Logistische Risikobewertung in Supply Chains


Im Rahmen des Forschungsprojektes LogRisk im Fraunhofer IFF in Magdeburg wird ein solches Konzept entwickelt und in eine Bewertungsmethodik integriert. Für die Modellierung des Netzwerkes wurde sich an der Graphentheorie und am SCOR-Ansatz, als weit verbreitetes und anerkanntes Referenzmodell, orientiert und dieses anforderungsgemäß modifiziert. Auf der gewählten Abstraktionsebene ist eine einfache und schnelle Modellierung möglich, die in ihrer Granularität mit der taktischen Planungsebene korreliert.
Der Ausgangspunkt für die Berücksichtigung von bewerteten Risiken ist die grundlegende rechnerische Dimensionierung des Netzwerkes. Dies ist mit Hilfe der modellierten Struktur, einer Stücklistenauflösung, Bedarfsgrößen und Kapazitäten möglich. Auf diese Weise sind zwei Grundlagen im Sinne der Methodik erfüllt - das Modell eines Netzwerkes und die dazugehörigen berechneten Netzwerkdimensionen liegen vor. Weiterhin lassen sich erste interpretierbare Kennzahlen, wie Liefermengen oder -termintreue berechnen, die dem oben beschrieben Zielsystem entsprechen. Auch können Kostensätze für Zusatzkapazitäten in Transport und Produktion hinterlegt werden. Das Modell ist szenariofähig und bietet damit die Möglichkeit verschiedene Ausgangsituationen des Netzwerkes »durchzuspielen«.
Aufbauend auf dem Modell und der grundlegenden rechnerischen Dimensionierung konnte die eigentliche Bewertungsmethodik entwickelt und implementiert werden. Diese basiert auf identifizierten logistischen Risiken. Mit Hilfe der FMEA werden die qualitativ vorliegenden Risiken quantifiziert und die Risikoanteile hinsichtlich Mengen-, Zeit- und Kostenausmaß berechnet. Mittels des beschrieben Modellansatzes und der Parametrisierung lassen sich nun verschiedene Modellszenarien durchrechnen. Dies reicht vom Best-Case-Szenario bei dem der Idealzustand des Netzwerkes berechnet wird, bis zum Worst-Case-Szenario unter Berücksichtigung sämtlicher identifizierter Risiken. Die Erfahrung des Planers und die Generierung unterschiedlichster Risikoszenarien tragen dazu bei, sich dem Realergebnis schrittweise anzunähern.
Mit Hilfe der Methodik ist es möglich, Sonderkosten und -aufwände zu vermeiden und Planungen fundierter zu gestalten. Verschiedene Szenarien des Risikoeintritts können simuliert und bewertet werden. Risiken werden dadurch ggf. im Vorfeld schon erkannt und gemindert bzw. eliminiert.
Quelle:
Dipl. Wirtsch. Ing. Daniel Reh,
Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Madgeburg
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