Deutsche Luftfracht-Standorte präsentieren sich auf der Air Cargo Europe in MUC
Die Luftfracht-Branche wächst stetig, davon profitiert auch Deutschland. Neben zahlreichen regionalen Flughäfen, die Fracht abfertigen, befinden sich in Deutschland sowohl einige Standorte mit überregionaler Bedeutung als auch das größte Luftfracht-Drehkreuz Europas. Welche besonderen Vorzüge ihr jeweiliger Standort bietet, stellen deutsche Flughäfen vom 31. Mai bis 3. Juni in München auf der Air Cargo Europe im Rahmen der transport logistic 2005 vor. Deutschland ist Exportweltmeister und die Luftfracht gewinnt im Zeitalter globaler Wirtschaftsverflechtungen zunehmend an Bedeutung. Nach Auskunft der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) betrug die Menge der zwischen Januar und Oktober 2004 in Deutschland umgeschlagenen Luftfracht etwa 2,3 Millionen Tonnen, das sind 14,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei war der Anstieg der Ausladungen (+16,2 Prozent) höher, als der Zuwachs bei den Einladungen (+13,2 Prozent).Die Nummer Eins bei der Frachtabfertigung ist der Flughafen Frankfurt am Main, nicht nur deutschland- sondern europaweit. Mehr als die Hälfte der in Deutschland von Januar bis Oktober 2004 abgewickelten Fracht mehr als 1,4 Millionen Tonnen wurde dort nach Angaben der ADV aus- oder eingeladen, das sind 12,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Frankfurt profitiert von der hohen Anzahl von Linienfluggesellschaften, die den Flughafen anfliegen und den zahlreichen Anschlüssen zu weltweiten Destinationen. Das Flughafen-management geht bis 2015 von einem Frachtzuwachs von 74 Prozent gegenüber dem Jahr 2000 aus. Um weiterhin für seine Kunden attraktiv zu bleiben, muss das Drehkreuz seine Kapazitäten weiter ausbauen, unter anderem soll bis 2015 die CargoCity Süd erweitert werden.
Mit einigem Abstand folgt laut ADV im innerdeutschen Wettbewerb der Luftfrachtstandorte der Flughafen Köln/Bonn. Von Januar bis Oktober 2004 wurden dort knapp 500.000 Tonnen Fracht abgefertigt, wobei das Verhältnis von Aus- und Einladungen ausgeglichen war. Der Flughafen Köln/Bonn profitiert von seinem 24-Stunden-Service, den zunehmenden Flugzeugbewegungen durch Low Cost Carrier und nicht zuletzt durch die Ansiedelung von Kurier- und Expressdiensten wie DHL und UPS, dessen neue Sortieranlage Ende 2005 in Betrieb geht. FedEx beginnt seine Operations im März 2005, für diesen Carrier baut die Flughafengesellschaft gerade eine Sortier- und Lagerhalle mit angegliedertem Bürotrakt.
Auf dem dritten Platz bei den deutschen Luftfrachtdrehkreuzen rangiert der Flughafen München mit 137.033 Tonnen geflogener Luftfracht in den ersten zehn Monaten des Jahres 2004, das einem Zuwachs von 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese hohen Werte gehen unter anderem auf die neuen Interkontinentalstrecken im Passagierverkehr zurück, die für den Transport von Beiladefracht äußerst attraktiv sind. Sowohl die zusätzlichen Kapazitäten auf den neuen Verbindungen im Passagierverkehr als auch auf den neuen Frachterverbindungen von Cathay Pacific Cargo und Emirates SkyCargo werden von dem Markt sehr gut angenommen. Dadurch vergrößert sich auch automatisch das Frachteinzugsgebiet. Galt München bislang vorwiegend als Abgangs- und Zielflughafen für den Luftfracht-markt in Süddeutschland, so hat sich das Einzugsgebiet heute grundlegend geändert. Heute entwickelt sich München zunehmend als Frachtdrehscheibe für den Süddeutschen Raum, Österreich, Ungarn, Schweiz, Norditalien und den neuen EU-Ländern Tschechische Republik und Polen. Wichtige Impulse für das Frachtgeschäft kommen durch den Ausbau des Drehscheibenverkehrs der Lufthansa, wobei hier insbesondere die neuen Langstrecken nach Nordamerika und Asien für einen deutlichen Zuwachs bei der Beiladefracht sorgen. Gleichzeitig tragen auch namhafte Luftverkehrsgesellschaften wie z.B. Emirates, Qatar Airways, Etihad Airways, Delta Air Lines, Air China und Thai Airways durch neue bzw. zusätzliche Verbindungen zu der positiven Entwicklung im Frachtverkehr bei.
