Schneller, effizienter, sicherer mit autonom kooperierender Logistik


GI-Präsident Prof. Dr. Matthias Jarke: "Logistik ist für das Durchgangsland Deutschland als Exportweltmeister und großer Importeur ein zentrales Thema. Die massive Zunahme eingebetteter Systeme und globale Verfügbarkeit von Mobilkommunikation machen eine zentrale Planung weltweiter Logistikketten ineffizient oder sogar unrealistisch. Der Informatik - die mit dem Containerverkehr übrigens von Anbeginn verbunden war - bieten sich hier weitreichende Innovationschancen, die in große Bereiche der Wirtschaft ausstrahlen."
Was bedeutet diese Entwicklung für Transportunternehmen? Das Bremer Institut für Mikrosensoren, -aktuatoren und -systeme stellte auf der Informatik 2007 den "Intelligenten Container" vor. Er zeigt die ersten Schritte auf dem Weg zu autonomen logistischen Objekten und deren Selbststeuerung. Der "Intelligente Container" ist in der Lage, das geladene Transportgut zu identifizieren und dessen Zustand, etwa den Reifegrad von Obst, zu überwachen. Über eine Kommunikationseinheit kann der Zustand der Ladung an Sender, Transporteur oder Empfänger übermittelt werden. Auf diese Weise kann der "Intelligente Container" schnell auf Veränderungen und Störungen reagieren.
Prof. Dr. Otthein Herzog, Sprecher des Sonderforschungsbereiches 637 "Selbststeuerung logistischer Prozesse" am Bremer Institut für Mikrosensoren, -aktuatoren und -systeme sagt: "Bei Bedarf kann der Container so seinen Transportprozess selbstständig ändern, um die geforderten Ziele trotz Änderungen der Umgebungsbedingungen zu erreichen."
Dr. Clemens Beckmann, Geschäftsführer der Deutsche Post World Net Business Consulting GmbH, sieht Einsatzperspektiven derzeit vor allem bei Value-basierten Ansätzen. Im "Intelligenten Container" etwa können so genannte RFID-Sensortags bei Pharmaartikeln dafür sorgen, dass diese weder zu heiß, noch zu kalt gelagert werden. Mit der dezentralen Messung können einzelne Produkte besser geschützt werden, weil ein einziger Temperaturmesser im Container nicht die teils erheblichen Temperaturschwankungen innerhalb des Behälters erfassen kann. Wenn etwa in einem tropischen Hafen Überhitzung droht, wird der Alarm nicht über einen europäischen Zentralcomputer ausgelöst, sondern direkt vor Ort. Wie aber kann die IT-gestützte Überwachung in eine Transportkette eingebracht werden, die man selbst nicht komplett beherrscht? Der Lebenszyklus einer Ware gibt den Spediteuren eine Methode an die Hand, ihren Zustand genauer zu überwachen. So gibt es bestimmte Grenzwerte, die angeben, wie stark ein bestimmtes Medikament zu einem definierten Zeitpunkt unter den Umgebungsbedingungen gelitten hat. Damit lässt sich für jede einzelne Ware erfassen, wie gut sie noch ist. Clemens Beckmann: "Damit stellt das Verfahren einen substanziellen Mehrwert dar."
In der Automobil-Logistik beispielsweise können Prozesse in einem Automobil-Terminal optimiert werden. In einem selbststeuernden Logistiksystem verfügen Fahrzeuge und Stellflächen allerdings über ihre eigenen Stammdaten. So bietet jedes Fahrzeug den einzelnen Stellflächen die Belegung eines Stellplatzes an. Sein Ziel ist es, die Verfahrzeit auf dem Gelände zu minimieren. Die Stellplätze hingegen wollen eine möglichst hohe Belegung erreichen. Sie liefern dem anfragenden Fahrzeug als Angebot die aufsummierte Verfahrzeit. Das Fahrzeug vergleicht die verschiedenen Verfahrzeiten und wählt die günstigste aus.
Stefan Schönbrunn, Leiter Automobile IT Services, BLG Automobile Logistics GmbH & Co. KG: "Das Fahrzeug selbst bestimmt mit dieser Methode den optimalen Durchlauf durch den Prozess eines Automobil-Terminals."
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Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) wurde 1969 in Bonn mit dem Ziel gegründet, die Informatik zu fördern. Sie verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Lehre und Forschung. Derzeit hat die GI rund 24.000 Mitglieder und ist damit die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum.
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Quelle: IDW
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