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Großer Bedarf an Roboter-Systemen in der Logistik

Logistik & Forschung | Donnerstag, 11 Oktober 2007 | 6632
11.10.2007 | Es besteht ein großer Bedarf für die Entwicklung und die Integration von Roboter-Systemen in der Logistik. Die Prozesse sollen effizienter laufen und die Arbeiten leichter werden, besonders im Wareneingang und im Warenausgang. Unternehmen wissen um die Möglichkeiten der modernen Technik und würden auch in sie investieren - wenn der Markt die richtigen Lösungen parat hätte. So belegt es die Studie "RoboScan'07", die das Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH (BIBA) an der Universität Bremen in Kooperation mit dem Springer-VDI-Verlag durchgeführt hat.

Die Untersuchung beschäftigt sich mit den Entwicklungen, den Potenzialen und den künftigen Aufgaben der "Robotik-Logistik". Mit dem Begriff beschreiben die BIBA-Wissenschaftler das Handlungsfeld der industriellen Robotertechnologie für die innerbetriebliche Materialflussoptimierung. Die Studie konzentriert sich auf die Dienstleistungs- und Intralogistik und gliedert sich in die vier Bereiche Automatisierung und Robotik in der Logistik, den Wareneingang und die Zukunft der Robotik-Logistik. Dazu befragten die Bremer Wissenschaftler von April bis Juni dieses Jahres vier Zielgruppen: Kunden/Logistiker, Anbieter und Berater, Forschungsinstitutionen und weitere Marktteilnehmer wie zum Beispiel Medienfachleute.

Über das Internet-Portal www.robotik-logistik.de beantworteten die Logistikfachleute unter anderem Fragen zu den möglichen Einspar- und Innovationspotenzialen durch den Einsatz von Roboter-Systemen, zu den Argumenten dafür und zum Handlungs- bzw. Investitionsbedarf in den nächsten fünf Jahren. Entsprechend gibt die Studie den aktuellen Status wieder und liefert wertvolle Erkenntnisse zu den Trends: Kombiniert mit anderen Technologien wird die Robotertechnologie in der Logistik schon mittelfristig eine wesentliche Rolle spielen, einen entscheidenden Beitrag zur humaneren Gestaltung der ergonomisch stark belasteten Arbeitsplätze leisten sowie und die Effizienz von logistischen Prozessen steigern.

Obwohl es mehr Unternehmen gerne möchten, setzen derzeit nur 41 Prozent der befragten Logistiker Roboter-Systeme ein. Gut 60 Prozent planen es, und 58 Prozent der Teilnehmer sehen einen mittleren bis hohen Investitionsbedarf für neue Roboterlösungen. Der Markt birgt also ein großes Potenzial, aber er wird den Bedarfen nicht gerecht. Die Studie gibt auch Aufschlüsse über die Art der Bedarfe. Der Wunsch nach einer vollständigen Automatisierung ist eher gering. Nur ein Viertel der befragten Marktteilnehmer tendieren in diese Richtung. Gesucht sind vielmehr Lösungen für Teilbereiche, die die Kombination mit unterschiedlichen Informations- und Handhabungstechnologien ermöglichen. Mit der zunehmenden Auslagerung von Logistikleistungen geht auch eine steigende Nachfrage nach mehr Flexibilität einher. Hier sind Forschung und Entwicklung gefordert, und die Bereitschaft, hier zu investieren, ist groß.

Neben den Informationen zu humanen und wirtschaftlichen Aspekten suchten die Forscher auch nach Hinweisen und Anregungen zur künftigen Gestaltung und Ausrichtung ihrer Arbeit. Bedarfsgerecht und anwendungsorientiert wollen sie forschen. Die Studie zeigt, dass es den Unternehmen weniger um eine Innovations- und Technologieführerschaft geht. "Das wird sich in den nächsten Jahren ändern, denn die Bedeutung der Robotertechnologie nimmt zu", sagt Professor Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter, geschäftsführender Institutsleiter des BIBA. Bereits knapp ein Drittel aller Marktteilnehmer sehen das ähnlich. Sie gehen von einem wachsenden Stellenwert der Robotik-Logistik in ihrer Branche aus.

So schreite auch die Technologie-Diskussion auf diesem Feld voran, sagt Scholz-Reiter. "Die Studie belegt, dass das Wissen über die Potenziale der Robotik-Logistik schon recht weit verbreitet ist." Immerhin zwei Drittel der Befragten wüssten darum. Der Wissenschaftler sieht in den Ergebnissen der Studie eine Handlungsaufforderung. "Unsere Aufgabe ist es, die Grundlagen für künftige Markterfolge zu schaffen. Die Forschung muss die Möglichkeiten der Technologie prüfen und über die Grenzen hinweg denken, also das heute noch Unmögliche betrachten."

In den Ingenieurwissenschaften eher unüblich - BIBA setzt auf Innovationskommunikation

Eines der Mittel zum Erfolg, so Scholz-Reiter, sei auch die Optimierung der Informationsflüsse. Daher habe das BIBA auch die Studie durchgeführt. Üblicherweise kümmern sich Ingenieure um technische Probleme und suchen nach Lösungen und neuen Möglichkeiten. Das Erstellen von Marktstudien zählt eigentlich nicht zu ihren Aufgaben. "Aber wir müssen bei unserer Arbeit verschiedene Perspektiven betrachten - neben der ingenieurswissenschaftlichen zum Beispiel auch die wirtschaftliche", sagt Dipl.-Ök. Nicole Pfeffermann, zuständig für Innovationskommunikation einiger Projekte am BIBA. Neben der Studie erstellte sie eine Internet-Plattform zu dem Thema und arbeitet in dem Kompetenz-Team "Robotik-Logistik", das von Dr.-Ing. Wolfgang Echelmeyer geleitet wird.

"Die Untersuchung gibt uns einen Überblick zu den Bedarfen und Anforderungen der Unternehmen und den Möglichkeiten des neuen Marktsegmentes Robotik-Logistik", sagt Pfeffermann. Das BIBA brauche diese Daten für seine Arbeit - und für die Kommunikation. "Und weil es keine vergleichbare Erhebung gab, haben wir selbst eine durchgeführt", erklärt sie. "Nur wenn wir die Inhalte unserer Forschungsarbeit verbreiten und neue Themen in die Diskussion bringen, wenn wir uns mit den Praktikern aus der Wirtschaft austauschen und bei den Entwicklungen auch an ihre Marktfähigkeit denken, können wir echte Innovationen schaffen und neue Forschungsfelder erschließen."

Bestes Beispiel für den Erfolg eines derartigen Vorgehens sei der im BIBA entwickelte Paketroboter. Die aktive, frühzeitige Kommunikation, eine klare Zielgruppenansprache und ein intensiver Austausch mit der Wirtschaft habe der Entwicklung zum Schritt aus dem Forschungslabor zum viel beachteten Produkt auf dem internationalen Markt verholfen, sagt Pfeffermann. Derart motiviert setzt das BIBA nun weiterhin auf die in den Ingenieurwissenschaften untypischen Instrumente wie Marktuntersuchungen. Dazu Nicole Pfeffermann: "Zurzeit überlegen wir, die Studie als Untersuchungsreihe aufzulegen, um damit eine Langzeitbetrachtung zu ermöglichen."

Quelle: IDW

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