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Zukunftsbranche Logistik (?)


Supply Chain Management SCM: Diskussionen, Lösungen und Best Practices für eine effektive Lieferkette. Unser Forum Supply Chain Management SCM behandelt Fragen wie, wie können Unternehmen ihre Lieferkette effektiver gestalten? Welche Rolle spielt SCM bei der Verbesserung der Kundenzufriedenheit und -loyalität? Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung von SCM? Was sind die wichtigsten Best Practices für ein erfolgreiches SCM?


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Fayar Geschrieben am 15 Juli 2008



Dabei seit
22 Januar 2008
21 Beiträge
Grüß euch,

Nachdem ich mich bereits mit einigen Leuten geschäftig über die gegenwärtige Situation der Speditionen unterhalten habe möchte ich diese Diskussion auch gern im Forum führen.

Es heißt die Branche Logistik verspräche große Zukunft, viele Weiterbildungsmöglichkeiten und sei groß im Kommen. Blättert man aber in Zeitungen und Zeitschriften kann man ständig etwas von neuen Insolvenzen lesen. Der Grund: Steigende Dieselpreise und Mauterhöhungen. Monatlich sind Spediteure gezwungen tausende Euro mehr auszugeben, nur wegen der gestiegenen Preise und zugleich kündigt die Bundesregierung eine Mauterhöhung nach der anderen an.

Auch wenn der Osten sich öffnet und Deutschland als Drehscheibe zunehmend eine Schlüsselrolle im europaweiten Transport einnimmt, so sind bundesweit doch viele Speditionen von der gegenwärtigen Entwicklung schwer getroffen.

Wie beurteilt ihr diese Situation hinter dem Slogan - Zukunftsbranche Logistik?

Viele Grüße
Fayar

CARGOFORUM PARTNER

Log2002 Geschrieben am 15 Juli 2008



Dabei seit
02 Oktober 2007
239 Beiträge
Das viele Speditionen schliessen müssen, weil ihre Kostenstruktur nichtmehr mit den aktuellen Entwicklungen zu vereinbaren ist bedeutet nícht, dass dadurch weniger transportiert wird. Wenn der kleine VU Müller-Meier-Schulze insolvenz wird, heißt das nicht, dass seine bisherigen Kunden keine Güter mehr versenden. Vielmehr wird jemand anders die Transporte durchführen. Momentan ist viel Bewegung im Markt, da eine Marktbereinigung stattfindet. Ob das nun gut oder schlecht ist möchte ich erstmal nicht bewerten. Auf jeden Fall gibt es Gewinner (Unternehmen die wachsen) und Verlierer (Unternehmen die schliessen). Aber wenn man sich die Wachstumszahlen der Branche als Ganzes ansieht stellt man fest das Logistik eine wachstumsstarke Zukunftsbranche ist!

Mal ganz plump gesagt: Wenn die Firma "Mega-Erfolgreich Logistik AG" ihr Verkehrsaufkommen um 10% steigert, dann sind das vllt gerade die 10% die sich vorher 5 kleine Firmen geteilt haben. Natürlich stechen 5 Insovlenzen mehr ins Auge als eine 10% Verkehrssteigerung einer Firma......

Fayar Geschrieben am 15 Juli 2008



Dabei seit
22 Januar 2008
21 Beiträge
Da hast du natürlich recht. Der Bedarf bleibt bestehen. Aber ich fasse da jetzt mal besonders die Arbeiter ins Auge. Wenn Firma "Müller-Meier-Schulze" insolvenz anmeldet und 25 Mitarbeiter ihren Job verlieren, mag Firma "Mega-Erfolgreich Logistik AG" zwar die zusätzlichen Aufträge bekommen, wird aber nicht deshalb unbedingt auch 25 neue Mitarbeiter einstellen.

