Neuer Unionszollkodex - Was sich alles ändert
Außenhandel & Zoll | Montag, 16 Dezember 2013 | 2243
Der neue Unionszollkodex (UZK bzw. UCC) soll am 1. Mai 2016 zur Anwendung kommen und bis 31. Dezember 2020 die elektronischen Zollprozesse in ganz Europa ermöglichen / In Kraft getreten ist der UZK am 1. November 2013 Am 1. Mai 2016 soll der neue Unionszollkodex (UZK bzw. englisch: Union Customs Code, kurz UCC) zur Anwendung kommen. Ursprünglich unter dem Namen "Modernisierter Zollkodex" geplant, wurde die aktualisierte Zollvorschrift fünf Jahre lang entwickelt und ist am 1. November 2013 in Kraft getreten. Bis zum 31. Dezember 2020 sollen die IT-Systeme der Zollbehörden soweit angepasst sein, dass die Zollprozesse in Europa komplett elektronisch abgewickelt werden können.
Was ändert sich mit dem neuen Zollkodex?
Eine wichtige Neuerung ist die Automatisierung der Zollprozesse im Sinne eines papierlosen Umfelds für den Zollbereich. "Das bedingt, dass alle IT-Systeme der EU-Mitgliedsstaaten entsprechend weiterentwickelt werden müssen – und das kostet Zeit. Daher wird zunächst mit den nationalen Lösungen gearbeitet", weiß Andreas Giger, Global Product Manager Customs, Kewill GmbH.
Inhaltlich sieht der neue Zollkodex verschiedene Änderungen und Verbesserungen für die Wirtschaft vor, die in erster Linie für Unternehmen mit AEO-Status (Authorised Economic Operator) gelten. Wie die Wirtschaft eingebunden ist und welche Initiativen es gibt, machte auch Wolfgang Schwab von der Wolfgang Schwab Consulting GmbH auf dem "Kewill Supply Chain Execution Summit" deutlich. Die Initiativen Seefracht bspw. umfassen das "Blue Belt Project", das eine Erleichterung von Seetransporten innerhalb der EU verspricht. Für den "Regular Shipping Service" (RSS) soll die Bewilligung auf mehrere Mitgliedsstaaten ausgedehnt und die Bearbeitungszeit von 45 auf 15 Tage reduziert werden. Die Vorschriften der "Blue Vessels" sollen bis Juni 2015 auf Häfen außerhalb der EU erweitert werden, das dafür zugrundeliegende eManifest bis Dezember definiert sein.
Die Initiativen Luftfracht sehen die Einführung der US-Sicherheitsvorschrift ACAS vor (Air Cargo Advanced Screening), die in 2014 erwartet wird. Zudem steht das Projekt PRECISE (Pre-Loading Consignment Information for Secure Entry) auf dem Programm, das eine Überarbeitung der Sicherheitsinitiative ICS vorsieht, um die Datenqualität zu verbessern. Auch soll die Übermittlung der sicherheitskritischen Daten künftig vor Beladung anstelle vor Ankunft erfolgen. Die neuen Vorgaben werden für 2014 erwartet.
Wie sollten sich die Unternehmen vorbereiten?
"Die Unternehmen sollten sich gut informieren und frühzeitig beraten lassen, wie sie sich und ihre IT am besten auf den neuen Zollkodex vorbereiten", rät Kewills Zollexperte Andreas Giger. Entscheidend dabei ist die Wahl eines Dienstleisters, dessen Software die künftigen Änderungen heute schon abbildet und flexibel auf die globalen Anforderungen ausgerichtet werden kann. Aufgrund der steigenden Datenmenge und Komplexität ist es ratsam, die Kommunikation mit dem Zoll über zentrale Datenplattformen und leistungsstarke Softwareprogramme wie Kewill MOVE™ zu managen. Damit sind der globalen Kommunikation keine Grenzen gesetzt. Wer die Umstellung der IT-Systeme frühzeitig vornimmt, hat einen Wettbewerbsvorteil – denn so können eventuelle Probleme und Herausforderungen rechtzeitig beseitigt werden, um baldmöglichst fit für die Zukunft zu sein.