLAen und ZPLAen anwesend waren, bekam ich diese Auskünfte. Haben die mich denn angelogen?

Tut mir nur leid für dich, dass dein Alltag mit dem Zoll nicht zu klappen scheint, meiner hingegen schon. Scheint wohl hier größere regionale Unterschiede zu geben...

Die meisten hier arbeiten wohl bei einer Spedition, da lässt man natürlich Kritik am eigenen Berufsstand nicht zu. Bevor ich nun was von Krähen schreibe, die einer anderen nicht die Augen aushacken, lass ich es lieber.

Immer nur die ein und die selbe Arbeitsstelle gehabt zu haben ist nicht gut für die eigene berufliche Entwicklung: In vielen Firmen, die die Zollabfertigung selbst tätigen ist es eben tagtägliche Gewohnheit, bei Problemen direkt den Zoll anzurufen und dort ne Lösung zu bekommen. Und da gehört nunmal die Warennummer dazu. Aber wie gesagt, das können vermutlich viele hier gar nicht beurteilen mangels entsprechender beruflicher Erfahrung.

Ihr wisst gar nicht, wie es ist, wenn fachlich unqualifiziertes Personal den "Zoll" als weitere Tätigkeit aufs Auge gedrückt bekommt, das Thema in vielen Firmen nahezu Stiefmütterlich behandelt wird. Einfach mal bei einer IHK-Schulung sich mit den anderen Teilnehmern austauschen... Die meisten von euch machen nur Zoll und mehr nicht. Da ist es kein Wunder, wenn der Blick über den eigenen Tellerrand fehlt.

MagNet-99 Geschrieben am 01 Juli 2008



Dabei seit
16 Juni 2006
2708 Beiträge
Freunde der Zollkunst !

ich habe schon auf allen drei Seiten gearbeitet: KEP, Spedition und Verlader und kann allen Beiträgen etwas abgewinnen.
Über diese kleine Diskussion hinaus schätze ich von allen, die sich an diesem Thread bisher beteiligt haben die Qualität der bisherigen Beiträge im Cargoforum. Akzeptiert das Ihr unterschiedliche Erfahrungen und Meinungen habt und vertragt Euch.

Gruss
MagNet-99

Zeemo Geschrieben am 01 Juli 2008



Dabei seit
28 Januar 2005
381 Beiträge
Ich kann nicht aus meiner Haut, sorry. Ich kann das alles nicht so stehen lassen. Aber ich beherrsche mich, versprochen! ;-)

1.) Die Zolltarifnummer ist Bestandteil jeder Zollanmeldung (von einigen, ganz ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen). Das ist in ATLAS standardisiert hinterlegt und nicht abhängig von der Software im eigenen Hause. Vielleicht hab ich Dich auch falsch verstanden, aber es kam bei mir so an, als behauptetest Du, man könne über ATLAS eine Zollanmeldung ohne Tarifnr. senden. Das geht definitiv NICHT.

2.) Natürlich hilft einem ein Zollbeamter / eine Zollbeamtin, wo er/sie kann (wenn er kann). Und natürlich sind sie dafür auch ausdrücklich da. Das heißt aber nicht, dass man das Tarifieren dem Zöllner überlassen kann! Denn dann machen mindestens zwei der großen KEP in Deutschland etwas grundlegend falsch und geben Jahr für Jahr Millionen Euro an Gehältern zu viel aus. Willst Du DAS etwa unterstellen!?

Klar, der Zoll ändert auch mal die eine oder andere Tarifnr. ab, ohne weitere Maßnahmen einzuleiten. Aber natürlich ist es eine Falschanmeldung, wenn ich falsch tarifiere, denn es ist nunmal so, dass alle Bestandteile einer Zollanmeldung korrekt sein müssen (frag mich jetzt nicht nach dem Artikel...), einschließlich der ZTN! Die ZTN ist dazu da, um allen Beteiligten das Leben einfacher zu machen (nein, das ist kein Sarkasmus... *g*), denn so kann ich leicht nachvollziehen, warum wieviel Zoll erhoben wurde und was sonst noch an Maßnahmen zum Tragen kommt/kam. Auch den Zöllnern ist dies eine Erleichterung. Die Zöllner haben in ihrer ATLAS-Version Systemvorschläge in Form von "Ampelfarben", die auf die ZTN abstellen. Beispielsweise würde sicherlich eine ZTN aus dem Kap. 93 gelb oder sogar rot ergeben; 7307 wohl eher grün.

