Schiffscontainer: Die aktuelle Situation im Überblick

Gut wirtschaftende Unternehmen versuchen aus guten Gründen, Geld zu sparen. In Zeiten der massiven Inflation spielt dies eine noch größere Rolle als zuletzt. Ein gewisses Sparpotenzial bietet auch der Einsatz von Schiffscontainern. Die Container-Wirtschaft unterliegt wie viele anderen Branchen schwankenden Preisen. Mit welchen Kosten zurzeit zu rechnen ist und wie die Situation im Vergleich zu den letzten Jahren ist, verrät dieser Beitrag.
Schwächelnde Wirtschaft an Container-Häfen zu bemerken
Die wirtschaftliche und politische Situation weltweit ist weiterhin sehr angespannt. Die Corona-Pandemie ist zwar von der WHO offiziell für beendet erklärt worden, doch die Nachwehen sind noch immer zu spüren. Darüber hinaus ist durch Russland der Krieg nach Europa zurückgekehrt und der Klimawandel schreitet weiter voran. Zu diesen besonders schweren Krisen gesellen sich weitere Komplikationen hinzu, mit der die Menschheit jetzt und in naher Zukunft einen Umgang finden muss. Mancher sieht sogar bereits das Ende der Globalisierung gekommen.
Ein Blick auf die Daten des Hamburger Hafens zeigt, dass sich tatsächlich etwas ändert. Das Jahr 2023 machte durch einen stark gesunkenen Container-Umschlag auf sich aufmerksam. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden am Hamburger Hafen noch etwa 8,3 Millionen Container der Standardgröße umgeschlagen, bereits etwa 0,4 Millionen Container weniger als im Vorjahr. 2023 gab es jedoch einen noch stärkeren Rückgang um fast sieben Prozent. Die Zahl der umgeschlagenen Container betrug im letzten Jahr nur noch rund 7,7 Millionen Stück. Auch die Menge der Seegüter ist mit 4,7 Prozent deutlich geringer als im Vorjahreszeitraum gewesen.
Es gibt auch positive Nachrichten
Es gibt trotz allem Grund für vorsichtigen Optimismus: Die letzten Monate haben eine leichte Erholung im Container-Verkehr gezeigt. Insbesondere der Hamburger Hafen erfreut sich zudem weiterhin einer hohen Relevanz. Neben den großen Wirtschaftshäfen in Rotterdam und Antwerpen ist der Hafen in der deutschen Hansestadt auch 2023 der drittbedeutendste an den Nordseeküsten.
Wer über das Weltgeschehen auf dem Laufenden bleibt, hat sicher auch von den neuen Problemen im Roten Meer gehört: Seit Oktober 2023 kommt es in der Meerenge Bab al-Mandab vermehrt zu Angriffen der Huthi-Miliz auf Container-Schiffe. Allerdings lässt sich sagen, dass die Auswirkungen nicht so schwer wiegen, wie zunächst befürchtet. Zwar kommt es zu Verzögerungen, doch der Container-Betrieb läuft weiter.
Bei den wichtigsten internationalen Handelspartnern Deutschlands hat sich ebenfalls nichts viel verändert. Besonders erwähnenswert ist, dass der Handel mit Indien zugenommen hat. Der Fokus liegt allerdings weiterhin auf folgenden Partnern:
- China und Hongkong
- USA
- Singapur
- Polen
- Schweden
Entwicklung der Container-Preise
Auch wenn der Transport der Container durch das Rote Meer weitergeht, wirken sich die Angriffe der Huthi auf die Preise der Container-Wirtschaft aus. Betroffen sind Schiffe, die zwischen Asien und Europa sowie den USA fahren. Zurzeit ist ein drastischer Anstieg der Kosten zu vermerken. Die Preisentwicklung lässt sich damit begründen, dass die Schiffe aus Sicherheitsgründen nicht die volle Ladungskapazität ausnutzen können, außerdem verlangen die Unternehmen mehr Geld für die Dienstleistungen. Der Anstieg fiel bereits im Januar 2024 mit rund 173 Prozent sehr stark aus. Indirekt ist damit auch das Risiko für Lieferengpässe und eine weiter steigende Inflation gestiegen. Positiv anzumerken ist jedoch, dass es zurzeit zumindest keinen Mangel an hochwertigen Containern gibt. Selbst günstige Angebote stehen zur Verfügung, wie ein Blick auf Container-Marktplätze zeigt.
Viele Unternehmen bleiben ruhig
Die Container-Schiffe sind aufgrund der Lage im Roten Meer häufig gezwungen, auf andere Routen auszuweichen. Die neue Route führt nun um Südafrika herum. Die Situation bleibt weiterhin angespannt und könnte uns noch lange beschäftigen. Es fällt jedoch auf, dass viele Unternehmen trotz des Preisanstiegs in der Container-Wirtschaft die Ruhe bewahren. Das liegt auch an den häufig auf lange Laufzeiten angelegten Verträgen, von denen profitiert wird. Doch nicht jedes Unternehmen hat diesen Vorteil und nach und nach werden auch die älteren Verträge ersetzt werden.
Dass sich eine gewisse Gelassenheit zu spüren ist, liegt auch an einer gewissen Krisen-Kompetenz. Unternehmen können an ihren Herausforderungen wachsen und Krisen und Preisanstiege in der Container-Wirtschaft sind nichts neues. Schon während der Corona-Pandemie gab es erhebliche Lieferengpässe und Preissprünge. Unvergessen ist auch das nach einer Havarie verkantete Container-Schiff im Jahr 2021, die zu einer wochenlangen Sperrung des Suez-Kanals geführt hat. Letztendlich haben sich viele große Probleme wieder lösen lassen, was mit der Zeit in nachlassenden Preisen mündete.