MagNet-99 Geschrieben am 15 Juli 2008



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16 Juni 2006
2708 Beiträge
Hallo Zusammen,

bitte ersteinmal nicht Spedition und Frachtführer verwechseln. Wenn die von Fayar genannten 25 MA Fahrer sind, dann brauche sie sich in der aktuellen Situation kaum Gedanken zu machen...;-)

Fakt ist, das die Logistik gute Wachstumsraten hat und zu den drei in Deutschland am schnellstens wachsenden Branchen gehört. Dabei findet aber weiter eine Marktbereinigung zugunsten der großen Konzerne und zu Lasten der kleinen und mittelständigen Transportunternehmen statt.

Wenn Du die Insolvenzmeldungen liest sollte Dir kaum einer der Namen bekannt sein.

Gruss
MagNet-99

Muellie Geschrieben am 15 Juli 2008



Dabei seit
24 Juni 2008
28 Beiträge
Fayar wrote:
Grüß euch,

...
Der Grund: Steigende Dieselpreise und Mauterhöhungen. Monatlich sind Spediteure gezwungen tausende Euro mehr auszugeben, nur wegen der gestiegenen Preise und zugleich kündigt die Bundesregierung eine Mauterhöhung nach der anderen an.

Seh ich nicht als Grund. Ich weiß das von unserer Firma. Wen njemand einen Preis anfragt, bekommt er den Preis xxx€ (bei Dieselpreis von 1,50€ und den momentanen Mautkosten) und wenn sich das dann ändert bzw der Transport erst 3 Monate sptäer ist, werden die Mehrkosten 1:1 weitergereicht.

Ich denke schon das gerade in Hamburg, wo ich arbeite, alles boomt was auch nur irgendwie mit Logistik und Spedition zu tun hat. Unser Lagerchef hat nebenbei eine Firma gegründet. Im Moment, so sehe ich das, ist recht "einfach" Geld zu verdienen.

Selbst wenn die 25 MA die du angesprochen hast nun Arbeitslos werden, bekommen die schnell wieder einen Job. Egal ob Fahrer oder durchschnittlicher Disponent oder Zollsachbearbeiter oder oder oder...

Log2002 Geschrieben am 15 Juli 2008



Dabei seit
02 Oktober 2007
239 Beiträge
Hallo!

Die großen profitieren einfach von den economies of scale. Mittlere und kleine Anbieter werden sich meiner Meinung nach sich zukünftig nur durch Spezialisierungen und daher als Nischenanbieter behaupten können. Den Großen fällt es schliesslich immer etwas schwieriger "Sonderlocken" zu drehen.

@MagNet: mal wieder ein "full ack!" (<-- kennst du ja jetzt). Den Unterschied zwischen einer Spedition und einem Frachtführer sollte hier eigentlich jeder kennen. Auch wenn ich nach nochmaligem durchlesen meines Beitrags gestehen muss, das ich dass nicht eindeutig getrennt habe.

@Muellie: Sehe ich ebenfalls sehr ähnlich. Wichtig ist heutzutage vorallem die räumliche Mobilität von Arbeitnehmern.

Fayar Geschrieben am 15 Juli 2008



Dabei seit
22 Januar 2008
21 Beiträge
Muellie wrote:
...und wenn sich das dann ändert bzw. der Transport erst 3 Monate sptäer ist, werden die Mehrkosten 1:1 weitergereicht.

Ich finde eure Argumente sehr einleuchtend. Und natürlich trägt der Kunde im Endeffekt die Mehrkosten - so muss es nun mal mit einkalkulliert werden. Aber der Kunde suchst sich natürlich das billigste Angebot, welchen von den Großen kommt. Da verhält es sich nicht anders wie mit jeder anderen angebotenen Ware/Dienstleistung.

Ich habe natürlich noch nicht so viel Wissen aus der Branche wie die Meisten von euch, aber ich hoffe das auch wirklich nach wie vor in Zukunft genug Arbeit vorhanden sein wird, wenn es nur noch die "Nischenfüller" und Großen gibt.

