Konjunkturmotor Außenhandel

Die Exportkraft der deutschen Wirtschaft ist ungebrochen: Der Anteil der deutschen Warenexporte am Welthandel wird im nächsten Jahr auf über zehn Prozent steigen. Das ergab eine Umfrage bei den deutschen Außenhandelkammern (AHK).
Nach 2006 werden auch wieder im kommenden Jahr die deutschen Ausfuhren stärker wachsen als der Welthandel insgesamt.
Unser Außenhandel profitiert von der Globalisierung der Märkte. "Ursache für die Zugewinne am Welthandel ist vor allem die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporte." Dies erklärt der Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Axel Nitschke bei der Vorstellung der Studie.
Dieser Trend werde sich fortsetzen. Dazu trage auch die von der Bundesregierung vorgesehenen Senkung der Lohnzusatzkosten ab 1. Januar 2007 bei, sagte Nitschke weiter.
 
Deutschland wird nach Einschätzung der AHK auch 2007 Exportweltmeister bleiben. Besonders dynamisch entwickelt sich unser Handel mit den neueren Mitgliedsländern der Europäischen Union, den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und dem asiatisch-pazifischen Raum.
 
Gestiegene Wettbewerbsfähigkeit
 
Kostensenkungen, Konzentration auf Wachstumsmärkte sowie ein Angebot an modernen Produkten und Dienstleistungen – diese Gründe nennt Norbert Walter von der Deutschen Bank. "Der international orientierte Sektor der deutschen Wirtschaft ist enorm gut aufgestellt", so Walter.
 
Die Entwicklung im Außenhandel rundet das Bild der insgesamt guten Konjunkturlage in Deutschland ab. Denn 2006 dürfte unsere Wirtschaft nach Prognosen deutscher und internationaler Fachleute um gut zwei Prozent wachsen.
 
Stabile Grundlage für konjunkturelle Erholung
 
Besonders wichtig ist dabei: Der Aufschwung hat mehr als nur ein Standbein. Das macht ihn robust. Denn auch der Binnenmarkt zeigt Dynamik. Die Inlandsnachfrage wird ins kommende Jahr hinein spürbar zulegen. Volle Auftragsbücher, steigende Kapazitätsauslastung und günstige Finanzierungsbedingungen veranlassen zudem die Industrie zu mehr Investitionen in Ausrüstungen und Anlagen. Hier wirken auch die von der Bundesregierung verbesserten Abschreibungsbedingungen.