Dem neuen Passagiergebäude Terminal 2, welches der Flughafen München und die Deutsche Lufthansa gemeinsam im Jahr 2003 in Betrieb genommen haben, kommt auch im Hinblick auf die künftige Frachtentwicklung eine strategische Bedeutung zu. Analog zum Kapazitätsgewinn im Passagierverkehr, den die Lufthansa und ihre Partner in den kommenden Jahren sukzessive für neue Strecken und Verbindungen nutzen werden, entstehen auch zusätzliche Kapazitäten für die Beiladefracht. Insbesondere der von der Lufthansa angekündigte Ausbau des Münchner Langstreckennetzes dürfte zu einer weiteren und dauerhaften Belebung des Frachtverkehrs führen. Rund 100 Luftfrachtspeditionen haben sich direkt in dem Frachtzentrum des Flughafen München oder im engeren Umfeld niedergelassen.
Für alle anderen Flughäfen nennt die ADV Frachtumschläge von insgesamt weniger als 100.000 Tonnen in den ersten zehn Monaten des Jahres 2004. Das weist auf eine zunehmende Konzentration auf einzelne Hubs in Deutschland hin. Experten schätzen, dass vor allem die großen Standorte weiter wachsen werden. Eine Ausnahme wird der Flughafen Leipzig/Halle bilden, der durch die Umsiedelung des europäischen Logistik-Drehkreuzes der Post-Tochter DHL aus Brüssel mit hohen Zuwächsen rechnen kann. Leipzig konnte sich auf Grund verschiedener Standortvorteile gegenüber seiner Konkurrenz durchsetzen. Dazu zählen die hohe Kapazität bei den Flugbewegungen, der 24-Stunden-Betrieb und die vorhandene und ausbaufähige Infrastruktur im Umkreis des Flughafens.
Die Konzentration des Luftfrachtgeschäfts auf einige große Flughäfen führt gleichzeitig zu einer Konzentration der an den Luftfrachtumschlägen beteiligten Speditionen und Carrier. Diese Entwicklung kann auch Chancen bieten: Mit der Nutzung der großen Hub-Standorte bestehen reale Chancen für das arbeitsteilige Gespann Airline/Spediteur, ehemals an die Express-Carrier verlorene Marktanteile zurück zu gewinnen, so Dr.-Ing. Heinrich Frye, Leiter des Fraunhofer-IML (Institut für Materialfluss und Logistik) Projektzentrum Flughafen in Frankfurt/Main. Er sieht an den Hub-Standorten neue Perspektiven der Zusammenarbeit, für verzahnte Prozesse und gemeinsame Investitionen, um die Dienstleistungen und Produkte zu verbessern.
Über die transport logistic
Die transport logistic 2005, 10. internationale Fachmesse für Logistik, Telematik und Verkehr findet vom 31.05. bis 03.06.2005 in München statt. Die europäische Leitmesse zeigt die ganze Welt der Transport- und Logistikbranche auf einen Blick: Telematik, inner-betrieblichen Transport und Materialfluss, Logistik, Güter- und Personenverkehr. Mit diesem speziellen, ganzheitlichen Konzept verdeutlicht die transport logistic in München die intensive Vernetzung und das Zusammenspiel dieser vier Bereiche. Die Messe hat zum Ziel, praxisnahe Erfahrungen des vielschichtig strukturierten Güter- und Personenverkehrs auf Straße, Schiene, Wasser und in der Luft darzustellen. Besucherzielgruppen sind Dienstleister und Entscheider aus dem Transportwesen, der Industrie, Fachverbänden und der Logistik im Güter- und Personenverkehr.
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