MagNet-99 Geschrieben am 15 Juli 2008



Dabei seit
16 Juni 2006
2708 Beiträge
Fayar wrote:
Aber der Kunde suchst sich natürlich das billigste Angebot, welchen von den Großen kommt.

Hallo Fayar,

das stimmt so nicht. Kommt immer auf die zu erbringende Leistung und die Spedition bzw. das Fuhrunternehmen an. Wenn Du jemanden für Stückgut auf ganz Europa suchst, dann kann das naturgegebenermaßen jemand der ein eigenes Netzwerk oder eine gute Kooperation hat kostengünstiger anbieten als der Fuhrunternehmer um die Ecke, der 10 LKW im FTL betreibt. Der kann aber widerum günstiger FTL von A nach B anbieten, wenn er von B eventuell sogar noch einen Kunden für Transport von B nach A hat. Da hat der Spediteur einen riesen Wasserkopf, der auch bezahlt werden muss und ist eventuel noch ein Großkonzern, der nur auf Shareholder Value ausgerichtet ist. (Das war jetzt der Kommentar, das die 'Großen' immer den besten Preis machen)

Der zweite Irrglaube ist, das immer das günstigste Angebot genommen wird. Heute zählt Qualität und derjenige von dem der Verlader glaubt diese Qualität am günstigsten zu bekommen, der ist am Drücker. Das ist aber seltenst der tatsächlich günstigste Anbieter.

Gruss
MagNet-99

betterorange Geschrieben am 16 Juli 2008



Dabei seit
02 April 2007
1271 Beiträge
Ich würde die Beurteilung einmal so abgeben:

Ja, die Logistk wird sich weiter entwickeln. Warenströme müssen gelengt werden und Prozesse verbessert.

Nicht jeder "Speditionskaufmann" ist Logistiker, macht aber auch einen guten Job.

Wenn man in der Branche auf lange Frist arbeiten möchte empfehle ich jedem, sich so weit als möglich zu qualifizieren.

Das Unternehmen in die Insolvenz gehen, liegt nicht daran, dass sie erhöhte Abgaben oder Treibstoffpreise zahlen müssen, sondern schlicht und ergreifend daran, dass sie diese nicht weiterberechnen.

Es ist noch sehr viel zu tun, bis Transportunternehmer, besonders die kleineren, Ihr Fachj beherrschen und nicht bei jeder Preisverhandlung einknicken.

Ich als Spediteur sehe mich nicht als Logistiker und auch nicht als Transportunternehmer sehe für mein kleines Unternehmen massig Zukunftschancen, da wir nur die guten Geschäfte annehmen. Das hebt ab von der Masse, denn Massenabfertigung bedingt hohe Liquidität.

Es wird in jeder Brachen Verlierer und Gewinner geben. Immer. Es gibt auch keine Garantie auf Erfolg.

Oft höre ich leider immer, Schuld seien die anderen, der Staat.....
Ich weiss, das es nicht immer so ist. Massive Kundeninsolvenzen mal ausgenommen.

Good luck,

b.o.

Muellie Geschrieben am 16 Juli 2008



Dabei seit
24 Juni 2008
28 Beiträge
MagNet-99 wrote:

Der zweite Irrglaube ist, das immer das günstigste Angebot genommen wird. Heute zählt Qualität und derjenige von dem der Verlader glaubt diese Qualität am günstigsten zu bekommen, der ist am Drücker. Das ist aber seltenst der tatsächlich günstigste Anbieter.


Das kann ich auch nur Unterschreiben. Heute zählt mehr den je, vorallem in der Logistik mit Zusatzgeschäften wie Containerentladung, Pallettisierung, Lagerung etc pp, die Qualität der erbrachten Leistung. Garnicht so sehr der Transport, der in dem Geschäft ja nur einen kleinen Teil der Arbeit einnimmt. Ob der Transport nun von Willi Betz und co durchgeführt wird oder vom Schwager, ist vollkommen egal wenn die Waren dann ankommen wenn sie sollen.
Und by the way, bei uns ist es usus, das jeder Frachtführer und/oder Lagerarbeiter/Hilfsarbeiter zumindest der deutschen oder englischen Sprache mächtig ist, ansonsten werden sie vom Hof gejagt.

