Sicherheit bei kleinvolumigen Wirtschaftsverkehren
Für den Bereich der Kurier-, Express- und Paketdienste werden vielfältige Value Added Services angeboten, die durch die Gutspezifik unterschiedliche Anforderungen an das Personal, die Technik und die dem Logistikprozess zugrunde liegende Infrastruktur beschreiben:
- Gefahrgüter, die nach IATA-Luftfahrt- bzw. ADR-Straßentransport- Gefahrgutvorschriften unter besonderen Sicherheitsbedingungen transportiert werden müssen.
- temperatursensible Güter,
- verderbliche Güter wie Lebensmittel und Pflanzen,
- anspruchsvolle Sicherheitstransporte für Wertfracht,
- diebstahlgefährdete Güter wie elektronische Artikel,
- lebendige Tiere.
Aus Sicht der Informationsübermittlung im multimodalen Verkehr sind Unterschiede bei den mitwirkenden Personen und Gegenständen zwischen dem begleiteten und dem unbegleiteten kombinierten Verkehr zu beachten. Während beim begleiteten Verkehr der Fahrer die gesamte Zeit den Transport des Ladungsträgers mit der Ware begleitet und somit als Kommunikationsschnittstelle fungieren kann, werden beim unbegleiteten Verkehr die Verkehrsmittel und gegebenenfalls die Ladungsträger für eine Ladung mehrfach gewechselt. Insofern nimmt im unbegleiteten Warenverkehr die Verwaltung von Informationen über die Identität, die aktuelle Position sowie den Zustand von Gütern, Ladehilfsmitteln und Transportmitteln sowie die echtzeitnahe Verfügbarkeit dieser Daten in Dispositionssystemen eine zentrale Rolle ein.
Das Institut für Mobilitätsforschung ifmo skizziert 2005 Szenarien für die Entwicklung des Personen- und Güterverkehr im Jahr 2025, von denen sich einige auch auf den Transport kleinvolumiger, wertvoller Güter beziehen:
- Wert der transportierten Waren West-Ost und auf Flughäfen nimmt ständig zu,
- cash-nahe Güter sind für kriminelle Übergriffe gefährdet,
- wertvolle Güter werden als Teilladungen als verdeckter Transport mitgeführt,
- Sendungen werden elektronisch auf Teileebene verfolgt,
- Value Added Services unterliegen einem permanenten Monitoring,
- Routinghinweise basieren auf individualisierten Informationen für den Fahrer.
Technologisches Leitbild des Fraunhofer IFF für die Verfolgung von Sendungen auf Teileebene ist der »Intelligente Ladungsraum«. Intelligente Ladungsräume in Form von Ladungsträgern sind wieder verwendbare Behältnisse, die in typischen Ausprägungen RFID-Antennenstrukturen und eine autarke Stromversorgung besitzen (Abb. 1). Die mit RFID-Labels ausgestatteten Waren werden im Behälter automatisch im Sinne einer permanenten Inventur erfasst. Zusätzliche Sensoren kontrollieren kontinuierlich den Zustand der Ware und übermitteln aggregierte Daten über die Luftschnittstelle des RFID-Transponders an den Leitstand. Bei metallischen Fahrzeugaufbauten werden standardisierte Funkbrücken zur Telematikeinheit des Fahrzeugs zwingend notwendig, um auf breiter Ebene für Value Added Services eine Kommunikation zwischen Behälter und Zentrale auch während der Fahrt zu ermöglichen.
Während der Fahrt wird die Ware im Bedarfsfall die aktuelle Ortsinformation von der Telematikeinheit des Fahrzeugs erhalten. Beim Übergang der Ware vom Verkehrsmittel in die Umschlagzone im Gebäudeinnern eines Unternehmens muss der Bewegungsüberwachung von Behältern und dem Umschlag der Ware eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, da die üblichen Verfahren des Map-Matching auf Grund fehlender bzw. starrer Wegenetze nicht genutzt werden können. Im Rahmen des DLR-Forschungsprojekts GNSS-Indoor (Förderkennzeichen 50 NA 0701) werden hierzu neue Verfahren auf Basis der Kombination von Ortungstechnologien entwickelt, die auch die Sensorik des RFID-Handschuhs als tragbare Identifikationseinheit integrieren.
Quelle:
Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Schenk, Dr.-Ing. Klaus Richter
Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Madgeburg
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