Fazit: die Leute von der ZPLA haben Dich sicher nicht angelogen, nur haben sie sich evtl. etwas umständlich ausgedrückt, und/oder Du hast sie nicht richtig verstanden. Sag ich jetzt mal so.

3.) Wenn mein Alltag mit dem Zoll nicht "klappen" würde, hätte mein Arbeitgeber in Deutschland kein Geschäft mehr. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu unserer Zollstelle (ich darf aus arbeitsvertraglichen Gründen hier keine näheren Details preisgeben), und wenn es mal ein größeres Problem wie Systemausfall, Flugverspätung oder Ähnliches gibt, sind die Damen und Herren dort drüben immer so flexibel, wie es im Rahmen Ihrer Mann-/Fraustärken und sonstigen Verpflichtungen irgend möglich ist. Auch bei exotischen fachlichen Problemen hilft man immer gerne, soweit möglich. Und das i.d.R. auch auf dem kurzen Dienstweg.

4.) Mein jetziger Job ist meine bislang sechste Arbeitsstelle (geringfügige Beschäftigungen zwischendurch und Ferienjobs außen vor gelassen...), und das in einem Alter von inzwischen leider schon 29 Jahren! Ich habe durchaus die eine oder andere Erfahrung auch in anderen Bereichen, die hier in diesem Forum vertreten sind, machen können (klassische große konzerngebundene Sammelgutspedition, mittelständischer Spediteur-Unternehmer mit großem Fuhrpark, Industrie, Handel). OK, ich gebe zu, meine Erfahrung im Schuhgroßhandel dauerte nur drei Tage, aber das nur am Rande... ;-)

5.) Doch, Staufer, leider weiß ich nur zu gut, wie das aussieht, wenn Flachzangen an den Start gehen! Denn die gibt es leider auch bei uns (bei mehreren Hunderttausend Mitarbeitern weltweit ja auch kein Wunder!). Und natürlich auch bei unserer geneigten Kundschaft; Du hast völlig recht, in vielen Unternehmen (mein Eindruck: in den MEISTEN, aber das kann subjektiv sein) wird der Bereich Zoll SEHR stiefmütterlich behandelt, mehr so als eine Art behördliche Hürde, die man irgendwie zu nehmen hat, wie eine Baustellenampel oder so.

Ich bin aber auch immer wieder froh, mit Sachbearbeitern (oder höheren Tieren) bei Unternehmen zu sprechen, die wissen, was sie tun und bei denen man merkt, man ist fachlich auf Augenhöhe. Ich vermute, Staufer, dass Du so einer auch bist - höchstwahrscheinlich ist Dein Brötchengeber auch Kunde von uns, und vielleicht haben wir uns sogar schon mal gesprochen/gemailt, auf dienstlicher Ebene!

Im Grunde sind wir uns, beruflich gesehen, glaube ich, sehr ähnlich, und daher geraten wir auch immer mal wieder etwas aneinander. Aber ich finde sowas immer sehr erfrischend, solange es nicht in Beleidigung oder Ähnliches ausartet, aber das hat es hier noch nie, und das ist auch gut so.

In diesem Sinne!
Zeemo

Klingemann Geschrieben am 01 Juli 2008



Dabei seit
20 November 2006
62 Beiträge
Lufti wrote:
Die Atlas Gebühr wird von der Spedition meist nur weiterbelastet. Entstehen tut sie durch die Handlingsagentur (Swissport, Fraport etc.) für das Gestellen der Ware an das Zollsystem.
Grüsse

Lufti

croco1893 wrote:
Guten Tag alle hier in der netten Runde :-),

muss mich jetzt auch mal zu Wort melden. Arbeite bei einer Spedition im Raum Stuttgart und auch wir berechnen unseren Kunden Vorlageprovisionen auf EUST und Atlas-Gebühren. Wenn ich aber sehe, wie an den diversen Flughafen in Deutschland bei Atlas-Gebühren "zugelangt" wird, da wird mir nur noch übel. 15 - 20 Euro für Atlas ? Nein danke, aber wie umgehen ? Keine Chance. Atlas-Gebühren in Höhe von 5-10 Euro halte ich noch persönlich für angemessen, was darüber hinausgeht für Geldschinderei.

Wenn eine Zollabteilung im Schnitt in der Woche 50 EZA macht und dafür
ungerechtfertigt 10 Euro/EZA mehr verlangt, werden hier satte 500 Euronen mehr Geld gemacht. Was einem Monatssatz von !! 2000 Euronen !! entspricht, also in etwa dem Gehalt eines Zollmitarbeiters.

