Steria stellt die zweite Generation des Schengener Informationssystems für die Europäische Kommission bereit
Außenhandel & Zoll | Mittwoch, 10 Juli 2013 | 7363
10.07.2013 | Steria und die Europäische Kommission gaben gestern in Paris die erfolgreiche Inbetriebnahme der zweiten Generation des Schengener Informationssystems (SIS II) bekannt. Das neue System ermöglicht nationalen Grenzkontrollbehörden, Zoll und Polizei den Austausch von Informationen zu Kriminalität, nationaler Sicherheit und Immigrationsfragen. SIS II ersetzt die Vorgängerversion SIS I und wird die Grenzkontrollen im Schengen-Raum weiter vereinheitlichen sowie den Informationsaustausch zwischen den Schengen-Staaten transformieren. Steria und die Europäische Kommission gaben gestern die erfolgreiche Inbetriebnahme von SIS II bekannt. Das Schengener Informationssystem der zweiten Generation, das durch ein internationales Konsortium von Steria und HP unter der Leitung Sterias entwickelt wurde, hat bereits am 9. April 2013 den Betrieb aufgenommen. Mit SIS II ist der Schengen-Raum nun auf dem neuesten technischen Stand: Mit verbesserter Funktionalität und Skalierbarkeit wird das System den Informationsaustauch der Schengen-Staaten zu Kriminalität, nationaler Sicherheit und Integrationsfragen verändern und die Sicherheit der Außengrenzen wahren.
SIS II besteht aus drei Komponenten – einem zentralen System, den nationalen Systemen der Schengen-Staaten sowie einer Kommunikationsinfrastruktur, die das Zentralsystem mit den nationalen Systemen verbindet. Das Zentralsystem dient allen 29 Schengen-Ländern als gemeinsame, zentrale Plattform für die Informationseingabe und ist mit allen nationalen IT-Systemen des Schengen-Gebietes verbunden. So können Grenzkontrollbehörden, Zoll und Polizeibehörden der Mitgliedsstaaten Informationen über verschiedenste Themen der inneren Sicherheit austauschen – z.B. zu schweren Verbrechen, Diebstählen und vermissten Personen.
Außerdem wird SIS II den Schengen-Staaten die Möglichkeit bieten, künftig auch neue Datentypen wie z.B. biometrische Daten einzubinden. Die Länder können neue Warnungen bei mutmaßlichen kriminellen Aktivitäten einrichten und diese mit vorhandenen Hinweisen zu Einzelpersonen oder Fahrzeugen verknüpfen. Außerdem können bei Einträgen zu Personen, die verhaftet, übergeben oder ausgeliefert werden sollen, Kopien Europäischer Haftbefehle angehängt werden, so dass die zuständigen Behörden ihre Folgeaktivitäten schneller und einfacher durchführen können.
Einige Mitgliedsstaaten und assosziierte Länder (Belgien, Bulgarien, Tschechische Republik, Finnland, Rumänien, Frankreich, Slowenien und Großbritannien) haben Steria auch mit der Lieferung einer Standard-Lösung zur Anbindung an das Zentralsystem beauftragt. Mit der Erweiterung des Schengen-Raumes lassen sich neue Mitgliedsstaaten wie Kroatien und zentrale Institutionen wie Europol und Eurojust einfach in das System aufnehmen. Außerdem hat Steria einen Converter für das Vorgängersystem SIS I und die neue Lösung geliefert. Dieser ermöglichte eine stabile Datenmigration und erleichterte die Inbetriebnahme von SIS II durch die Implementierung eines Sicherheitsnetzes, falls es bei einigen Mitgliedsstaaten zu Migrationsproblemen gekommen wäre.
Das Projekt baut auf Sterias ausgewiesene Expertise im Bereich von Lösungen für die innere Sicherheit in Europa auf: Das Unternehmen hat bereits das Visa-Informationssystem für die Europäische Kommission geliefert, das Biometrie-System Eurodac zur Bearbeitung von Einwanderungs- und Asylanträgen auf europäischer Ebene implementiert und ein Vorgangsmanagementsystem für die norwegische Polizei bereitgestellt.
„Dieses Projekt demonstriert einmal mehr die enorme Erfahrung Sterias mit kritischen Sicherheitsprojekten. Das von Grund auf durch Steria entwickelte und gemanagte SIS II bildet einen wichtigen Schritt in Richtung eines besseren Informationsaustauschs und gemeinsamer Prozesse im Schengen-Raum“, so François Enaud, CEO der Steria Gruppe. „Der erfolgreiche Rollout eines Projektes dieser Größenordnung, das zeitgleich auf über 300 IT-Systemen eingeführt wurde, unterstreicht unsere Kompetenz bei der erfolgreichen Integration unterschiedlichster IT-Systeme und unsere Fähigkeit, Regierungen bei einer wirkungsvollen Zusammenarbeit zu unterstützen.“
„Der Schutz von Grenzen und Bürgern wird immer wichtiger“, konstatiert auch Johan Deschuyffeleer, Senior Vice President Technology Consulting Services bei HP. „Regierungen, die unmittelbaren Zugriff auf Informationen benötigen, bietet die HP Converged Infrastructure über Ländergrenzen hinweg optimale Unterstützung sowie eine hohe Leistungsfähigkeit, Hochverfügbarkeit und Stabilität.“