Mächtige Miniaturen: Transport-System im Schwarm hebt 40 Tonnen
Mit der Zeit müssen Produktionsmaschinen ersetzt oder erneuert werden. Aufgrund ihres hohen Gewichts und der beschränkten Raumverhältnisse in Fabriken gestaltet sich das Umsetzen solcher Maschinen oft als Herausforderung, traditionell mit Panzerrollen und Handarbeit. Das Start-up FORMIC Transportsysteme, eine Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), präsentiert nun ein halbautomatisches Transportsystem, das schwarmähnliche Prinzipien nutzt.
„Das Herzstück unseres Ansatzes sind zahlreiche unabhängige Fahrzeuge, die gemeinsam Lasten von bis zu 40 Tonnen heben und halbautomatisch verlagern können“, erklärt Dr. Maximilian Hochstein vom Institut für Fördertechnik und Logistiksysteme (IFL) am KIT. Bis zu 15 Fahrzeuge, via Funk vernetzt und mit Kameras bestückt, ermöglichen diese Leistung. „Diese Fahrzeuge können sich eigenständig synchronisieren und koordinieren“, fügt Hochstein hinzu.
Joystick-gesteuerte Bedienung
„Mit unserem System können Maschinen und Güter unterschiedlichster Größe von einer Einzelperson sicher und bequem gehoben und ferngesteuert werden“, erzählt Dr. Benedikt Klee vom wbk Institut für Produktionstechnik am KIT. Obwohl der mitgelieferte Joystick manuell betätigt wird, erfolgt die Ausführung der Befehle automatisch. Klee betont: „Ein System aus lediglich drei Fahrzeugen reicht bereits aus, um eine herkömmliche Produktionsmaschine zu transportieren.“
Innovative Dreifaltigkeit: Konzept, Bauweise und Software
Nicht nur das Schwarmprinzip selbst ist revolutionär, sondern auch die Konstruktion der Fahrzeuge und die dahinterliegende Software, so Tommi Kivelä vom IFL. Theoretisch könnten mehr als 15 Fahrzeuge miteinander verbunden werden, doch aus Sicherheitsgründen gibt es hier Begrenzungen.
Das Team von FORMIC richtet sich vor allem an Dienstleistungsunternehmen für Anlagenverlagerungen sowie Unternehmen, die regelmäßig interne Umstrukturierungen oder Maschinentransporte durchführen. Auch Produzenten von Großmaschinen, etwa Werkzeugmaschinen, stehen im Fokus, um eine getaktete Fließfertigung zu erleichtern.