Sicherlich, die Anschaffungs- und Unterhaltskosten für die Software und Lizenzen sind teuer, eine Umlage auf den Endkunden gerechtfertigt.
Aber nochmals meine Meinung - ab 10 Euro aufwärts werden die Atlas-Gebühren ungerechtfertigt !

Gruss an alle in die Runde.
Martin

Nettes Beispiel: Swissport HAJ = 11,50 EUR.

Der_Staufer wrote:
Hmm, Speditionen suchen eigentlich keine Zolltarifnummern. Das macht der Zoll. Was angemeldet wird, ist lediglich eine Rechtsauffassung, maßgebend ist die Warenbeschreibung. Oder warum reitet der Zoll immer auf der tarifgerechten Anmeldung herum?

Speditionen suchen bzw. kontrollieren grundsätzlich Zolltarifnummern.

Der_Staufer wrote:
Falsch. Eine Zollanmeldung ist, wie eine Steueranmeldung keine Rechtsauffassung, sondern Tatsachen werden angemeldet. Mit haben mehrere Zöllner gesagt, dass maßgebend nicht die Warennummer, sondern die Warenbeschreibung ist, da der Zoll es der Wirtschaft nicht zumuten kann, sich im Gebiet der Rechtsanwendung (Warennummern im Zolltarif), sondern lediglich sich im Bereich Ware auskennt, da er damit Handelt oder sie sogar herstellt, und nunmal weis, was sie kann. Deswegen führt eine falsche Warennummer auch nicht zwingend zur Falschanmeldung, wenn die Warenbeschreibung zutreffend ist.

Eine falsche Zolltarifnummer führt grundsätzlich zu einer Korrektur.

Der_Staufer wrote:
Hmm. Der Zoll hat gegenüber dem Anmelder eine Informations- und seit neuestem auch eine Dienstleisungspflicht, dazu gehört auch die unverbindliche Zolltarifauskunft, eben weil der Zoll es der Wirtschaft nicht zumuten kann, selbst zutreffende Warennummern zu finden. Das ist dort doch Tagesgeschäft. Ich war schon in einigen Firmen mit der Zollsach- bearbeitung betraut und die Mehrzahl rufen die Zollämter an und die haben dort immer Auskunft gegeben, wenn es nicht gerade duzende von Warennummern gleichzeitig waren. Haben die nicht sofort angerufen, haben die sich Prospekte usw. mailen lassen und jedes Mal zeitnah zurückgerufen. Scheinbar taugt dein Zollamt nichts oder du hast ein gespanntes Verhältnis zu den Beamten dort.

Man stelle sich vor, jeder in Deutschland würde dies so praktizieren. Da Speditionen tagtäglich damit zu tun haben, ist die Eintarifierung so genau, daß so etwas nicht/kaum nötig ist.

Der_Staufer wrote:
Wie gesagt, dort wird wohl am schlampigsten gearbeitet, noch schlampiger als in der Spedition, in der ein Berufsschulkollege seine Ausbildung gemacht hat, kurz die EGZ im ASV erklärt bekommen, und dann einfach ohne weitere Betreuung machen sollte. Er hat mit dem Sachbearbeiter beim Hauptzollamt telefoniert, dass das doch nicht sein kann, und der meinte nur "Die Spedition macht das immer so. Ich bin schon gewöhnt, alle paar Wochen einen neuen Sachbearbeiter zu haben, den ich ausbilden muss"... Leider ist das systematisch, gut, ich will nicht alle über einen kamm scheren, aber das sind eben meine Erfahrungen.

Nun ja, dem Schwippschwager meines Vetters 3. Grades ist auch mal ein Ei aus der Hose gefallen. Hört sich ähnlich unglaublich an. Ich würde nicht alles über einen Kamm schweren.

Der_Staufer wrote:
Immer nur die ein und die selbe Arbeitsstelle gehabt zu haben ist nicht gut für die eigene berufliche Entwicklung...
Aber wie gesagt, das können vermutlich viele hier gar nicht beurteilen mangels entsprechender beruflicher Erfahrung.

Die meisten von euch machen nur Zoll und mehr nicht. Da ist es kein Wunder, wenn der Blick über den eigenen Tellerrand fehlt.

Da kam wohl die magische Glaskugel zum Einsatz. :wink:

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