Fayar Geschrieben am 16 Juli 2008



Dabei seit
22 Januar 2008
21 Beiträge
Danke für eure guten Beiträge. Da muss ich ja demnächst noch einiges lernen! xD

Was haltet ihr denn von der Mauterhöhung die zum nächsten Jahr geplant ist? Vertretbar oder Abzocke?

oleda Geschrieben am 16 Juli 2008



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10 April 2008
365 Beiträge
Abgezockt wird nur der Endverbraucher. Ich bin der Meinung das die Maut ruhig weiter erhoeht werden sollte, Deutschland ist ein Transitland.

Dafuer sollten aber die LKW-Unternehmer bei KFZ-Steuer etc. entlastet werden um die Steuerlast auf die Nutzter der Strasse besser zu verteilen.

War auch mal geplant, die EU war aber glaub ich mit der Idee nicht einverstanden.

betterorange Geschrieben am 16 Juli 2008



Dabei seit
02 April 2007
1271 Beiträge
Ist ähnlich der Fenstersteuer im Mittelalter. Dies für Möglich zu halten hatte uns ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Nun wurde Ernst.

Nachdem es die Maut in Frankreich und Spanien und sonstwo schon erfolgreich gibt, hat sich der Staat hier eine sprudelnde Einnahmequelle gesichert. Summa summarum muss sich die Kanzler, der Finanzminister und viele offiziellen nicht wundern, warum dem Staat direkt oder indirekt immer mehr Menschen den Rpcken kehren. Aber um über die Deutschen Autobahnen zu kommen muss gezahlt werden.

Uns nur so als Verkehrsregelungsmassnahme, um die Staus (;-) ) klein zu halten wird in D innerhalb der nächsten fünf Jahren auch die PKW Maut eingeführt. Wetten?

oleda Geschrieben am 16 Juli 2008



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10 April 2008
365 Beiträge
Wie gesagt, ich bin der Meinung es sollte nach Nutzung der Strassen besteuert werden.

Wer sein Auto nur 50 km die Woche ausfuehrt sollte dafuer auch weniger bezahlen als jemand der 500 km (Autobahn) faehrt. Die Maut sollte dazu dienen die Infrastruktur zu verbessern oder zu erhalten, das sollte dann nach Nutzung bezahlt werden was durch eine Maut moeglich ist.

Es muss dann aber fuer die Belastung Maut eine Entlastung bei der KFZ-Steuer o.ae. geben. Leider wird das halt immer nur einseitig als Belastung umgesetzt.

Muellie Geschrieben am 16 Juli 2008



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24 Juni 2008
28 Beiträge
Das habe ich damals in Frankreich und Spanienurlauben auch immer gesagt: Ich hab kein Problem mit einer PKW Maut, wenn ich dadurch nicht 20km im Stau stehe weil irgendwem einfällt "och die Bahn muss erneuert werden, fangen wir da Montag um 0600-0900h an, machen dnan Pause bis zum nächsten Tag" ...

Auch richtig ist, das es gekoppelt werden sollte an die Fahrleistung. ABER es sollte dann auch hier Vergünstigungen geben. Wenn ich wegen meinem Job pro Tag 250 km fahren muss, würde ich es nicht begrüßen dafür unmengen an Maut zu zahlen. (zb durch Steurrückgaben beim Steuerjahresausgleich)

Aber zurück zum LKW. Die Maut ist auf jeden fall sinnvoll. Über die Höhe lässt sich immer Streiten. Fakt ist, das jeder "richtig" kalkulierende Spediteur die Maut an den Kunden weitergibt, egal ob gering oder hoch. Dadurch wird der Preis von allem auch wieder steigen. Habe erst letztens gehört das der Preis für eine Kiste Bier aufgrund der sehr hohen Dieselkosten um einige Euro angehoben werden soll !

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